Hallo zusammen,
ich fange gerade an, das Lied "Alle Jahre wieder" im Reinholds Fingerpicking-Buch zu üben. Mir fällt auf, dass Reinhold die Akkorde G und D7 nicht vollständig sondern nur eine oder 2 Noten eines jeden Akkords greift. Ist es eine Regel, dass man beim Fingerpicking Akkorde nicht komplett greifen muss?
Vorab vielen Dank
LG
diemmai100
Fingerpicking
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Re: Fingerpicking
Es gibt die Idee, nur die Töne zu greifen, die benötigt werden. Oder falls der höchste gegriffene Ton der Melodieton ist, dann wird die höhere Saite nicht mehr angeschlagen. Weil das Ohr des Hörers immer die höchsten Töne zur Melodie zusammensetzt.
Es gibt aber auch die andere Idee die Akkorde komplett zu greifen, falls man sich verzupft, damit die Harmonie dann immer noch stimmt und kein Missklang entsteht oder wenn man eine alternative Melodie finden will.
Gut ist, wenn man beides übt und beides je nach Bedarf einsetzen kann.
Es gibt aber auch die andere Idee die Akkorde komplett zu greifen, falls man sich verzupft, damit die Harmonie dann immer noch stimmt und kein Missklang entsteht oder wenn man eine alternative Melodie finden will.
Gut ist, wenn man beides übt und beides je nach Bedarf einsetzen kann.
Mit Üben kann man der Natur ein Schnippchen schlagen.
Re: Fingerpicking
Hallo MitraunheimerHallo zusammen,
ich fange gerade an, das Lied "Alle Jahre wieder" im Reinholds Fingerpicking-Buch zu üben. Mir fällt auf, dass Reinhold die Akkorde G und D7 nicht vollständig sondern nur eine oder 2 Noten eines jeden Akkords greift. Ist es eine Regel, dass man beim Fingerpicking Akkorde nicht komplett greifen muss?
Vorab vielen Dank
LG
diemmai100
Ist richtig so
Wie Kariol schon schreibt, werden beim Fingerpicking nur die Saiten gegriffen, die auch nur gezupft werden.
LG von Netti
Cordoba GK Studio Flamenco Gitarre
Ibanez V205SECE-VS Westerngitarre
Klassische Gitarre Marke Eigenbau
Fender classic 60´s Jazz Bass
https://www.youtube.com/user/tiershirt/videos
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http://www.ich-lerne-gitarre.de/
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- Lackwod
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Re: Fingerpicking
Ja, kann ich bestätigen!
Aber: für den Anfänger ist es hilfreich (für mich war es damals hilfreich) immer den nötigen komplett Akkord zu greifen, einmal, wie karioll es schön erklärte mit den passenden Harmonien beim Fehlzupfen, und zum anderen, um den Akkord zu verinnerlichen, was dann wieder dem Strumming entgegenkommt.
Heute schaue ich beim zupfen nicht mehr nach Akkorden, sondern nach den Tönen. Akkorde dienen nur noch als nötige Orientierung. Denn die Fingersätze, die eigentlich für den Akkord genommen werden, sind nicht immer hilfreich beim zupfen. da ist wichtiger, woher kommt der Finger, wohin muss er als nächstes.
LG
Jürgen
Aber: für den Anfänger ist es hilfreich (für mich war es damals hilfreich) immer den nötigen komplett Akkord zu greifen, einmal, wie karioll es schön erklärte mit den passenden Harmonien beim Fehlzupfen, und zum anderen, um den Akkord zu verinnerlichen, was dann wieder dem Strumming entgegenkommt.
Heute schaue ich beim zupfen nicht mehr nach Akkorden, sondern nach den Tönen. Akkorde dienen nur noch als nötige Orientierung. Denn die Fingersätze, die eigentlich für den Akkord genommen werden, sind nicht immer hilfreich beim zupfen. da ist wichtiger, woher kommt der Finger, wohin muss er als nächstes.
LG
Jürgen
Spiele seit dem Sommer 2006. Schwerpunkt Fingerstyle
Epiphone Masterbilt AJ-500NMS
Fender CD-60
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...und wenn ihr wollt, könnt ihr mich hier hören:
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- VolkerB
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Re: Fingerpicking
Hallo,
für Anfänger und wenn das Lied es zuläßt, empfehle ich, immer den kompletten Akkord zu greifen.
