G-Dur Alternativer Fingersatz

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speedy1991
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G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon speedy1991 » Sa 19. Jul 2014, 23:41

Hi Leute,

Nach einiger Zeit Übung beherrsche ich die ersten Akkorde(D,A,A7,Em,Am,C,E,(G)) und Schlagtechniken schon echt gut. Nur der G-Dur mit dem Fingersatz mrk macht mir echt noch zu schaffen :(
zwar bekomm ich ihn gegriffen(nicht ganz so schnell wie die anderen) aber ich muss meine Hand/Handgelenk immer bisschen drehen, damit ich den g ordentlich greifen kann. Außerdem schnarrt die hohe e saite ziemlich oft. Ich habe mich mal nach alternativen umgeschaut und bin auf folgende Variante gestoßen.
G-Dur mit 4 Fingern(Ringfinger greift die B-saite im 3.Bund) Auf die weiße fällt mir der Akkord deutlich leichter.

Die Frage ist jetzt, was ihr als erfahrene Spieler davon haltet? Ich weiß das Reinhold in seinem Buch auf den mrk Fingersatz verweißt wegen der leichteren wechsel auf zb.C-Dur aber ich denk das ist auch alles einen Gewöhnungssache.?
Spielt von euch vielleicht den G-Dur so? Und lohnt es sich diese Variante zu lernen, wenn sie mir viel leichter fällt?

danke schonmal.
lg Danny =)

Ralf
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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon Ralf » So 20. Jul 2014, 08:17

Diese Variante heißt Gadd5 und wird vor allem in Pop & Rock sehr häufig benutzt. Beispiel: Oasis - Wonderwall.

Durch das zusätzlich gegriffene "D" (b-Saite, 3. Bund) klingt der G-Dur-Akkord etwas heller und freundlicher; ein schneller Wechsel zum C ist dann allerdings etwas schwieriger - nach einiger Überei allerdings kein Problem.

Ebenso beim "reinen" G-Dur, welcher Fingersatz gewählt wird; ob Ring/Mittel/Klein oder Mittel/Zeige/Ring, hängt u.a. davon ab, von welchem Akkord man kommt und zu welchem Akkord gewechselt wird. Nach genügend Übungszeit sind beide Varianten schnell gegriffen und gewechselt.
In jede Menge Live-Videos kannst du G/Gadd5 in den verschiedenen Varianten sehen.

Ralf

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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon Reinhold » So 20. Jul 2014, 08:32

Auf Dauer solltest du diese G-Dur Variante auch können, allerdings ersetzt sie nicht in jedem Fall ein normales G.
Klanglich fehlt dir nämlich die B-Saite.
Das B ist zwar bei dir immer noch im 2. Bund auf der A-Saite gegriffen, entwickelt dort aber nicht den Klang wie im oberen Frequenzbereich, zumal er in vielen Fällen auch noch unabsichtlich vom Mittelfinger gedämpft wird.
Das merkst du auch, wenn du den B-Ton auf der A-Saite mal absichtlich dämpfst und wieder frei spielst, es ist kaum ein klanglicher Unterschied zu hören, es klingt im Grunde immer wie ein G5.
Ein G5 sollte schon bewußt als klangliche Variante in einem Lied eingesetzt werden, er klingt zwar nicht richtig falsch, wenn du ihn immer statt G spielen würdest, aber manchmal auch etwas merkwürdig. Das hängt vom jeweiligen Song ab.

Mach die Übung doch einfach G und Em, wie auf S. 33 beschrieben, dann auch noch C und G.
Wenn du diese Übungen regelmäßig machst, kannst du den G-Akkord spätestens nach 30 Übungsminuten (aber bitte nicht am Stück).
Wichtig dabei ist, dass die Handfläche der Greifhand nicht vom Hals wegdriftet, denn dann funktioniert das G nicht!!!
Ich schätze mal, dass das dein Problem ist, allerdings ist es auch sehr leicht zu beheben.
Du könntest natürlich auch mal ein Video einstellen, dann sieht man dein Problem besser.
Viele Grüße
Reinhold

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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon Reinhold » So 20. Jul 2014, 08:36

Guten Morgen Ralf,
da warst du etwas schneller als ich, schön, dass wir einer Meinung sind ;)
Viele Grüße
Reinhold

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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon speedy1991 » So 20. Jul 2014, 14:14

Ok vielen dank für die Antworten. Damit weiß ich jetzt wenigstens, dass ich bei der mrk variante bleiben sollte und auch werde. Ich werde mich jetzt verstärkt auf das G konzentrieren, da die anderen Akkorde ja echt gut klappen. Für ein Video fehlt mir leider gerade die technik :S ich werde am im laufe des tages mal paar Bilder hochladen, wo ich die Akkorde greife. Ich hoffe das zeigt vielleicht auch meine Fehler.

