Hm, wenn ich ehrlich bin, verstehe ich euer Problem nicht.
Okay, wenn es sich um einen euch
unbekannten Song handelt, den ihr aus irgendwelchen Gründen nachspielen wollt, ist der Wunsch nach der exakten Notierung verständlich, aber ...
... es geht doch vordringlich um Songs, die ihr
kennt. Also, wo ist das Problem?
Was ist mit euren Ohren? Die Tabs, egal ob mit Notenlängen oder ganz urtümlich im ASCII-Modus, dienen erstmal dazu zu wissen, wo welche Saite gegriffen wird.
Um zunächst die Tonfolgen zu "begreifen" kann mir kein nicht-professioneller oder fort-fortgeschrittener Musiker erzählen, dass er
sofort beim Erlernen bereits die korrekten Längen spielt, dazu noch die Betonungen und die angedeuteten Vibrato (tja, das ist Pech, denn das Vibrato-Zeichen sagt nicht genau, wie das nun genau gespielt wird), sowie die Lautstärke.
Der Vorgang läuft doch folgendermaßen ab:
a) Mithilfe der Tabs lernt ihr, die richtigen Töne auf den richtigen Saiten auf der richtigen Stelle zu spielen - noch ohne Notenlängen.
b) Um sich das Leben ungeheuer schwer zu machen und völlig sinnfrei verbissen lest ihr allen Ernstes die Notenlängen (soweit angegeben) und übt dann vor euch her? Das, meine lieben Forumfreunde, ist so ziemlich die blödsinnigste Arbeitsweise, die man machen kann.
c) Okay, also legt stattdessen die Platte auf oder Cassetten-Recorder oder CD oder MP3 und hört euch den Song
analytisch an. Was wird kurz und was lang gespielt. Nicht einmal, sondern zig-mal
d) Nun ans Eingemachte. Gewähltes Original laufen lassen und
mitspielen 
Mithilfe solcher Programme wie Riffstation geht das auch in langsamerer Geschwindigkeit.
e) Solltet ihr die Tonfolgen noch nicht auswendig kennen, sind die Tabs dabei eine Hilfe, gleich ob mit oder ohne Notenlängen.
f) Und nun das Training. Spielen mit Original immer und immer und immer wieder bis es sitzt. Zur Kontrolle auch gerne zwischendurch ohne Original.
Da wäre noch das ...
g) Man kann natürlich den Anspruch an sich haben, den Song exakt zu 100% zu kopieren. Kann man, muss man aber nicht, wenn man nicht gerade in einer Tribute-Band spielt, wo auch noch Neben-/Arbeitsgräusche kopiert werden. Spielt den Song so, wie
ihr ihn
fühlt und interpretiert.
Freunde, es geht um Musik und nicht um die Lösung eines Problems aus der hypothetischen Astro-Physik. Macht es euch doch nicht schwerer als nötig. Spielt Musik und keine Druckerschwärze. Spielt was und wie ihr fühlt und nicht Farbe auf 80 g/cm² holzfrei.
Ich habe fertig ...
... und nun drescht auf mich ein
Ralf