@Horst
Eigentlich ist schon alles gesagt/geschrieben worden zu deinem "Problem", aber dennoch ... meine 2 Cents
Wenn du zumindest die Pentatonik #5 (in "a" wäre es also 5-8|5-7|5-7|5-7|5-8|5-8) 'drin hast', ist die Grundlage abstrakt ja schon mal da. Kommt also die Frage, wie kann man aus diesen Noten, wenn wir bei dem Beispiel bleiben, also A-C|D-E|G-A|C-D|E-G|A-C, ein improvisiertes Solo bauen?
Zunächst einmal siehst du in der abstrakten Form, warum das Dingen "Pentatonik" heißt; penta = griechisch 5, und wir haben nur fünf verschiedene Noten, wenn man die Tonhöhe außer acht lässt. So viel oder wenig zur Theorie und nur zur Erklärung, was die Pentatonik eigentlich ist. {Als ich als Kind und Jugendlicher von Platten Soli abgehört habe, hatte ich - trotz vorigem Unterricht - keinen blassen Schimmer von der Theorie und was da für Noten im Spiel sind - und konnte dann doch halbwegs Teilsoli von Alvin Lee, Ritchie Blackmore, Tony Iommi etc nachspielen .}
Zwei Stichworte über das Weiterkommen und Üben ist im oberen Absatz bereits enthalten: 'abhören' und 'nachspielen'. Und das NICHT per Noten oder TAB, sondern per Ohr und Ausprobieren (irgendwo muss doch dieser verdammte Ton sein!?). Was per Vinyl, CD, mp3, Video geht, funktioniert ebenfalls
bestens beim Zusammenspiel mit anderen Musikern/Band.
Es ist beim Erlernen der Improvisation ungemein wichtig, den Groove eines Songs im Rücken zu haben. Wie betont der Drummer, der Bassist, ein Keyboarder, ein anderer Gitarrist je nach Musikstil? Sicher, TuxGuitar etc. kann helfen, ist aber zum 'intuitiven' Lernen weniger geeignet. Vieles erklärt sich schneller und einfacher, wenn man es auch sehen und hören kann. Sollte eigentlich auch ein Lehrer ... aber leider funktioniert das nicht immer zur Zufriedenheit beider.
Backingtracks können und sind sehr hilfreich, wenn es um das 'Nudeln', also das Herumspielen um ein Thema oder nur um einen Akkord. Irgendwo wurde auch ein Looper erwähnt. Auch empfehlenswert, aber dann sollte man auch sicher über einen kleinen Zeitraum einen halbwegs vernünftigen Rhythmus vorgeben.
Ebenfalls sehr hilfreich sind Drum-Loops, sei es nun vom echten Schlagzeug oder sehr gut gemachte Drum-Computer/Sequenzer Loops. Mit einem Drumsound zu spielen motiviert wesentlich mehr als ein Tick-tack-tack-tack eines Metronoms oder ein klack-klack eines Taktells.
Du hast geschrieben, dass du eher beim klassischen Hardrock zuhause bist. Da gibt es aus den 70-er und 80-er Jahren jede Menge Songs, an denen du dich sowohl rhythmisch als auch solistisch versuchen und austoben kannst.
AAAABER ... mache es dir selber nicht zu schwer. Nimm nur 2-3-4 verschiedene Noten und versuche diese in einem Groove zu spielen. Langsam, schnell, sowohl als auch ... vergiss dabei das 'Noten atmen' nicht. Bspw (in a) d-e-g-a- als 1/8 und abschließend c 2 Takte lang stehen lassen [In TAB-Manier: a5-a7-d5-d7 - g5].
Wenn du sowas in der Art übst, dürfte es auch kein allzu großes Problem sein, das Solo von Deep Purple, Wen a blind man cries, nachzuspielen (vorausgesetzt, du hast das Saitenziehen [Bending] geübt). Der Song ist in B-Moll (deutsch h), größtenteils Pentatonik plus wenige Noten aus der Moll-Tonleiter (ausprobieren, wo die Töne liegen). Solltest du dich daran begeben, nimm dir nur kleine Teile daraus! Nicht gleich alles auf einmal!.
https://www.youtube.com/watch?v=5ih1Pt26ohU
Wenn Fragen dazu da sind, her damit
Ralf