Bis dann :)

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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon Reinhold » So 20. Jul 2014, 15:14

Normalerweise reicht ein Video vom Smartphone.
Viele Grüße
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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon Andreas » So 20. Jul 2014, 16:20

Hallo Danny,

wenn du hier mal ein bißchen rumstöberst, wirst du feststellen das du nicht die einzige mit dem "G-Dur Problem" bist. :mrgreen:

Für diesen Griff brauchen die meisten (mich eingeschlossen) etwas länger. ;)
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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon speedy1991 » So 20. Jul 2014, 17:06


die einzige mit dem "G-Dur Problem" bist. :mrgreen:

Für diesen Griff brauchen die meisten (mich eingeschlossen) etwas länger. ;)
Der einzige bitte :D aber ja, irgendwie tue ich mich schwer damit. Hand verkrampft immer ein wenig bei dem Akkord und dazu kommt, dass mein kleiner Finger irgendwie krumm ist und ich dadurch die e saite nur meistens mittig (zwischen den Bundstäbchen) runterdrücke. Dadurch komm dann warscheinlich das schnarren. Oder der kleine Finger rutscht eben gleich über die saite und muted sie komplett :P

Normalerweise reicht ein Video vom Smartphone.
Das ist genau das Problem... :D Das hat vor 3 Tagen ne kleine Flugeinlage hingelegt und den asphalt geküsst ;-)
aber ich werd sehen, was sich noch machen lässt. Irgendwo müsste noch ne kamera rumliegen.

Ich meld mich nochmal.

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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon speedy1991 » So 20. Jul 2014, 20:50

So ich habe jetzt mal kurz aufgenommen und mir ist aufgefallen, dass ich kaum noch ordentlich spielen kann, wenn eine Kamera dabei ist :D komisch... naja Bildqualität nicht besonders. Auch spielerisch nicht besonders aber hauptsache ihr seht wie ich greife und könnt mir eventuell sagen was ich falsch mache.

Mir selber kommt es so vor als ob beim G-Dur meine Hand verkrampft. Der Daumenballen drückt sich irgendwie so nach vorn ?. Hoffe ihr könnt mir folgen :P

edit: das Video lädt es irgendwie nicht hoch . gibt es eine größenbegrenzung oder Formate, die nicht funktionieren?
Dateianhänge
DSCF0405.JPG
DSCF0402.JPG
DSCF0401.JPG

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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon Ralf » Mo 21. Jul 2014, 06:30

Daumen- & Handballen haben - bis auf wenige Ausnahmen - NICHTS am Gitarrenhals verloren. Das gilt auch für die Zeigefingerwurzel außer bei einigen Soloübungen).

Du solltest zusehen, dass du IMMER mit der Handinnenfläche einen Hohlraum zu Hals bildest; sieht manchmal ein bisschen freaky aus.
Warum? Wenn du nicht gerade einen Akkord mit Daumen als Basshalter (z.B. D/F#) greifst, kommen die Finger durch den Hohlraum automatisch weiter nach vorne - und damit senkrechter auf das Griffbrett.

Zum Ausprobieren:
1) Am/G
Greife ein A-moll und greife mit dem kleinen Finger auf der E6 in den 3. Bund (G). Probiere, ob du einen Wechselbass (mit den beiden dicken Saiten) spielen kannst ohne ein "PLOCK" zu erzeugen. Wenn dein Hand-/Daumenballen wie auf dem Foto den Hals "knutscht" ist das kaum machbar, weil die Neigung des kleinen Fingers ein freies Schwingen der A-Saite nahezu unmöglich macht.

2) D/C#
Greife ein D-Dur und greife mit dem kleinen Finger auf der A5 in den 4. Bund (C#). Probiere einen ständigen Wechsel im Bass mit aufgelegtem kleinen Finger (A 4. Bund), dann kleinen Finger heben und Bass freie D-Saite. Stelle ein Metronom auf 80 bpm 4/4; jede 1 ist im Wechsel D und C#.