Zum Einen hilft es, die Akkordfolge zu verinnerlichen, wenn man das Lied mal mit Schlagbegleitung oder in einer anderen Tonart spielen muß.
Zum Anderen wegen der Akkordwechsel. Diese werden meist mit Schlagbegleitung eingeübt und laufen ja nach eine festen Schema ab, in welcher Reihenfolge die Finger gesetzt werden. Finger, die nur auf der Saite oder nur auf dem Bund verschoben werden, dienen dabei als Führung. Das geht mit der Zeit unbewußt und blitzschnell. Man kann dann beim Fingerpicking die gleichen Akkordwechsel nehmen wie beim Schlagen und muß keine neuen Akkordwechsel üben.
LG
Volker.
für Anfänger und wenn das Lied es zuläßt, empfehle ich, immer den kompletten Akkord zu greifen.
Zum Einen hilft es, die Akkordfolge zu verinnerlichen, wenn man das Lied mal mit Schlagbegleitung oder in einer anderen Tonart spielen muß.
Zum Anderen wegen der Akkordwechsel. Diese werden meist mit Schlagbegleitung eingeübt und laufen ja nach eine festen Schema ab, in welcher Reihenfolge die Finger gesetzt werden. Finger, die nur auf der Saite oder nur auf dem Bund verschoben werden, dienen dabei als Führung. Das geht mit der Zeit unbewußt und blitzschnell. Man kann dann beim Fingerpicking die gleichen Akkordwechsel nehmen wie beim Schlagen und muß keine neuen Akkordwechsel üben.
LG
Volker.
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Re: Fingerpicking
Ich empfehle ebenfalls Anfängern, soweit möglich, komplette Akkorde zu greifen. Zum einen, wie oben schonn erwähnt, diese zu verinnerlichen, zum anderen, wenn ein "richtiger Zupferl" daneben geht, ist das "falsche Zupferl" wenigstens nicht tonal falsch.
Ich erlebe im Unterricht immer wieder, dass SchülerInnen, die von der städtischen Musikschule kommen, erhebliche Probleme bei den Akkorden haben - da sie dort gelernt haben, nur die absolut notwendigen Finger zu setzen. Von Rhythmik und Timing ganz zu schweigen.
Im späteren Verlauf des "Gitarristenlebens", wenn zumindest die Grundakkorde sitzen, um gesellige Schrammelabende bespaßen zu können (und das meine ich positiv), reichen die notwendigen Töne/Noten.
Jüngstes Beispiel, ein 12-Jähriger: Nach zwei Jahren Städtische Musikschule keinen einzigen Akkord gelernt; dafür aber die Melodieführung von Roberta Flacks Killing me softly - und die auch nicht gerade prickelnd, weder im Timing, noch in der Rhythmik.
Zudem ist die von der Schule verwendete Vorlage a) mehr eine Keyboard-Umsetzung und b) auch noch in der falschen Tonart (um ggf. mit dem Original mitspielen zu können ... Das Notenwerk ist also letztlich Ramsch).
Das Beispiel ist - zumindest bei einigen meiner Schüler, die von der Musikschule kommen (oder ersatzweise JeKI oder beides) - kein Einzelfall sondern die Regel.
Lange Rede, kurzer Sinn ... Wenn die Akkorde sitzen, dann nur noch jene Finger nutzen, die für das Picking notwendig sind
Ralf
Ich erlebe im Unterricht immer wieder, dass SchülerInnen, die von der städtischen Musikschule kommen, erhebliche Probleme bei den Akkorden haben - da sie dort gelernt haben, nur die absolut notwendigen Finger zu setzen. Von Rhythmik und Timing ganz zu schweigen.
Im späteren Verlauf des "Gitarristenlebens", wenn zumindest die Grundakkorde sitzen, um gesellige Schrammelabende bespaßen zu können (und das meine ich positiv), reichen die notwendigen Töne/Noten.
Jüngstes Beispiel, ein 12-Jähriger: Nach zwei Jahren Städtische Musikschule keinen einzigen Akkord gelernt; dafür aber die Melodieführung von Roberta Flacks Killing me softly - und die auch nicht gerade prickelnd, weder im Timing, noch in der Rhythmik.
Zudem ist die von der Schule verwendete Vorlage a) mehr eine Keyboard-Umsetzung und b) auch noch in der falschen Tonart (um ggf. mit dem Original mitspielen zu können ... Das Notenwerk ist also letztlich Ramsch).
