Frage zum Countrypicking

Schläge, Zupfmuster und mehr…
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VolkerB
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Frage zum Countrypicking

Beitragvon VolkerB » Fr 23. Dez 2011, 10:04

Hallo,

beim Studium eines Folk-Liederbuches von Peter B, ein sicher nicht gänzlich unbekannter Vertreter der zupfenden und lehrenden Zunft, bin ich auf Folgendes gestoßen:

Das Zupfsystem (erweitertes Country-Picking):

Bild

Wie man sieht, wechselt der Daumen auf die Diskantsaiten und B- und E-Saite werden mit Mittel- und Zeigefinger gespielt.

Intuitiv würde ich dieses Muster so spielen:

Bild

Der Daumen bleibt auf den Basssaiten* und ZMR (ima) bleiben auf G-, B- und E-Saite.

Jetzt meine Frage: Warum macht der das? Übersehe ich etwas? Denke ich da irgendwie falsch?
Mir scheint es logisch, wenn möglich mit den Fingern auf der zugehörigen Saite zu bleiben und nur mit dem Daumen zu wechseln.

Wie seht ihr das?

liebe Grüße

Volker

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moonlight
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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon moonlight » Fr 23. Dez 2011, 11:03

Hallo Volker,
du kannst das so spielen, wie es dir besser in den Händen bzw. Fingern liegt. Wichtig ist nur, dass du die beiden Bassanschläge mit dem Daumen spielst.
In deinem zweiten Bild spielst du den zweiten Bassanschlag mit dem Zeigefinger und das ergibt dann eine andere Betonung, als wenn du mit dem Daumen spielst, da die Daumenanschläge immer kräftiger sind. Das ist gerade das Typische an diesem Picking.
Irgendwo habe ich mal gelesen: Der "Erfinder" dieses Pickings, Merle Travis, hat das sogar nur mit Daumen und Zeigefinger gespielt.

Ich selbst spiele dieses Picking auch ohne den Ringfinger.
Andere Pattern oder auch Instrumentalstücke spiele ich aber durchaus mit Ringfinger - ich denke, es ist nur eine Sache der Gewöhnung.

Gruß Iris
If you can walk you can dance; if you can talk you can sing

KlausG

Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon KlausG » Sa 24. Dez 2011, 23:22

Hallo Volker,
Jetzt meine Frage: Warum macht der das? Übersehe ich etwas? Denke ich da irgendwie falsch?
Mir scheint es logisch, wenn möglich mit den Fingern auf der zugehörigen Saite zu bleiben und nur mit dem Daumen zu wechseln.

Wie seht ihr das?

liebe Grüße

Volker
Es klingt schlicht und einfach anders und hat so, wie von Peter B. ;-) gezeigt, mehr Drive. Das liegt daran, dass der Daumen anders anschlägt als der Zeigefinger. Zudem verwendet man bei dieser Art von Zupftechnik den Daumen für den Bass, ganz egal auf welcher Saite dieser liegt (kommt dann manchmal vor, dass der Bass auf die G-Saite rutscht, aber nie auf die B- oder hohe E-Saite). In deinem Beispiel ist die G-Saite eine Bass-Saite. Ich habe Peter B's Song Buch für Gitarre un dort beschreibt er diese Technik bei dem Song Take me home, Country Roads so: Du zupfst hier mit dem Daumen 3 Bass-Saiten. Wobei es auch, wie von Moonlight erwähnt, Gitarristen gibt die es so spielen wie in deinem unten gezeigten Beispiel. Meiner Ansicht nach muß man dann aber aufpassen, dass der Bassnote der Drive nicht verloren geht. Es soll halt nicht klingen wie ein klassischen Zupftmuster.

Gruß
Klaus

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VolkerB
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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon VolkerB » Mo 26. Dez 2011, 15:59

Hallo Iris und Klaus,

vielen Dank für die Erklärungen. So wird ein Schuh draus. :)

Wenn ich das auf die Zählweise (eins-und-zwei-und-drei-und vier-und) beziehe, wird also jeder volle Taktschlag als Baß gespielt (auch auf der G-Seite) und jeder Zwischenschlag (-und) als Diskant gezupft.

Da habe ich gleich wieder etwas zum Üben.