Beobachte deine Finger-Setzerei am Anfang in Superzeitlupe, damit du "bewusst" Fehler vermeidest und sich Finger & Hand die Positionen "merken" kann. Nach ein wenig Überei wird das automatisch gehen ;)

Viel Saß
Ralf

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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon Andreas » Mo 21. Jul 2014, 09:45


die einzige mit dem "G-Dur Problem" bist. :mrgreen:
Der einzige bitte :D
OK, der einzige Person ... :twisted:
Klingende Grüße aus dem Sauerland!

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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon eva » Mo 21. Jul 2014, 12:38

Hallo Danny, als Anfänger mal eine Reaktion. Wenn ich Probleme mit einem Griff habe (oft genug :roll: ), finde ich meist dann aus dem Dschungel meiner Finger, indem ich einen Finger zum Aufbau des Griffs als "führend", "dominant" bestimme - das ist der, der zuerst quasi liegt. Damit habe ich eine Orientierung. Ganz langsam immer wieder drauflegen, irgendwann hat sich der Griff dann eingeprägt. Wenn ich gleich zu Anfang zB alle 4 Finger drauflege, werde ich bei manchen neuen "konfus" und da stolpert dann jeder Finger über den anderen. Vllt hilft Dir das ja? Mit der Zeit gehts schneller, dann Wechsel mit einem anderen Griff, dann einen weiteren dazu usw. Ob diese "Methode" nach Meinung der Könner hier günstig ist?
Viel Erfolg - und Geduld!

LG, eva

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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon speedy1991 » Mo 21. Jul 2014, 13:51

Daumen- & Handballen haben - bis auf wenige Ausnahmen - NICHTS am Gitarrenhals verloren. Das gilt auch für die Zeigefingerwurzel außer bei einigen Soloübungen).

Du solltest zusehen, dass du IMMER mit der Handinnenfläche einen Hohlraum zu Hals bildest
Ok, dass zu wissen hilft mir schonmal enorm weiter. Ich habe meine Handhaltung sowieso immer variiert. Habe auch schon so gespielt , wie du es beschrieben hast, jedoch wollte ich durch ständiges ausprobieren, die mir angenehmste Haltung finden. Die ist jetzt auf den Bildern abgebildet.
Es war natürlich nicht mein Ziel mir somit was falsches anzugewöhnen. Die Handhaltung hat sich bei mir zum Glück auch noch nicht automatisiert, dass heißt immer wenn ich den Griff wechsle kann ich noch leicht beeinflussen, wie sich meine Hand stellt.
Wenn ich meine Hand so gehalten habe wie du es beschrieben hast, quasi dass die Handfläche frei bleibt, hatte ich immer das Gefühlt, dass mein Daumen/-ballen immer ein gegendruck zum Hals aufbringen will und somit verkrampfte. Mag vielleicht auch ein wenig daran liegen, dass die Akkorde noch nicht 100% im schlaf gehen.? und mich noch zu stark drauf konzentriere, dass alles sauber klingen muss.
Hallo Danny, als Anfänger mal eine Reaktion. Wenn ich Probleme mit einem Griff habe (oft genug :roll: ), finde ich meist dann aus dem Dschungel meiner Finger, indem ich einen Finger zum Aufbau des Griffs als "führend", "dominant" bestimme - das ist der, der zuerst quasi liegt. Damit habe ich eine Orientierung. Ganz langsam immer wieder drauflegen, irgendwann hat sich der Griff dann eingeprägt. Wenn ich gleich zu Anfang zB alle 4 Finger drauflege, werde ich bei manchen neuen "konfus" und da stolpert dann jeder Finger über den anderen. Vllt hilft Dir das ja? Mit der Zeit gehts schneller, dann Wechsel mit einem anderen Griff, dann einen weiteren dazu usw. Ob diese "Methode" nach Meinung der Könner hier günstig ist?
Viel Erfolg - und Geduld!

