Beitragvon JamesPartoir » Di 19. Jan 2021, 19:55
Moin!
Zu dem Einschneiden kann ich nur sagen, das legt sich mit der Zeit, egal was für eine Saitenstärke du spielst. Der Körper bildet an den Finger sehr schnell eine ausreichende Hornhaut, die auch sehr dünne Saiten aushält. Wenn du 2 Wochen jeden bis jeden 2. Tag ein wenig spielst (sagen wir 15-30 Minuten), dann wirst du merken, wie sehr das Problem mit dem Einschneiden nachlässt.
11-53 ist eine interessante Stärke, die ich auch noch ausprobieren will, allerdings empfehle ich dir bei Kraftproblemen eher 11-52, da es gerade die tiefen Basssaiten sind, welche einen hohen Kraftaufwand benötigen. Aber auch hierbei baust du bei regelmäßigem Spielen über einen übersichtlichen Zeitraum genügend Kraft auf, um mit der Saitenstärke klar zu kommen.
WIe bei so vielem gilt auch hier, Geduld und genügend Zeitinvestition sind der Schlüssel. Lass dich nicht frustrieren, wenn etwas nicht klappt. Ich spiele jetzt schon seit 9 Jahren regelmäßig sehr viel Gitarre und selbst bei meinen eigenen Songs durchlaufe ich verschiedene Abschnitte mitunter mehrere hundert Mal, bevor das Timing, Kraft und Gefühl stimmt. Und selbst dann benötigt es noch weiter viel Übung.
Abschließend ist meine Meinung, dass du irgendwann mit jeder Saite zurecht kommen wirst, solange du dran bleibst. Viel wichtiger ist meines Erachtens der Klang, den du haben willst. Dickere Saiten haben meiste einen wärmeren, volleren Klang (obwohl es dabei natürlich noch auf die Art der Saiten drauf ankommt) und dünnere Saiten klingen oft klarer und haben mehr Biss. Von Phosphor, über Bronze bis zu Phosphor-Bronze gibt es ja alles mögliche. Ich persönlich bin bei 0.012-0.053 Phosphor-Bronze von Elixier hängen geblieben. Die Saiten halten schon etwas länger als viele Saiten anderer Hersteller...ob es den Preis wert ist, jedenfalls kaufe ich deutlich weniger Saiten. Da ich nahezu ausschließlich Fingerstyle/Fingerpicking mitunter mit Tapping- und Percussionelementen spiele, müssen meine Finger einzeln präzise funktionieren und über einen langen Zeitraum viel Kraft aufbringen. Dünnere Saiten sind mir für Tapping und Hammer-on Elemente zu weich und verstimmten sich bei zuviel Druck schnell, dickere Saiten sind vor allem im Bass Bereich sehr anstrengend über einen längeren Zeitraum zu spielen und da ich schon öfter Probleme mit Scheidensehnenentzündungen hatte, bin ich den Mittelweg gegangen, mit dem ich schon länger zufrieden bin.
Stell dir am besten die Frage, was du genau mit deiner Musik erreichen willst. Wofür spielst du Gitarre, wie soll das klingen und worauf legst du wert, ob es nun eine einfache Bespielbarkeit ist, ein warmer Klang, ein langes Sustain oder was auch immer.
Ich hoffe, das hat dir ein wenig weiter geholfen.
Liebe Grüße
Johannes