Liebe Grüße

Volker

KlausG

Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon KlausG » Mo 26. Dez 2011, 16:38

Hallo Volker,
Wenn ich das auf die Zählweise (eins-und-zwei-und-drei-und vier-und) beziehe, wird also jeder volle Taktschlag als Baß gespielt (auch auf der G-Seite) und jeder Zwischenschlag (-und) als Diskant gezupft.
Genau, bei deinem oben gezeigten Zupftmuster ist es so. Es gibt aber auch welche, da werden einzelne Schläge ausgelassen, verschoben oder z.Bsp. 2 Saiten (also 1x Bass + 1 x Diskant) gleichzeitig gezupft.

Gruß
Klaus

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VolkerB
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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon VolkerB » Mi 18. Jan 2012, 22:08

Hallo,

danke euch allen nochmal für die Erklärungen.
Ich hab es jetzt so geübt, wie es vorgegeben war. Den Bass immer mit dem Daumen.

Das ist der jetzige Stand der Dinge:

http://www.youtube.com/watch?v=nMAg-9d-tnY

Dabei ist kein Melodiepicking. Es sind die reinen Akkorde.
So langsam wird das was.

Liebe Grüße

Volker

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Wihoki
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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon Wihoki » Do 19. Jan 2012, 11:03

VolkerB,

na das ist doch schon richtig gut...Daumen hoch. ;)
Und wie unsere lieber Peter immer tippselt....tapfer weiter... ;)
Viele Grüße
Wihoki
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♫Strassensaiten♫Bild

Am ende ist alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es auch noch nicht zu ende :D

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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon Lackwod » Do 19. Jan 2012, 21:31

Dabei ist kein Melodiepicking. Es sind die reinen Akkorde.
So langsam wird das was.
Das ist dein Einstieg ins Melodiespiel. Erst mit festen Mustern die Akkorde zerlegen (arpeggieren) und irgendwann verlässt du diese Muster und dann bist du schon mittendrin.

Ich habe einige (freie) Partituren von bekannten Songs, die auf Travispicking (Country-Picking) basieren, aber durch die Art des zupfens die Melodie hervorbringen. Es sind Anfängerstücke (aber schön klingend), mit denen ich auch begonnen habe.
Me and Bobby McGee, Blowin in the Wind, Whiskey in the Jar, Dornröschen, Hänsel+Gretel

Wenn du (auch andere) Interesse hast, melde dich. Kann ich dir gerne rüberbeamen.

Übrigens hört sich dein Spiel schon richtig gut an. Weiter so!

Gruß
Jürgen
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Hanni
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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon Hanni » Do 19. Jan 2012, 21:33

@Volker

Mir gefällt dein Video. Du hast doch schon gute Fortschritte erzielen können!

Mach weiter so! :P

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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon Remarc » Do 19. Jan 2012, 22:22

Hallo Volker,

das Picking klappt doch schon super! Rhythmisch bist du richtig gut drauf. Das groovt.

Wenn es mir erlaubt ist, möchte ich dir einen kleinen Tipp geben. Bei einigen Akkorden (z.B. kleines F) legst du den Handballen der linken Hand an das Griffbrett an. Probiere doch einfach mal aus, dieses ganz bewusst zu vermeiden und du wirst merken, dass deine Bewegungsfreiheit links viel größer wird und das Umgreifen viel leichter fällt.

Man kann das Wegbringen des Handballens vom Gitarrenhals zusätzlich aktiv unterstützen, indem man den linken Ellenbogen nicht an den (eigenen) Körper legt, sondern dort immer so ca. 10cm Luft lässt. Man sieht das auch an deiner linken Schulter. Die hängt im Vergleich mit der rechten etwas herunter. (So wie in meinen Avatar-Bildchen. Aber da mach ich wohl grad ne Pause :) )

Bitte nicht als Meckern verstehen. Es geht mir vorrangig um dein langfristiges Vernügen beim Gitarrenspielen ohne Verkrampfungen und eventuell irgendwann auftretende Schmerzen im Hüft- und Schulterbereich.

Liebe Grüße
Remarc
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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon VolkerB » Fr 20. Jan 2012, 22:06

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank euch allen für das Lob und den Zuspruch.

Es hat eine Weile gedauert, um herauszufinden, in welche Richtung es vorläufig gehen soll. Die E-Gitarre (die ich aus dem Bausatz selbst montiert habe) bekommt mein Junior. Damit beschäftige ich mich kaum noch. Die Akustische ist mir zum Greifen etwas zu eng und vom Korpus zu groß, als dass ich sie länger am Stück spielen könnte. Am Liebsten spiele ich zu meinem eigenen Erstaunen auf der Klassischen.