LG, eva
Danke auch für deine Antwort ;-)
Das ist bei mir allerdings gar nicht mehr so das Problem. das wie du es beschreibst mit einem Führungsfinger habe ich zwar auch bei manchen Akkorden (G-Dur setzt der kleine Finger zuerst auf)
aber ansonsten wissen die Finger schon was zutun ist. Das Hauptproblem war echt immer die richtige Haltung. Habe auch oft Konzerte besucht und mir da auch immer genau die Gitarristen angeschaut, wie die ihre Greifhand haben :D auch da habe ich eben einige verschiedene Varianten gesehen, eben auch die den Hals mit der Hand fest zu umschließen( war allerdings eine E-Gitarre) weiß nicht ob es da andere Handhaltungen gibt?.

Ralf
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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon Ralf » Mo 21. Jul 2014, 14:41

"Wenn ich meine Hand so gehalten habe wie du es beschrieben hast, quasi dass die Handfläche frei bleibt, hatte ich immer das Gefühlt, dass mein Daumen/-ballen immer ein gegendruck zum Hals aufbringen will und somit verkrampfte. Mag vielleicht auch ein wenig daran liegen, dass die Akkorde noch nicht 100% im schlaf gehen.? und mich noch zu stark drauf konzentriere, dass alles sauber klingen muss."

Deine Vermutung und deine "Verkrampfungserfahrunng" sind richtig. Wenn du soweit bist, dass du die Standard-Akkorde blind setzen kannst und das ohne große Kraftanstrengung und Konzentration - eben so wie du im Auto schaltest - kannst du quasi sechs Stunden an einem Streifen spielen, ohne dass du "schmerzlich verkrampfst".
Es ist ein schönes Stück dahin, aber wenn du so weit gekommen bist, macht das Gitarre spielen noch mehr Spaß.

"Habe auch oft Konzerte besucht und mir da auch immer genau die Gitarristen angeschaut, wie die ihre Greifhand haben :D auch da habe ich eben einige verschiedene Varianten gesehen, eben auch die den Hals mit der Hand fest zu umschließen( war allerdings eine E-Gitarre) weiß nicht ob es da andere Handhaltungen gibt?"

Mit der Zeit, egal ob Akustik oder E, bildet sich ein "automatisches Grifschema" bzw. "Haltungsschema" heraus, je nachdem, um welche Akkorde, Akkordverbindungen oder Licks es sich handelt.
Begehe nicht den Fehler (gilt für alle Anfänger), dich direkt mit Profis oder Semiprofis zu vergleichen. Die haben zum Teil zig Jahre Spielerfahrung hinter sich und können Sachen, von denen du am Anfang nur träumen kannst. Ich kann auch die Schrammel-Akkorde mit einer liegenden Gitarre spielen, was für meine Schüler quasi unmöglich ist - wie mir damals als Anfänger auch.
Grifftechnische/Handlingtechnische Unterschiede zwischen einer Akustik- (Stahlsaiten) und E-Gitarre bestehen eigentlich nicht, und gegenüber Konzert (Nylon) nur marginal. Beobachte (auf Youtube) mal Gitarristen wie Eric Clapton, Steve Howe, Steve Hackett, Guthrie Govan, Alex Lifeson uvm., die man eigentlich als E-Gitarristen kennt, wenn sie auf einer Akustik spielen - du wirst keinen Unterschied in der Grifftechnik feststellen.

Und noch einmal der Daumenballen in Bezug auf Gegendruck.
Die Standardgriffe in den ersten drei Bünden benötigen keinen "kräftigen" Gegendruck, wie du später feststellen wirst (was bei einigen Barrés und damit verbundenen Spielereien schon anders ist). Der wenige benötigte Druck sollte eher vom Daumen her kommen ... hm ... wobei das fast wie bei einer Rohrzange aussieht; meist liegt der Daumen "hinter" dem Indexfinger (Zeigefinger). Denn merke: Je weiter der Daumen sich Richtung Halsmitte bewegt, desto senkrechter kommen die Finger auf das Griffbrett - und glöeichzeitig bildet sich ein Hohlraum zwischen Handinnenfläche und Gitarrenhals.

Wenn du noch Fragen dazu hast, weil ich mich evtl. nicht klar genug ausgedrückt habe, stelle sie ruhig.

Ralf

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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon speedy1991 » Mo 21. Jul 2014, 15:53

"Wenn ich meine Hand so gehalten habe wie du es beschrieben hast, quasi dass die Handfläche frei bleibt, hatte ich immer das Gefühlt, dass mein Daumen/-ballen immer ein gegendruck zum Hals aufbringen will und somit verkrampfte. Mag vielleicht auch ein wenig daran liegen, dass die Akkorde noch nicht 100% im schlaf gehen.? und mich noch zu stark drauf konzentriere, dass alles sauber klingen muss."

