Lernfortschritt innerhalb von 2 Jahren

Eure Gitarrenhelden auf YouTube...
Horst1970
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Lernfortschritt innerhalb von 2 Jahren

Beitragvon Horst1970 » Mo 30. Okt 2017, 16:07

Hallo,

dieses Video wurde mir kürzlich bei Youtube vorgeschlagen:

https://www.youtube.com/watch?v=lTaYmtEYIIk

Hier ist der Lernfortschritt einer jungen Dame innerhalb von 2 Jahren dokumentiert. Denke schon, dass hier nicht gemogelt wurde und sie wirklich so schnell lernt. Mein Respekt!

Irgendwie kommt da aber über die Hintertür wieder etwas Frustration bzw. ein Priese Neid auf. Ist wohl menschlich. Dann frage ich mich, warum man dies in einem Video auf Youtube präsentiert. Noch blöder ist dann auch die Tatsache, dass ich es mir anschaue und mir meine Gedanken mache. ;-) OK, man soll sich ja niemals mit anderen Menschen vergleichen...

Ertappt ihr auch aber auch öfters dabei, sich gerade doch mit anderen Gitarristen zu vergleichen?

Gruß
Horst

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Re: Lernfortschritt innerhalb von 2 Jahren

Beitragvon GuitarBoy » Mo 30. Okt 2017, 16:23

Ich denke das ist die grosse Ausnahme falls das mit den Zeitangaben stimmt. Nach wenigen Wochen so ein Tapping hinzulegen ist bestimmt nicht die norm bzw der Durchschnitt. Klar wenn man das so drauf ist darf man das auch zeigen und stolz darauf sein. Für viel Anfänger denke ich aber sollte dies nicht als Vorbild gesehen werden das schnell Frust und Neid aufkommen könnten.
Das Video kann man sich ja ruhig anschauen mit einem Blick der Wertschätzung für die Leistung. Man sollte tunlichst vermeiden sch damit zu messen oder zu vergleichen wenn man selber ein anderes Lerntempo hat. Dan vermeidet man die von Horst erwähnte menschliche Frustration und den Neid.

Ein Vergleich. Ich fahre länger Auto als Sebastian Vettel aber wenn ich ihn sehe dann kommt kein Neid auf. Der fährt in einer anderen Liga und das schon seit er ins erste Kart gestiegen ist.
deswegen fühle ich mich nicht als schlechterer Autofahrer.
Ok vielleicht hinkt der vergleich etwas.
Gruß aus Bonn
Dirk

Hier gibt es Dormagen fürs Wohnzimmer

https://www.youtube.com/watch?v=u2Wp9M4 ... F50lLiM-my :shock:

Sing like no one ist listening, dance like no one is watching.

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Re: Lernfortschritt innerhalb von 2 Jahren

Beitragvon Hawky » Mo 30. Okt 2017, 17:20

Hi ihr lieben.....
Ich sehe da kein Wunderkind und durchaus erreichbare Ziele wenn man sich dahinter klemmt.
Nicht falsch verstehen , ich wäre da auch noch nicht aber machbar ist das schon.
Meine alten Knochen haben nicht mehr die Beweglichkeit um die Riff s zu spielen.
Aber.... die Formel zum Erfolg lautet.... üben üben üben.....

LG Uwe

P.S. Da muss man nicht neidisch sein, schön das sie das kann.

mitleser
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Re: Lernfortschritt innerhalb von 2 Jahren

Beitragvon mitleser » Mo 30. Okt 2017, 17:26

Stimmt schon
Schön das sie es kann aber Horst ich kann Dich verstehen
Aber davon lass ich mir den Spaß nicht nehmen und
Das soltest du auch nicht
Darum geht es hier nämliche um den Persönlichen Spaß
Der Rest ist Wurst
Lg Stefan
Lg. Stefan

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karioll
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Re: Lernfortschritt innerhalb von 2 Jahren

Beitragvon karioll » Di 31. Okt 2017, 00:27

Die hat mit Sicherheit einen Lehrer und sie übt jeden Tag. Der Lehrer wählt die Stücke genau nach ihrer Interessenlage und nach dem augeblicklichen Kenntnisstand aus. Dann geht das.
Aber nicht jeder Lehrer kann das und nicht jeder Schüler übt eine Stunde jeden Tag konzentriert und sinnvoll. Wenn beides zusammen kommt, dann ist das kein Hexenwerk.
Mit Üben kann man der Natur ein Schnippchen schlagen.