@Jürgen

Das mit den Partituren interessiert mich doch. In welchem Format hast Du sie vorliegen? Meine Richtung ist Folk und Country.

@Remarc

ich freue mich über jede Kritik und werde darauf achten. Das nächste Ziel ist der F-Barré. Da klappt das Umgreifen noch nicht so gut. Ich habe wenig Beweglichkeit und sehr schnell Schmerzen im kleinen Finger. Möglicherweise kommt das noch von einem Bruch eines Mittelhandknochens, den ich mir mal bei einer mißglückten Gleitschirmlandung zugezogen habe.

Zur Zeit habe ich auch etwas Last mit Schmerzen in den Händen (linke Daumenwurzel und rechter Zeigefingerknöchel). Da war ich wohl zu fleißig. Ich hab die Gitarre abends am Schreibtisch immer neben mir stehen und spiele immer wieder.

viele Grüße

Volker

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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon Lackwod » Sa 21. Jan 2012, 20:09

Hallo Volker, das sind alles Folk-Stücke und zwar im reinen Travis-Picking, also Bass auf die geraden Zählzeiten, Melodie als Synkope auf die +-Zeiten.
Ich hab sie jeweils im GP5-Format (Guitar-Pro), als Midi und als PDF.

Gruß
Jürgen
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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon VolkerB » So 22. Jan 2012, 10:16

Hallo Jürgen,

vielen Dank. Das hört sich doch interessant an. MIDI und PDF wäre passend. Ich werde mich nochmal per PM bei dir melden, wenn ich soweit bin. Zunächst festige ich die Sachen, an denen ich gerade dran bin.

Haltern am See ist mir ein Begriff. Ich bin in Mülheim Ruhr aufgewachsen und als Jugendliche (in den 70ern) haben wir gelegentlich Radtouren zum Halterer See gemacht.

viele Grüße

Volker

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pinkiwinki
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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon pinkiwinki » Sa 19. Jan 2013, 02:39

Halloooo,

und vielen Dank für den Bericht, habe ich gerne gelesen, da ich mir selbige Frage zu den Bursch-tabs auch gestellt habe. Jetzt wird mir einiges klarer und ich kann beruhigt weiterlernen :D

liebe Grüße
Thek
Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit.

Ralf
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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon Ralf » Sa 19. Jan 2013, 09:35

Betreff: Frage zum Countrypicking
Halloooo,

und vielen Dank für den Bericht, habe ich gerne gelesen, da ich mir selbige Frage zu den Bursch-tabs auch gestellt habe. Jetzt wird mir einiges klarer und ich kann beruhigt weiterlernen :D

liebe Grüße
Thek
Hoy Thek!

In Sachen Picking ...
Es gibt keine echte Regel, es sei denn in der klassischen Gitarre (DDDZMR) - in allen anderen Musikstilen findest du sehr viele unterschiedliche Picking-Methoden.

Gründe für Abweichungen vom Standard:
- persönliche Vorlieben, abhängig von den gespielten Songs
- Lernzyklus: Erlernen - Entwickeln/Weiterentwickeln - Anpassen (für sich und/oder für den Song)
- Klang
- Geschwindigkeit
- Lautstärke
- Groove

Zusätzliche Option:
- Plektrum
- Finger im Diskant
oder
- Fingerpicks

Alles hat Einfluss auf den Klang und den Spielfluss.

Je nach angewandter Spieltechnik kann der
- Daumen bis zur B-Saite eingreifen,
- Zeigefinger von A-B,
- Mittelfinger von D-e,
- Ringfinger B-e,
- Kleiner Finger e.
Wobei es noch zwischenliegende Optionen gibt (wie z.B. Flamenco, klassische spanische Gitarre ...) um Bass/Begleitung/Diskant + Melodie zu kombinieren (direkt hintereinander im Fluss die e-Saite mit ZMR oder MRK (8tel/16tel gerade oder Triolen), während der Daumen Melodie und Begleitung spielt).

