Hallo Leute
[...]Gerade letzten Donnerstag musste ich feststellen, dass mir das überhaupt nicht hilft, da ich absolut kein Gefühl für die Rhyhtmusgitare habe, wenn es darum geht, die Töne im Einklang mit der Begleitung zu spielen.
Also habe ich die Aufgabe bekommen, die Entre Dos Aguas Begleitung zu spielen und gerade mal mit 3 Tönen dazu zu improvisieren. Die Kunst dabei, ist es am ende eines Taktes einen Ton aus dem nächsten Takt mit dem nächsten Akkord zu spielen. Das ist echt anstrengend. Spielen und denken
[...]Leider habe ich meine Metronomschwäche auch noch nicht überwunden und bin nicht immer im Timing.
http://www.gegen-zeitarbeit.de/entre_uebung_impro.mp3
Liebe Netti,
ich kann nur immer wieder raten (dir wie auch meinen Schülern oder anderen Interessierten hier im Forum/Dormagen), sich, abseits des Gitarre spielen selbst, um Rhythmik zu kümmern.
Percussions-Unterricht wäre schön, aber dazu muss man auch Zeit und Geld haben. Aber es geht auch anders. Sehr preisgünstig kann man Rhythmus-Eier oder (Schlag-)Klanghözer kaufen, aber ein Holzbrettchen und Bleistifte tun es auch
Holzbrettchen wegen des Rebounds (= Zurückfedern nach dem Aufschlag).
Versuche dazu, bei den Songs (per CD, mp3, ogg, Video ...) den Takt mitzuschlagen. Geht das einfache 4/4, 3/4, 7/8 Muster, ist die nächste Herausforderung Zwischenschläge hinzuzufügen und/oder mit dem "normalen" Takt zu ergänzen. Sehr hilfreich sind da z.B. die älteren Aufnahmen von Santana, der eine vorzügliche Rhythmus-Gruppe hatte/hat. Zuhören/Ansehen und sich auf die Percussionsinstrumente inkl. Schlagzeug konzentrieren. Im weiteren Verlauf im Ohr filtern ... Percussion/Drums mit Keyboards/Gitarre.
Sei(d) kindisch
![Zwinkern ;)](./images/smilies/icon_e_wink.gif)
und expermientier(t) einfach herum.
Es ist wichtig, den Groove zu fühlen, denn dann fällt einem die Rhythmik gar nicht mehr schwer, sondern schwingt mit.
Dein, bzw. dieses, Problem kenne ich vor allem [außer bei Anfängern] vor allem bei jenen, die eine "klassische" Ausbildung haben. Improvisation und das Wissen um die Theorie hilft nur begrenzt - und ist z.T. offensichtlich eher hinderlich. Tonleitern, zumindest die Modi 1 und 6 (reine Dur (ionisch) und reines Moll (aeolisch)) sollen nach realativ kurzer Zeit kein Nachdenken mehr erfordern, sondern sollten einfach so aus den Fingern kommen!
Wie dein Lehrer "befahl", nimm die 3-4-5 einzelne Töne und spiele sie zur Begleitung. Zunächst in der Taktung (also klinisch tot), dann mit längeren und kürzeren Notenlängen inkl. Triolen (=3 1/8-Noten haben den Zeitwert von 2 1/8-Noten); verbinde z.B. letztere, 2 x Triolen mit zwischenliegender 1/8 Pause(n).
Nimm dir zum üben ein Lied und suche dir daraus ein paar Takte, zu denen du Soloimprovisation üben möchtest und mache daraus einen Loop (mit dem VLC-Player in der erweiterten Steuerung ganz einfach zu machen). Probiere das eine reichlich lange Zeit aus (10-30 Minuten). Nutze dazu zuerst wenige Töne einer passenden Tonart/Tonleiter und erweitere sie von Zeit zu Zeit. Spiele die Noten mal mit dem Beat, mal dazwischen (im off); gib einzelnen Noten Zeit zum atmen (=klingen lassen); nutze Auftaktnoten (das sind in Notenschrift die mit x und/oder durchgestrichenen Noten). Versuche im Verlauf Hammering ons und Pulling offs einzubeziehen, ggf. auch Slides zum Verbinden von Noten.
Und vor allem: DENKE NICHT DARÜBER NACH WAS DU TUST SONDERN TUE ES EINFACH
Wenn es schräg war, merke es dir
Dann mal los ...
Ralf