Deine Vermutung und deine "Verkrampfungserfahrunng" sind richtig. Wenn du soweit bist, dass du die Standard-Akkorde blind setzen kannst und das ohne große Kraftanstrengung und Konzentration - eben so wie du im Auto schaltest - kannst du quasi sechs Stunden an einem Streifen spielen, ohne dass du "schmerzlich verkrampfst".
Es ist ein schönes Stück dahin, aber wenn du so weit gekommen bist, macht das Gitarre spielen noch mehr Spaß.
Okay, ist es also normal, dass man als Anfänger ein wenig verkrampft greift? Also sollte ich jetzt so greifen, dass der Hals zwischen Daumen und Zeigefinger liegt, jedoch nich irgendwie am Ballen oder Handfläche aufliegt. Und die leichte verkrampfung hierbei löst sich dann mit der Zeit wenn man mehr Sicherheit bekommt?

danke aufjedenfall, dass ihr euch den Kopf wegen mir zerbrecht :P

lg

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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon Ralf » Mo 21. Jul 2014, 16:49

Okay, ist es also normal, dass man als Anfänger ein wenig verkrampft greift? Also sollte ich jetzt so greifen, dass der Hals zwischen Daumen und Zeigefinger liegt, jedoch nich irgendwie am Ballen oder Handfläche aufliegt. Und die leichte verkrampfung hierbei löst sich dann mit der Zeit wenn man mehr Sicherheit bekommt?

danke aufjedenfall, dass ihr euch den Kopf wegen mir zerbrecht :P

lg
Es gibt schon unterschiedliche Haltungen bei den verschiedenen Griffen, aber allen gemein ist, dass ein Hohlraum bestehen soll. Mal liegt der Daumen oben (hin und wieder braucht man den da auch - aber eben ohne den Ballen), mal etwa in der Mitte des Halses.
Wenn du dir die Griffe ansiehst, stellst du fest, dass deine Hand und Finger jedesmal etwas anders gewinkelt sind; und auch die Form der Handinnenfläche reicht von rund (wie eine Kugel umfassend) bis gerade.

Nach einer Weile reguliert sich auch die augewandte "Kraft" des Saiten runter drückens. Am Anfang drückt man wie ein Weltmeister (bei Balsaholz wäre dann ein Loch drin), so dass gestimmte Gitarren oft schief klingen. Irgendwann merkst du, dass es reicht, nur so viel Druck auf die Saiten auszuüben, dass sie nur auf dem Bundstäbchen aufliegen und nicht auf dem Griffbrett.
Der "Lernprozess" dauert eine ganze Weile, also nicht verzagen ... und es ist wirklich jedem so ergangen.

Ralf

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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon speedy1991 » Mo 21. Jul 2014, 18:05

Ich werde heute abend oder morgen noch mal paar Fotos hochladen. Mit der hoffentlich richtigen Handhaltung.

edit:
Hier nochmal, wie ich die Akkorde gerade greife. Hoffe so in der Art stimmt die Haltung der Hand jetzt, damit ich mich ordentlich weiter aufs üben konzentrieren kann ;-)
Falls nicht, sagt es mir bitte :)
lg Danny
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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon karioll » Di 22. Jul 2014, 00:37

Ich dachte, du wolltest Luft zwischen Daumenballen+ Handfläche und Hals bringen?
Der Daumen sollte nach hinten, hinter den Hals
Mit Üben kann man der Natur ein Schnippchen schlagen.

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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon speedy1991 » Di 22. Jul 2014, 13:27

Ich dachte, du wolltest Luft zwischen Daumenballen+ Handfläche und Hals bringen?
Der Daumen sollte nach hinten, hinter den Hals
Hab ich eigentlich auch. sieht man das so schlecht?

Daumen komplett hinter den Hals, wie beim Barree ist mir sehr unbequem, deshalb schaut der Daumen oben über.
Habe aber extra drauf geachtet, dass der Hals den ballen+ innenfläche nicht berührt :O

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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon karioll » Di 22. Jul 2014, 13:54

Also auf den Fotos ist der Daumen oben auf dem Hals, keineswegs dahinter. Das seh ich überdeutlich. Und der Daumenballen berührt den Hals, zumindest fast.

