Spezieller Grund dass nur 3 Saiten beim Wechselbass angeschlagen werden?

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Puhdy
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Spezieller Grund dass nur 3 Saiten beim Wechselbass angeschlagen werden?

Beitragvon Puhdy » Mo 12. Jan 2015, 13:29

Hi,
der Titel sagt schon alles. Steckt ein bestimmter Grund dahinter dass beim Wechselbass, egal ob mit oder ohne Finger dann nach dem Anschlag des Basses generell nur die unteren 3 Saiten angeschlagen werden? (Also Saite g, b und e)

Ich würde es eigentlich generell so halten dass ich, wie beim normalen Akkordspiel die Saiten anschlage die zum Akkord gehören. Beim normalen Strumming vom G schlag ich ja auch alle Saiten an, sowohl beim Ab- und Aufschlag.

Grüße,
Puhdy
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Ruby
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Re: Spezieller Grund dass nur 3 Saiten beim Wechselbass angeschlagen werden?

Beitragvon Ruby » Mo 12. Jan 2015, 15:17

Wenn ich Deine Frage richtig verstanden habe, ist das ja nicht so. Habe schon gesehen, das beispielsweise bei E dur als Basssaiten entweder nur E oder E und A als Basssaite angeschlagen werden und es dann schon ab der D Saite weiter geht und nicht ab der G Saite. Ist also keine feste Regel. Vielleicht eine eher oft angewandte Regel. Keine Ahnung.

Da ich aber auch ein Looser bin, was die Musiktheorie angeht, könnte es aber auch noch andere Begründungen geben.
In dem Falle habe ich mich jetzt bis auf die Knochen blamiert :o :o :o
LG von Netti
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Andreas
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Re: Spezieller Grund dass nur 3 Saiten beim Wechselbass angeschlagen werden?

Beitragvon Andreas » Mo 12. Jan 2015, 15:37

Bis jetzt habe ich es so kennengelernt, das du nach dem Anspielen einer Basssaite, eine oder mehrere Diskantsaiten (g b und e) gleichzeitig anspielst.
Je nachdem welche Wechselbasstechnik du spielst ist es eigentlich egal, welche Diskantsaite du spielst oder 2 oder 3, Hauptsache die Töne
kommen im gegriffenen Akkord vor.

Schau hierzu auch mal in Reinholds Buch zum Thema DZDM. ;)
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Re: Spezieller Grund dass nur 3 Saiten beim Wechselbass angeschlagen werden?

Beitragvon Lackwod » Mo 12. Jan 2015, 17:18

Puhdy, es geht m.E. darum, eine klare Trennung zwischen den tiefen und hohen Tönen zu erreichen. was ja nicht geschieht, wenn du z.B. beim G alle Basssaiten anschlägst, die du auch im Akkord nutzt.
Und Wechselbassspiel nutzt ja auch die Zwischentöne, um zum nächsten Ton zu gelangen, z.B. du schlägst G (3. Bund E Saite), dann die drei hohen Saiten (mit G-Griff) an und willst nach C im nächsten Anschlag, würde ich als separaten Bass ein B spielen (2.Bund A-Saite) ohne Diskantsaiten, dann das C (3. Bund A-Seite) und dann die hohen Saiten im C-Griff.
LG
Jürgen
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karioll
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Re: Spezieller Grund dass nur 3 Saiten beim Wechselbass angeschlagen werden?

Beitragvon karioll » Di 13. Jan 2015, 00:22

Du kannst dir im Großen und Ganzen die Gitarre wie wie 2 Instrumente vorstellen: die obere Hälfte mit den tiefen Saiten für den Bass (Groove und Rhythmus) und die hohen Diskantsaiten für die Melodie. Zum Beispiel beim Fingerstyle-Blues wird das sehr deutlich.
1. https://www.youtube.com/watch?v=7c7Kv2Y0DWY
2. https://www.youtube.com/watch?v=mj1steSoysg

