Lernmethode nach Berklee

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Markus
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Lernmethode nach Berklee

Beitragvon Markus » Mo 7. Okt 2013, 17:24

Hallo Gitarrenfreunde,

ich habe von einem Freund gehört, dass er bei einem Gitarrenlehrer ist, der bei manchen Sachen nach der Berklee-Methode
vorgeht. Da gilt es anfangs die C-Dur-Tonleiter zu lernen. Die Startposition nennt sich:
C Major (Fingering Type 1) 2nd Position.

Ich habe mir das angeschaut. Bei diesem Ansatz muss man ganz schön die Finger strechen. Einerseits ja gut, andererseits
aufwendig beim Üben.

Kennt jemand die Methode bzw. hat nach dieser Methode auch manches gelernt?

Freue mich auf Rückmeldungen.....

Viele Grüße
Markus

ps: sorry, dass ich nicht mehr oft hier bin, aber ich bin immer noch mit Hochdruck am Gitarrenlernen/spielen/üben :-)
Dateianhänge
A Modern Method For Guitar (Berklee) 1.pdf
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Ralf
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Re: Lernmethode nach Berklee

Beitragvon Ralf » Mo 7. Okt 2013, 18:52

Das ist die einfache Variante (Typ 1)

-> Saite|Bund|Finger
2. Lage
a3m - a5k - d2z - d3m - d5k - g2z - g4r - g5k -- nun Lage 1 Bund höher -- b3z - b5r - b6k - e3z - e5r - e7k

oder 7. Lage
e8m - e10k - a7z - a8m - a10k - d7z - d9r - d10k - g7z - g9r - g10k - b8m - b10k - e7z - e8m

Die beiden gehen über anfangs 3 Bünde.

Typ II geht über 4 Bünde und eignet sich zum Fingerstretching und schnell auflaufende Licks/Soli

LG Ralf

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Markus
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Re: Lernmethode nach Berklee

Beitragvon Markus » Mo 7. Okt 2013, 19:05

Hallo Ralf,

danke für die Info.

Deine Angaben sind fast gleich mit der Vorgabe des Lehrers:
a3m - a5k - d2z - d3m - d5k - g2z - g4r - g5k -- nun Lage 1 Bund höher -- b3z - b5r - b6k - e3z - e5r - e7k

Lehrer-Vorgabe:
a3m - a5k - d2z - d3m - d5k - g2z - g4r - g5k nun aber b3m b5k e1z e3m e5k

Die Finger sollen in den zugehörenden Bünden bleiben bzw. mal nach links oder rechts strechen, aber ohne das die
ganze Hand sich verschiebt. So wie im PDF gezeigt :-)

Natürlich gbt es verschiedene Varianten, die C-Dur-Tonleiter zu spielen, aber diese Variante bringt Beweglichkeit
bzw. Dehnung in die Finger :-)

Du kennst demnach diese Gitarrenschule von Berklee?

Viele Grüße
Markus
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Re: Lernmethode nach Berklee

Beitragvon Ralf » Mo 7. Okt 2013, 19:09

Nein ... nicht direkt ;)

Aber Tonleitern spielen sich in der Grundform auf zwei Varianten.

Typ II geht über einen Bund mehr (3. und 8. Lage) und du musst mehr stretchen.

Du kannst nun mit der Dur-Tonleiter (immer gleich) spielen:
Alle meine Entchen
The lion sleeps tonight
Freude schöner Götterfunken
u.v.m.

Wenn du magst, schreibe ich noch Typ II

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Re: Lernmethode nach Berklee

Beitragvon Ina » Mo 7. Okt 2013, 20:37

Hallo Ralf,

Kleiner Neuling macht große Augen,
Kannst du mir bitte mal die Abkürzungen (z.B. a3m) erklären. Ist das Saite Bund Finger? Was bedeutet 2. Lage ?
Lese viel im Forum, aber oft weiß ich gar nicht wovon Ihr redet, gerade wenn ihr bestimmte Techniken erklärt.
Trotzdem finde ich es toll, das du immer so ausführlich antwortest.
Wenn ich nur mehr verstehen würde :mrgreen:

LG Ina

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Re: Lernmethode nach Berklee

Beitragvon Ralf » Di 8. Okt 2013, 07:22

@Ina

Stand ogben drüber ;)

Saite --> e-a-d-g-b-e (dicke E-Saite diesmal als kleines e, weil die Tonleiter von tief zu hoch läuft, sonst E)
Bund --> 2-3-4-5 ... 8-9-10
Finger --> Zeigefinger - Mittelfinger - Ringfinger - Kleiner Finger

Als Lage wird der Bund bezeichnet, in dem der Zeigefinger bei Skalen (Tonleitern) steht; die 2. Lage bedeutet also, dass der Zeigefinger im 2. Bund steht, auch wenn die Tonleiter C im 3. Bund auf der A-Saite - aber mit Mittelfinger gegriffen - beginnt.
Die 7. Lage also demzufolge C-Dur, auch wenn die Tonleiter erst im 8. Bund auf der E-Saite anfängt.

Grundlage dafür ist das "Boxen"-Modell, bedeutet: Jeder Finger ein Bund (Dur-Tonleiter (Ionisch) Typ I, vom ersten zum zweiten C).

Wenn du Fragen hast, irgendetwas (in Erklärungen) nicht verstehst, hake einfach nach :)

LG Ralf

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Re: Lernmethode nach Berklee

Beitragvon Andreas » Di 8. Okt 2013, 10:40

Also hat dann jeder Finger einen Bund?
M im 4. Bund bedeutet dann 3. Lage?
Und K im 7. Bund ist dann 4. Lage usw.?
Klingende Grüße aus dem Sauerland!

Gitarren: Takamine EG568c, Fender CD60, Faith FS Natural
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Re: Lernmethode nach Berklee

Beitragvon Ralf » Di 8. Okt 2013, 11:43

Also hat dann jeder Finger einen Bund?
M im 4. Bund bedeutet dann 3. Lage?
Und K im 7. Bund ist dann 4. Lage usw.?
Um es unklar zu sagen ... JEIN ;)

Nehmen wir mal nur die erste Oktave, weil es etwas einfacher zu erklären ist.
Basis A-Saite, C=3. Bund
Box 2-5; 2=Z, 3=M, 4=R, 5=K

Nehmen wir nun die Kletterübung und legen den Zeigefinger auf der E-Saite in den 2. Bund (=F#, nicht in der C-Dur Tonleiter enthalten). Wir würden nun die Bünde 2Z-3M-4R-5K beim Hoch- und Runterlaufen benutzen; sprich: wir spielen die Kletterübung in der 2. Lage.

Für die Tonleiter brauchen wir aber nicht alle Tönen der Kletterübung, sondern nur die Ganztöne CDEFGABC. Um mit C zu beginnen, überspringen wir die E-Saite und finden C im 3. Bund der A-Saite. Auf dem C folgt D; ohne Leersaite ist es dann die A-Saite = 5. Bund. Da wir die DUR-Tonleiter spielen folgt auf D das E; im Typ I liegt die Note auf der D-Saite im 2. Bund.
Und da erklärt sich, warum es die 2. Lage heißt, obwohl das C im 3. Bund liegt: Der Zeigefinger grenzt nach unten ab.

A3M(C) - A5K(D) - D2Z(E) - D3M(F) - D5K(G) - g2Z(A) - g4R(B/H) - g5K(C)

Beginnend auf der E-Saite bleibt der Fingersatz der gleiche, nur beginnt der Mittelfinger im 8. Bund (=C), der Zeigefinger aber liegt im 7. Bund, daher 7. Lage.

War das einfach genug oder immer noch zu kompliziert. Wenn letzteres bitte nochmal nachhaken

LG Ralf

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Re: Lernmethode nach Berklee

Beitragvon Ina » Di 8. Okt 2013, 19:19

Hallo Ralf,

Danke erstmal für deine Antwort,
Werde mich nachher hinsetzen und das Schritt für Schritt an der Gitarre durchgehen.
Das muss ich alles einzeln aufräufeln.
Ina :mrgreen:


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