LG Ralf

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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon Remarc » Sa 19. Jan 2013, 11:06

Hallo Ralf,
In Sachen Picking ...
Es gibt keine echte Regel, es sei denn in der klassischen Gitarre (DDDZMR) - in allen anderen Musikstilen findest du sehr viele unterschiedliche Picking-Methoden.
Kleine Korrektur am Rande: Ich hab keine Ahnung, wieso immer wieder das Ammenmärchen dieser Fingerteilung bei der klassichen Gitarre mit unerschütterlicher Hartnäckigkeit auftaucht. Aber es ist leider absolut falsch. Es gibt lediglich eine Hand voll klassicher Gitarrenstücke, die sich so spielen lassen. Der große Rest wäre auf dieses Weise gar nicht ausführbar. Für den Klassiker heißt das konkret: Die Finger werden so eingesetzt, wie die einzelnen Stimmen verlaufen. In Ausnahmefällen wird aber auch von dieser Regel abgewichen, nämlich dann, wenn bestimmte klangliche Effekte gefordert sind.

Liebe Grüße
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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon Ralf » Sa 19. Jan 2013, 11:24

Hallo Remarc,

du bist da sicherlich beschlagener als ich, aber ich habe bisher so gut wie keinen "Klassik-Gitarristen" gesehen, der ein anderes Fingersystem benutzt hätte (von zwingenden Melodieführungen mal abgesehen, wie den Zeigefinger für D-Saite).

Ich gebe dir natürlich völlig recht, wenn es um die, hm, "gehobenen" Kompositionen geht, in denen eine (meist schnellere) Melodie mit z.B. Zeige- & Mittelfinger alternierend auf einer Saite geführt wird (ob g-b-e ist unerheblich).

Ich habe zwei Anläufe für klassische Gitarre zu unterschiedlichen Zeiten bei zwei verschiedenen Lehrern gemacht - und beide bestanden auf die DDDZMR Nutzung (und so waren auch die Übungsstücke aufgebaut, also keine übermäßig komplizierte Melodie-/Fingerführung). Naja, eigentlich 3, aber den Kurs habe ich nach 5 Stunden geschmissen.

Dein Verdacht ist richtig, Remarc, ich habe es dann aufgegeben und für mich beschlossen, nur noch Konsument in dieser Musiksparte zu sein ... so gerne ich es höre, aber es ist einfach nicht meine Spielwiese ... was nicht heißt, dass ich mich nicht damit auseinander setzen würde.

Ansonsten, danke für den Hinweis ... mit den Verallgemeinerungen ist das immer so eine Sache.

LG Ralf

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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon karioll » Sa 19. Jan 2013, 12:47

@Volker
Das nächste Ziel ist der F-Barré. Da klappt das Umgreifen noch nicht so gut. Ich habe wenig Beweglichkeit und sehr schnell Schmerzen im kleinen Finger.
Es ist leichter, die Barre-Akkorde zuerst in der Mitte des Griffbrettes zu üben, also A-Dur oder B-Dur. Oder dmoll im V. Bund, e- moll im VII. Bund. Hilfreich ist es auch einen Kapo zu setzen und dann zu spielen, das entlastet die Greifhand. Wenn die Muskeln stark genug sind, kannst du ohne Kapo und weiter unten weiter üben.
Mit Üben kann man der Natur ein Schnippchen schlagen.

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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon Ralf » Sa 19. Jan 2013, 12:55

F-Dur ... Alternativen:

1) E1-A3-D3-g2-b1-e1 (normal als Barré gegriffen)
2) wie oben, aber Hendrix-like E1 mit Daumen
E1-Daumen / A3-Ringfinger / D3-Kleiner Finger / g2-Mittelfinger / b1+e1-Zeigefinger (Mini-Barré)
3) Ex-A3-D3-g2-b1-e1
4) Ex-Ax-D3-g2-b1-e1
5) Ex-Ax-D3-g2-b1-ex

Sonst ist der Rat, in der Mitte des Griffbretts mit Üben anzufangen Gold wert!

LG Ralf

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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon DonPedro » Sa 19. Jan 2013, 18:38

Als schon ewiger Picker auf der Gitarre melde ich mich auch mal zur Ausgangsfrage zu Wort.

Im typischen Folkpicking oder Countrypicking oder Travis-Picking - ach wie ich all diese Begriffe hasse ! - ist diese "Daumenforcierte" Zupftechnik in den frühen Jahren wo Leute wie "Woody Guthrie" u.a. ihre Lieder und Texte auf der Gitarre für ihr Publikum begleiteten entstanden. Damals gabs noch keine Tonabnehmer und keine E-Gitarren ... da verwendete man sogar Daumen - und Fingerpicks um das Instrument lauter klingen zu lassen.