Schön, dass du Fotos machst, sonst könnte man das Problem nicht erkennen und lösen

Der Daumen muss hinter den Hals und es muss Luft zwischen Handinnenfläshe und Halsrücken.
Mit Üben kann man der Natur ein Schnippchen schlagen.

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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon Ruby » Di 22. Jul 2014, 15:39


Der Daumen muss hinter den Hals und es muss Luft zwischen Handinnenfläshe und Halsrücken.
Recht hat sie :D
Gewöhn dir das bloß nicht an. Ich habe es mir angewöhnt, weil ich es 1. nicht wußte und 2. nicht drauf acht gegeben habe.
Jetzt versuche ich den Fehler auszubügeln, was gar nicht so leicht ist.
So ein schmaler Gitarrenhals verleitet einen schon dazu.
LG von Netti
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Website
http://www.ich-lerne-gitarre.de/

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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon Reinhold » Di 22. Jul 2014, 16:19

Nach meinen Vorstellungen sehen die letzten Bilder sehr gut aus.
Die Handinnenfläche liegt nicht mehr an.
Aus dieser Position lassen sich fast alle Griffe greifen.
Bei F-Dur ohne Barre würde ich dann den Daumenballen anlegen um leicht den nötigen Druck aufbauen zu können.

Bei der Klassischen Gitarre würde man natürlich anders greifen.
Viele Grüße
Reinhold

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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon speedy1991 » Di 22. Jul 2014, 19:04

Nach meinen Vorstellungen sehen die letzten Bilder sehr gut aus.
Die Handinnenfläche liegt nicht mehr an.
Aus dieser Position lassen sich fast alle Griffe greifen.
Bei F-Dur ohne Barre würde ich dann den Daumenballen anlegen um leicht den nötigen Druck aufbauen zu können.

Bei der Klassischen Gitarre würde man natürlich anders greifen.
Das freut mich zu hören!

Ich war außerdem heute mal im Gitarrenshop, um mir neue Saiten zu kaufen und da hab ich mir gleich mal zeigen lassen, wie er greift und was er von meiner Haltung hält. Er meinte die Haltung sei nicht verkehrt. Es gibt natürlich die klassische Haltung, bei der der Daumen komplett hinter den Hals gehört um flexibler greifen zu können, auch was Barree angeht.
Aber es sieht ganz gut aus bei mir. Natürlich ist er auch kein Lehrer daher freut es mich auch was Reinhold schreibt :)

Ich denke mit der Zeit lernt man eh wie man seine Gitarre noch besser kontrolliert/hält/greift.

Danke trotzdem auch an alle anderen, die sich Gedanken gemacht haben.
schönen Abend euch Allen ;-)

lg Danny

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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon Ralf » Mi 23. Jul 2014, 07:09

Ich sehe das ähnlich wie Reinhold, und wenn ich diese Akkorde selber greife, ist auch kariolls Einwand nicht unberechtigt ... nicht unbedingt ein Widerspruch. Letztlich bist du auf dem richtigen Weg. Für meinen Geschmack liegt der Daumen noch ein wenig zu weit oben, was die Handinnenfläche immer noch zu nahe an den Hals bringt.

Andererseits sehe ich aber auch, dass dein Daumen-Endglied sehr lang ist; dadurch könnte man sich bei der "Bewertung" der Lage täuschen lassen.

Was mich interessieren würde, wäre ein Vergleich deiner Finger-/Handhaltung von ...
- D zu D7
- G zu G7
- Em zu Em7 (Griffvariante: E0-A2-D2-g0-b3-e0)
- C zu C(add5) (Griffvariante: Ex-A3-D2-g0-b1-e3)
... wie sich dabei der "Hohlraum" ändert.

Ralf

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Re: G-Dur Alternativer Fingersatz

Beitragvon speedy1991 » Fr 25. Jul 2014, 14:20

Was mich interessieren würde, wäre ein Vergleich deiner Finger-/Handhaltung von ...
- D zu D7
- G zu G7
- Em zu Em7 (Griffvariante: E0-A2-D2-g0-b3-e0)
- C zu C(add5) (Griffvariante: Ex-A3-D2-g0-b1-e3)
... wie sich dabei der "Hohlraum" ändert.

Ralf
Soll ich zum Vergleich noch einmal fotos von den Akkorden hochladen?

wie greift man den Em7? geht bei mir fast nur mit zmk -Fingern


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