Ich habe mal im Fernsehen einen Ureinwohner im afrikanischen Dschungel gesehen, der lachend ein Instrument mit 2 Saiten spielte, auf der tiefen Saite immer den Rhythmus gezupft und auf der dünnen Saiten eine wilde Melodie. hat mir gefallen ;) Das geht natürlich auch auf ner Gitarre und macht auch Spaß. Du spielst wie in dem oberen Beispiel 1 immer den Basston in gleichmäßigen Vierteln und versuchst auf der untersten Saite eine Melodie (im beispiel nahm der mehr Saiten, du nimmst für den Anfang nur die dünnste E-Saite und die tiefste E.-Saite, um das Prinzip zu üben und zu verstehen. Beide Saiten getrennt üben.

Bei unseren Gitarren sind es dann 3:3 Saiten. Ausnahmen von der Regel gibt es natürlich, aber mit dieser Saiteneinteilung kommst du ein paar Jahre weit.
Mit Üben kann man der Natur ein Schnippchen schlagen.

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korgli
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Re: Spezieller Grund dass nur 3 Saiten beim Wechselbass angeschlagen werden?

Beitragvon korgli » Di 13. Jan 2015, 08:02

Hi

Ich habe ja wenig Ahnung von Theorie :mrgreen:
naja - ich meine, von so wirklich Wissenschaftlichen Vorschriften und Gesetze.
Ich bin sicher auch ein Ureinwohner, der sich nicht viel darum schert.
Übrigens mit mir auch sehr bekannte Leute wie Jimi H. John L. usw.
Die haben viel Revolutioniert. Ich schaff das wahrscheinlich weniger.

Nixdestotrotz sag ich mal, dass auf den Bassseiten, halt eher die tiefen Töne sind, und die hohen Töne eher hoch klingen. :mrgreen:

Das kann man dann nutzen um Musik als Musik mit grossem Spektrum erklingen zu lassen.
Da Musik vielfach aus Bass, Mittigen und Hochlastigen Tönen zusammengesetzt ist - ja sogar bei Drums ist das so -
bedient man sich dieser Vielseitigkeit, und dass die Gitarre so gebaut ist, das ein grosses Spektrum da ist, ist somit ein Vorteil.
Man kann sozusagen Bass und Hohe Töne gleichzeitig, gemischt, nacheinander..., spielen.
Wie man die schlussendlich benutzt, ist Sache des Spielers.

Aber es tönt ganz gut - aus Mitteleuropäischer Sicht (Gehör), wenn man Melodien eher mit den Melodiesaiten - eigentlich ein falscher Begriff, denn die sind nur eher die höheren Lagen - spielt, und die Bassigen Töne mit den Bass-Saiten spielt, weil die unten rum so schön stützen.
Rocker sagen - Wums geben -
Meist lässt man tiefere Töne mit längeren Noten "stehen".
Nun gibt es aber solche, die das umdrehen, oder sonstwie anders zusammenmischen. Nix ist wirklich falsch.
Manches tönt in den Ohren von alten Meistern, oder Klassikern halt Neumodisch oder nicht ganz nach Gesetz 14a - Absatz 4 :mrgreen:
Aber in der Musik wird man in der Regel nicht grad eingekerkert, wenn man es nicht mal so macht.

Sorry wenn ich Unruhe reinbringe, ist halt mein Job hier, zum nachdenken anzuregen.
Gute Aussagen sind ja schon vorher gemacht worden, die sind mit Sicherheit nicht falsch :mrgreen:
Bitte nicht durch mich durcheinanderbringen lassen, und einfach weiter fragen, gell.

Übr. IMMER - ALLE - Saiten anzuschlagen halte ich für nicht richtig.
Denn wenn man z.b. in Bands spielt, dann sollte man nicht übertreiben. Der Bassist will schliesslich auch was tun.
Zudem tönt es schräääcklich, wenn alle draufloshauen mit allem was da so da ist.
Stell dir ein Drummer vor, der immer auf alles gleichzeitig haut - na - tönt das toll ?
Und es gibt auch ganz bestimmte Spieltechniken, die man nicht mit allen Saiten spielt.
z.b. Powercords, oder Liks...