Da der Anschlag mit dem Daumen natürlich viel härter und lauter klingt wird dieser Umstand genützt die "viertel" anzuschlagen - bei vielen Songs sind das die 1 - 2 - 3 - 4 - die "Und" Anschläge werden mit Zeigefinger oder auch mit Zeige/Mittelfinger abgedeckt. Der Ringfinger wird auch je nach Bedarf eingebaut.
Das ergibt natürlich einen ganz eigenen Groove !
Einen Einfluss auf die Spielweise bei diesem Gitarrenpicking hat auch das Banjo, da zu der Zeit damals viele Gitarre und Banjo spielten.

Die Frage: "Ob der Daumen nur die Basssaiten anschlägt hat bei dieser Technik keine Relevanz !"

Liebe Grüße !
Don

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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon Ralf » Sa 19. Jan 2013, 18:57


Die Frage: "Ob der Daumen nur die Basssaiten anschlägt hat bei dieser Technik keine Relevanz !"

Liebe Grüße !
Don
Ja! Danke Peter!

Der Daumenpick wird nach wie vor benutzt, nicht nur für "besseren" Groove oder mehr Lautstärke, sondern weil es einfach bequemer sein kann.

Auch hier möchte ich wieder Mark Knopfler als Beispiel anführen, der fast ausschließlich mit den Fingern spielt ... da ist das Verfolgen seiner Schlag-/Pickhand noch interessanter als die Greifhand.

Danke Peter für deinen Kommentar!

LG Ralf

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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon DonPedro » Sa 19. Jan 2013, 19:11


Die Frage: "Ob der Daumen nur die Basssaiten anschlägt hat bei dieser Technik keine Relevanz !"

Liebe Grüße !
Don
Der Daumenpick wird nach wie vor benutzt, nicht nur für "besseren" Groove oder mehr Lautstärke, sondern weil es einfach bequemer sein kann.
LG Ralf
Ja ich danke dir auch Ralf für deinen Beitrag !
Nur ich kann mich bis heute nicht mit diesen Daumenpicks anfreunden.
Also mich stören diese Dinger ich brauch den Kontakt von Fingerkuppe und Saite.

Liebe Grüße !
Don

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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon Lackwod » So 20. Jan 2013, 17:03

Jau Peter, mir geht es auch so, ich versuche auch ab und an, die Daumenpicks einzusetzen, die hören sich auch satt und mächtig an, doch irgendwie fehlt mir etwas, nämlich der direkte Kontakt zu den Saiten.
Zum größten Teil nehme ich auch den Daumen für die drei Basssaiten, ab und zu aber muss auch die G Saite mit dem Daumen bedient werden, im Wechselbass-Spiel, einfach darum, damit die Bassläufe gleichmäßig klingen, wenn der i die Arbeit übernimmt, passt der Ton nicht zum Basslauf, sondern zur Melodie, was in solchen Fällen nicht erwünscht ist.

Zupfen: Wichtig ist eigentlich immer die Überlegung, woher kommt der Finger und wohin muss er als nächstes. Dann verlässt man die festen Muster und geht den Weg der kleinsten Wege. Ist ziemlich langwierig zu erlernen, weil man (ich) immer wieder in die Greifmuster von den Akkorden hineinfällt. Aber wie so oft: alles Übungssache. Bei neu zu lernenden Stücken erst mit Bleistift die Fingersätze notieren (bei den kniffligen Abschnitten), sonst sucht man immer wieder nach den richtigen Fingern und diese Abschnitte separat üben, immer wieder, unter Einbeziehung der zwei, drei vorgehenden und den zwei, drei nachfolgenden Takten, damit auch die Übergänge mit einbezogen werden.

@peter: ich hasse dies Ausdrücke wie Travis-Picking und Folkpicking ebenfalls. Nun gut, die Merle kann ja nix für ihren Namen und sie hats nun mal "erfunden", alles will seinen Namen haben und es gibt ja auch den Jimmy Hendrix Barree Griff... :mrgreen: :mrgreen:

LG
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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon karioll » So 20. Jan 2013, 18:37

Jimmy Hendrix Barree Griff...
wie geht denn der?
Mit Üben kann man der Natur ein Schnippchen schlagen.

Ralf
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Re: Frage zum Countrypicking

Beitragvon Ralf » So 20. Jan 2013, 18:44

anstatt den Zeigefinger über alle Saiten zu legen, wird der Daumen auf den entsprechenden Bund der E6-Saite gelegt.

Macht(e) aber nicht nur Hendrix, sondern auch Ronnie Montrose, Steve Vai, Steve Hackett, Andy Latimer ... und endlos andere ..

LG Ralf


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