Hallo, Ina, wie immer gilt: selber anspielen, nicht nach Hörensagen oder Netz kaufen.
Meine erste, die ich seit fast 20 jahren habe und die zwischendurch vom Freund liebevoll und fachmännisch repariert wurde, ist eine einfache Thomann-Gitarre in Stratform. Da kam es mir auf die Farbe an
Eine Schwarze in genau gleicher Ausstattung habe ich zurück geschickt und mir eine in sunburst gekauft.
Ich finde sogar, sie muss schön aussehen in den Augen des Spielers, damit sie einen guten sichtbaren Platz bekommt und oft danach gegriffen wird, um so schneller lernt man. Gitarren mögen es, geliebt zu werden
Oft in die Hand genommen danken sie es mit schöner Musik.
Ich übe noch heute neue Songs mit ihr, weil sie sich von meinen Gitarren am leichtesten spielt, geringes Gewicht hat und gut im Schoß liegt. Sie ist einfach gut eingestellt worden und leichtgängig.
Also egal welche Marke, guck dir die Lieblingsmusiker der Nichte an, wie deren Gitarren aussehen, und kauf eine, die so aussieht.
Diesen Aha-Effekt hatte ich, als mir - nach wirklich langer Unentschlossenheit, vielen Gitarrenladen-Besuchen - mein Lehrer Videos von meinen Idolen zeigte und sagte, dass ich schauen kann, was die so für Girtarren spielten. Das war der Hammmer, so einfach die Idee!
Ich kaufte dann mit nur noch wenig Suchen eine Firebird
http://www.epiphone.com/Products/Design ... tudio.aspx und später noch eine Sheraton
http://www.epiphone.com/Products/Archto ... on-II.aspx, denn meine Bluesrock-Idole spielten sowas Hübsches. Und es war genau richtig! Die Stars spielten Gibson, für mich machte es dann Epiphone perfekt.
Von allein wäre ich nie drauf gekommen, anonyme Empfehlungen und Kaufberatungen in Foren halfen mir nicht und sogar das Anspielen in Läden nicht, denn ich suchte in den falschen Ecken und war blind dafür, dass die Gitarren zu meinem Musikstil passen könnten (ist ja nicht Pflicht, aber hilfreich für den Anfang). Spielen konnte ich alle gleich schlecht.
So habe ich drei unterschiedliche E-Gitarren, und ich wüsste nicht, welche meine Liebste ist. Mit welcher ich am liebsten spiele? Die Sheraton spiele ich am seltensten, weil ich da die dicksten Saiten drauf habe. Am meisten die billige Thomann-Gitarre, weil ich der die dünnsten Saiten gegeben habe. Also nicht, was die beste Gitarre ist, sondern wo die bequemsten Saiten drauf sind, da spiele ich am meisten.
Markennamen sind aus meiner Sicht völlig unrelevant, wenn man nicht gerade bei Aldi eine 35-€-Gitarre kauft, das allerdings sollte man nie, nie, nie tun. (Wobei...meine allerste war eine für 60 oder 80 Mark aus einem Eduscho-Shop,
viewtopic.php?f=20&t=5013&p=67810&hilit=Eduscho#p67810 und ich habe mit der am Anfang schön gelernt, weil viel geübt, aber es war wirklich ein seltener Glücksfall, dass die spielbar war. Andere haben aufgegeben, gedacht, sie können nicht lernen, dabei war nur die Gitarre nicht spielbar, zu billig und zu schnell zusammengkloppt)
Viel wichtiger für den Klang ist ja bei einer E-Gitarre der Verstärker, da kann man ruhig mehr Geld ausgeben, damit es nicht so brummt und der Klang auch gut ins Zimmer passt, wobei es bei Glück auch gebraucht gute Schnäppchen gibt, aber am besten da auch immer vorher hinfahren und probieren, damit man keinen alten halbdefekten Schrott kauft.
Bei den Anfänger-Sets aus dem Laden sind die Amps meist schlechter, die Gitarren ok, um einen günstigen Preis hin zu bekommen. Denn die Verkäufer wissen, dass zuerst nach der Gitarre geschaut wird und nicht auf den Amp gehört wird. Also besser einzeln kaufen und jemanden mitnehmen, der schon Gitarrenohren hat, ich habe am Anfang kaum oder besser gesagt keine Unterschiede gehört, das Gehör entwickelt sich ja oft erst mit dem Spielen und nachdem man viele verschiedene Klänge gehört und verinnerlicht hat.
(einer der Gründe, das man denkt, man kommt nicht voran...
man lernt im Laufe der Monate und Jahre besser hören und hört Fehler, wo man am Anfang nichts hörte)