Das Beispiel ist - zumindest bei einigen meiner Schüler, die von der Musikschule kommen (oder ersatzweise JeKI oder beides) - kein Einzelfall sondern die Regel.
Lange Rede, kurzer Sinn ... Wenn die Akkorde sitzen, dann nur noch jene Finger nutzen, die für das Picking notwendig sind
Ralf
Re: Fingerpicking
Hi diemmai,
wenn ich vom Unterricht meines Lehrers komme, habe ich für das jeweils neue Lied eine Noten- und Tabulaturschrift. Mir ist es dabei eine riesen Hilfe, dass auch die Akkorde dabei notiert sind.
Aufgrund der Tabulatur (ich kann mich bisher nicht nachhaltig dazu zwingen, Noten zu lernen) sehe ich ja eigentlich, wieviel Finger ich benötige, um nur die Töne greifen zu müssen, die ich benötige.
Allerdings greife ich zuerst auch immer die Akkorde komplett. Je nachdem wie leicht oder schwer die Stelle ist, analysiere ich dann für mich, ob das weglassen eines Fingers Vorteile hat. Wie Jürgen schon schrieb, woher kommt man, wohin geht man.
Gruß Alex
wenn ich vom Unterricht meines Lehrers komme, habe ich für das jeweils neue Lied eine Noten- und Tabulaturschrift. Mir ist es dabei eine riesen Hilfe, dass auch die Akkorde dabei notiert sind.
Aufgrund der Tabulatur (ich kann mich bisher nicht nachhaltig dazu zwingen, Noten zu lernen) sehe ich ja eigentlich, wieviel Finger ich benötige, um nur die Töne greifen zu müssen, die ich benötige.
Allerdings greife ich zuerst auch immer die Akkorde komplett. Je nachdem wie leicht oder schwer die Stelle ist, analysiere ich dann für mich, ob das weglassen eines Fingers Vorteile hat. Wie Jürgen schon schrieb, woher kommt man, wohin geht man.
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Re: Fingerpicking
Exakt so sollte es seinHi diemmai,
wenn ich vom Unterricht meines Lehrers komme, habe ich für das jeweils neue Lied eine Noten- und Tabulaturschrift. Mir ist es dabei eine riesen Hilfe, dass auch die Akkorde dabei notiert sind.
{...}
Wie Jürgen schon schrieb, woher kommt man, wohin geht man.
Gruß Alex
Beispiel Übungsvorlagen: Ralf
Re: Fingerpicking
Ralf, solche Schüler, die nach 2 Jahren klassischem oder Pop-Melodiespiel an der staatlichen Musikschule nicht einen Song allein können, kenne ich drei, obwohl ich kein Lehrer bin. Keiner spielt mehr Gitarre. Bei der Dritten habe ich der Mutter dringend abgeraten, das Kind, das Nirvana spielen wollte, zum vietnamesischen Klassik-Lehrer zu geben, sondern lieber einen guten Privat- Pop-Rock-Lehrer ohne Wartezeit und Vertrag zu nehmen. Aber es passierte doch, weil da die Wartezeiten kürzer waren und der Schulleiter sagte, wenn das Kind Klassik kann, dann kann es alles
Zuletzt geändert von karioll am Do 9. Okt 2014, 00:11, insgesamt 2-mal geändert.
Mit Üben kann man der Natur ein Schnippchen schlagen.
Re: Fingerpicking
Ja Ralf, so sehen die Übungsblätter aus. Macht sich wirklich gut zum üben.
Gruß Alex
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Re: Fingerpicking
Liebe ForumsmitgliederInnen,
ich bin von dem in der Forumsmitgliedschaft vorhandenen umfangreichen Wissen sehr beeindruckt.
Vielen Dank an Euch für ausführliche Antwort und Empfehlung.
Im ersten Durchgang werde ich die Akkorde komplett greifen, so dass ich nebenbei Akkordwechsel weiter üben kann.
Im zweiten Durchgang werde ich darauf achten, von welcher Notenkonstellation ich komme and wohin ich gehe.
LG
diemmai100
ich bin von dem in der Forumsmitgliedschaft vorhandenen umfangreichen Wissen sehr beeindruckt.
Vielen Dank an Euch für ausführliche Antwort und Empfehlung.
Im ersten Durchgang werde ich die Akkorde komplett greifen, so dass ich nebenbei Akkordwechsel weiter üben kann.
Im zweiten Durchgang werde ich darauf achten, von welcher Notenkonstellation ich komme and wohin ich gehe.
LG
diemmai100
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