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Re: Lernfortschritt innerhalb von 2 Jahren

Beitragvon Horst1970 » Di 31. Okt 2017, 14:09

Klar, dass man nicht neidisch werden sollte, unterschwellig kommt das zumindest bei mir öfters mal zum Vorschein. Das ist natürlich fast schon kindisch und hilft einem nicht weiter. Ziehe jetzt neben Dirks Vettel-Vergleich das Beispiel, sich zwischen einer lockeren Wanderung oder einer Hochgebirgstour zu entscheiden. So muss man sich erfreuen, auch eine kleine Anhöhe zu erklimmen und von oben die auch schon schöne Aussicht zu genießen. Die Wahl zu Eispickel und Steigeisen sollte man den anderen überlassen. Wenn ich dann doch versuche, mit meinen leichten Halbschuhen in felsiges Terrain zu gehen, stoße ich auf meine Grenzen und lasse es im Normalfall sein und setze mich auf die Sonnenterrasse der Alm. Staunend beobachte ich mit dem Fernglas die zu höher Berufenen.

Gruß
Horst

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karioll
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Re: Lernfortschritt innerhalb von 2 Jahren

Beitragvon karioll » Di 31. Okt 2017, 17:02

Wen um Himmels Willen meinst du denn mit Höher Berufenen? Yngwie Malmsteen oder was? Oder wen?
Gitarristen schauen wohl oft Andere an und finden, was Andere besser können (ganz krass ist mir das in New Orleans aufgefallen, die spielen dort alle gut und erzählten sich immer gegenseitig, wie toll doch der und der spielt und dass man unbedingt hin muss, um den zu hören, und dann wurde das mit ins eigene Spiel eingebaut, wenn es denn passte. Die verehrten sich immer noch gegenseitig, obwohl sie selber richtig gut spielten, bloß eben anders.
Ich hörte mal in ein Interview mit Ritchie Blackmore, der ja nun wirklich die Musik beeinflusst hat. Er wurde gefragt, warum er nach seiner Zeit als Rockgitarrist nun so eine weichgespülte Mittelaltermusik macht. Die Antwort war: er konnte üben so viel er wollte, irgendeiner konnte immer schneller spielen. Nun hat er damit aufgehört und macht Mittelaltermusik mit seiner Frau zusammen. Hörte sich nach Frust eines Weltklassegitarristen an, der vor Millionen gespielt hat und Vorbild ist für ungezählte Gitarristen.

Das ist nun mal so, das jeder andere Finger hat und ander Einflüsse und der hat gespielt, was er konnte, nun such das , was du kannst.
Zuletzt geändert von karioll am Mi 1. Nov 2017, 01:09, insgesamt 1-mal geändert.
Mit Üben kann man der Natur ein Schnippchen schlagen.

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Re: Lernfortschritt innerhalb von 2 Jahren

Beitragvon Horst1970 » Di 31. Okt 2017, 22:19

Wen um Himmels Willen meinst du denn mit Höher Berufenen? Yngwie Malmsteen oder was? Oder
Gitarristen schauen immer Andere an und finden, was ander besser können (ganz krass ist mir das in New Orlkeans aufgegallen, die speilen dort alle gut und erzählten sich immer gegenseitig, wie toll doch der und der spielt und dass man unbedingt hin muss, um den zu hören, und dann wurde das mit ins eigene Spiel eingebaut, wenn es denn passte. Die verehrten sich immer noch gegenseitig, obwohl sie selber richtig gut spielten, bloß eben anders.
Ich hörte mal in ein Interviev mit Ritchie Blackmore, der ja nun wirklich die Musik beeinflusst hat. Er wurde gefragt, warum er nach seiner Zeit als Rockgitarrist nun so eine weichgespülte Mittelaltermusik macht. Die Antwort war: er konnte üben so viel er wollte, irgendeiner konnte immer schneller spielen. Nun hat er damit aufgehört und macht Mittelaltermusik mit seiner Frau zusammen. Hörte sich nach Frust eines Weltklassegitarristen an, der vor Millionen gespielt hat und Vorbild ist für ungezählte Gitarristen.

Das ist nun mal so, das jeder ander Finger hat und ander Einflüsse und der hat gespielt, was er konnte, nun such das , was du kannst.
Na, ich denke schon, dass nicht alles machbar ist und der Vergleich mit anderen nicht immer weiter führt. Trotzdem ertappt man sich dabei. Selbstbeschränkung ist da ratsam. Auch wenn das im Video gezeigte kein Hexenwerk ist, bin ich verwundert, wie man solche Sprünge machen kann. Bei den großen Rockgitarristen waren diese wohl noch größer. Da trennt sich sie Spreu vom Weizen recht schnell.