Und nun viel Spass beim Experimentieren.

fredy
.......viel Spass.......und jeder wie er mag.
https://www.westernwings.ch/

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Re: Spezieller Grund dass nur 3 Saiten beim Wechselbass angeschlagen werden?

Beitragvon Puhdy » Do 15. Jan 2015, 18:53

Hi,
danke für die Antworten. Der schwarze Raum ist so langsam hell erleuchtet.

Aber verstehe ich es dann richtig dass die allgemeine Meinung, welche hier herrscht, es impliziert dass es nicht falsch ist wenn man mehr oder weniger Saiten anschlägt? (Mal von den Bassaiten abgesehen, bzw wenn man diese zum falschen Zeitpunkt anspielt, oder gar die falschen)

Und ja, immer alle Saiten anspielen finde ich auch nicht unbedingt passend, aber wenn man alleine ein Lied begleitet finde ich das schon recht passend, gerade bei Lieder wie "All of me" - Klingt, finde ich zumindest, wesentlich schöner als wenn man beim Aufschlag nur 2-3 Saiten anspielt.

Grüße
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Re: Spezieller Grund dass nur 3 Saiten beim Wechselbass angeschlagen werden?

Beitragvon Lackwod » Do 15. Jan 2015, 20:28

... - Klingt, finde ich zumindest, wesentlich schöner als wenn man beim Aufschlag nur 2-3 Saiten anspielt.
...und damit hast du das Wesentliche gesagt. Wenn es dir gefällt, dann spiele es so, denn darauf kommt es hauptsächlich an. Dein Geschmack ist maßgebend für das, was du machst.
LG
Jürgen
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Re: Spezieller Grund dass nur 3 Saiten beim Wechselbass angeschlagen werden?

Beitragvon LeonFR » Do 15. Jan 2015, 22:47

Ich kenne das auch, dass ich grundsätzlich verstehen will, warum man etwas machen soll
oder nicht. Gerade wenn einem die Theoriekenntnisse fehlen, versucht man sich
an irgendeinem Seil entlang zu hangeln, um auch für die Zukunft gewisse Fragestellungen
alleine lösen zu können. Das ist gut und du bekommst hier auch immer die Antworten dafür.

Aber worauf hier auch immer wieder hingewiesen wird, ich nenne jetzt mal speziell Fredy oder Ralf, ist vor allem das tun und ausprobieren. Fredy entschuldigt sich ja immer dafür. ;)
Braucht er aber nicht! Denn da ist ganz viel dran! In meinem Jahr, wo ich jetzt Gitarre lerne, hab ich draußen schon so einiges erfahren. Vom "probiere alles aus!", bis zum fanatischen Klassiker, der auch nur mit keiner einzigen Faser seines Körpers einen zu sehenden Daumen über dem Gitarrenhals tolerieren möchte. Jetzt rate mal, welche Leute mir lieber sind. ;)

Ich hab nun keine große Erfahrung insgesamt. Aber es ist interessant, wenn man sowas erlebt.
Und mit dem ausprobieren sammelt man wirklich einige Erfahrungen.

Ich hab 'ne kleine Band hier kennen gelernt, die scheren sich auch nichts um Theorie.
Die üben nicht einmal großartig zusammen. Die stellen sich zum üben einfach auf die Straße und spielen ihre Lieder. Die füllen unsere Kneipen damit hier in der Stadt. Die spielen so Rock und Pop aus den Charts, aber die machen es einfach, ohne groß zu Fragen.

Dieses kindliche, einfach machen, muss man sich wahrscheinlich auch etwas beibehalten.


Hier noch ein kleines Video, wo zwei der drei Leite auf dem Weihnachtsmarkt dieses aufgetreten sind: http://m.youtube.com/watch?v=3cy0rWlLuIo

Und hier mal ein Beispiel von einem Auftritt in 'ner Kneipe:

http://m.youtube.com/watch?v=Dv5_Lt8B5x0

Gruß Alex


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