Grundsätzlich gibt es zwei Methoden, was die Fingerhaltung angeht.
1 - Gerade von oben aufsetzen, so dass die nebenliegenden Saiten klingen,
2 - flach aufsetzen, so dass die unteren Saiten nicht klingen.
Beide Systeme haben ihren Grund:
zu 1 - Setzübung für Akkorde/Halbakkorde
zu 2 - Setzübung zur Dämpfung für Halbakkorde oder Licks
Die Übungszeit ist frei wählbar. Fünf Minuten reichen zum Aufwärmen, aber nicht zum lernen. Wenn die Finger schmerzen sollten (bei Nylon???), schmerzen sie eben. Allerdings bitte darauf achten, dass man nicht versucht, mit Greiffinger und Daumen ein Loch in den Hals zu pressen, sondern nur (!) so viel Kraft aufwenden, wie benötigt wird, damit der Ton klingt.
Schmerzt das Handgelenk oder der Unterarm, stimmt die Hand-/Fingerhaltung nicht.
Weiterhin nicht auf einer Stelle kleben, sondern den Hals rauf und runter wandern. Ohne Cutaway geht das problemlos von Bund 0 bis Bund 10, mit entsprechend höher.
Für den Daumen gilt, was Peter schrieb.
@Guido - mein kleiner Finger ist gebrochen und steht genauso ab wie deiner; zudem lässt sich das Gelenk zwischen Mittel- und Endglied nicht knicken, was manche Akkorde sehr schwierig zu greifen macht ... aber es geht ... naja, fast alle.
Zur Übungszeit.
Wer gelernt hat, seine "Kraft" so zu dosieren, dass nur so viel aufgewendet wird, wie es braucht, einen sauberen Ton zu erzeugen, sollte die Übung zwecks ...
a - Aufwärmen
b - Positionsübung
c - Dehnübung
d - Geschwindigkeit
e - Sauberkeit
f - Positionssicherheit (also z.B. alle Finger liegen auf beim Rauflaufen, Zeige- und kleiner Finger liegen gleichzeitig auf bei Saitenwechsel)
... 10-20 Minuten üben.
Für alle, die b-f beherrschen, reichen a = 5 Minuten.
Klingt brutal? Ist es in gewisser Weise auch, aber so ist es eben, wenn man schneller weiter kommen will.
Übrigens machen das auch langjährige Profis für 20-90 Minuten, bevor sie auf die Bühne gehen
Ralf