Virtuosen wie Malmsteen und Co. sind schon Gründe dafür, dass ich Gitarre spiele. Da fängt es aber schon an mit der großen Erwartungshaltung. Ein derzeitiger Gitarrenheld von mir ist Tosin Abasi, der auf einer achtseitigen Gitarre spielt. Andere Galaxien für mich. Mag so was aber. :-)

Gruß
Horst

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Re: Lernfortschritt innerhalb von 2 Jahren

Beitragvon karioll » Mi 1. Nov 2017, 01:18

Nein, alles ist nicht machbar, die Gitarre ist unendlich! Einige Gitarristen hängen morgens die Gitarre um und abends wieder ab, so kommen sie auf ihre 10.000 Stunden, die für die Weltklasse erforderlich sind (naja, 5000 sind auch schon Spitze, und nach 1000 Stunden sinnvollem Üben ist man ja auch schon richtig gut.) Das hat nicht so viel mit Talent zu tun, sondern damit, eine Vorstellung zu haben was man machen will (Ziel kann während des Ansteuerns nachjustiert werden, aber wenn du es nicht weißt, bleibst du auf einem Nebenweg stecken. Das dann mit sinnvollen Häppchen und am besten mit Lehrer, (der diese Sache in für dich passende Häppchen aufteilt) anzusteuern, der dich auf dem Weg, den du für dich spürst, begleiten kann. Und schon auf dem Weg ist es immer schon Musik! Darum habe ich immer gefragt, was genau willst du.
Das hat nichts mit Selbstbeschränkung zu tun. Warum auch? Manche spielen 3 Akkorde und machen tolle Musik damit und die Zuhörer freuen sich. Und mit 4 oder Tönen gehen schon sehr hübsche Solos.
Und wenn du Malmsteen & Co spielen möchtest, dann lerne die Technik, schau dir den Werdegang an, wie und wo fing er an, was hatte er für Vorbilder (genau den, der heute Mittelaltermusik macht. Spiele die Vorbilder nach), wie entwickelte sich die Technik, wieviel Theorie musst du dafür wissen. Bestimmt weiß dein Lehrer den einen oder anderen Lick oder Song auf dem Weg dahin. Aber Malmsteen fing auch nicht so an, wie er heute spielt. Vielleicht kannst du später alles nur halb so schnell spielen, aber mit Ausdruck und schönen Tönen hört sich das auch sehr gut an, machst eben deinen eigenen Stil draus.
Aber üb nicht irgendwas, sondern das, was du brauchst. Und vor allem, was dir Freude macht.

Eine Song zu üben wäre eine gute Idee? Hast du das denn nicht gemacht? Improvisieren kann man doch auch nur lernen, wenn man gute Vorbilder nachspielt und langsam in kleinen Schritten einsteigt, was die da machen. Die 5 Lagen können sich Stück für Stück organisch aufbauen, die kannst du nicht können, das bluesige oder rockige lernt man doch nicht mit dem deutschen Ton für Ton eine Tonleiter hoch und runter spielen. Sondern indem man Groove lernt, zuerst mit wenigen Tönen über wenige Takte an guten Beipielsongs.
Mit Üben kann man der Natur ein Schnippchen schlagen.

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Re: Lernfortschritt innerhalb von 2 Jahren

Beitragvon Horst1970 » Mi 1. Nov 2017, 10:02

@Karioll: Du bist die Motivationstrainerin des Forums. Nach dem Motto: "Yes, you can play the guitar." :-)Tiefer gehende Selbstanalysen zu betreiben ist problematisch. Bin ja nicht neutral… Allgemein denke ich aber schon, dass ich mich im Versuch des Improvisierens verfangen habe und einige Basics außer Acht gelassen habe. Als ich im Mai 2016 mit dem Unterricht begonnen habe, bin ich mit dem Vorsatz hineingegangen, mich wirklich streng an die Vorgaben des Lehrers zu halten und nichts anderes alles Informationsquelle heranzuziehen. Kein Internet, kein Lehrbuch, usw. Mehr war mit meinem täglichen Lernpensum von rund 30 Minuten auch nicht drin. OK, wir haben noch drei Bluesbegleitungen in Angriff genommen und dann die a-moll-Pentatonik ein Jahr gespielt. Kleine Fortschritte gab es schon, aber ich habe bemerkt, dass ich allgemein viel zu sehr mit den Widrigkeiten der Technik (Bending, Pull-Offs, Slides) beschäftigt war, als dass ich mich der Musik widmen konnte. Die Technik hat so allein schon meiner Aufmerksamkeit in Anspruch genommen. Sicher wäre es eine Möglichkeit gewesen, erst einmal das Gefühl für die Töne zu erlangen.

Erst Anfang 2017 habe ich wieder gezielt andere Informationsquellen herangezogen, mit allen Vor- und auch Nachteilen. Das Verzetteln ist ja die große Gefahr.

Allein die Tatsache, dass ich beim Spiel im Unterricht meine Hand teils derart verkrampfe, spricht wohl schon von Überforderung. Versuceh daher die Lockerheit zu erreichen. Nächste Woche werde ich mal Schlusspensum für die nächsten Monate besprechen. Mein Vorschlag wird unter anderem sein, ein paar einfache Power-Chords in Verbindung mit ein paar bluesigen Tönen aus der Pentatonik zu spielen. Toni Iommi von Black Sabbath hat auf diese Weise ja fast im Alleingang den Metal erfunden.

Gruß
Horst


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