Steg aus Holz ?

Probleme mit der Gitarre? Foto-Upload möglich...
Pasi

Steg aus Holz ?

Beitragvon Pasi » So 1. Mai 2011, 16:22

Hallo,

da ich die Saiten (Nylon) wechseln will, möchte ich bei der Gelegenheit den Steg nochmals abschleifen, um eine
tiefere Saitenlage zu bekommen.
Falls ich dann zu viel abschleife, könnten die Saiten schnarren. Ich möchte aber nicht extra in die Stadt fahren, um einen
neuen Steg zu kaufen. Deshalb kam ich auf die Idee, für den "Notfall" einen Steg aus Holz zu fertigen.

Deshalb mein Frage: Hat das einen Sinn, oder leidet darunter der Klang ? Der originale Steg besteht ja auch nur aus
billigem Hartplastik.

Für "Aufklärung" wäre dankbar ... Pasi

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sowatt
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Re: Steg aus Holz ?

Beitragvon sowatt » So 1. Mai 2011, 17:23

Hast Du denn keine Stegeinlage? Denn dann würde ich die abschleifen.
Und eine Stegeinlage kann natürlich aus Holz sein. "Mein" Gitarrenbauer
nimmt dazu dann immer das Holz aus dem der Steg ist, Ebenholz in der Regel.

Wie sich das mit dem Steg verhält, leider keine Ahnung.
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Viele Grüße
sowatt
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Peter
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Re: Steg aus Holz ?

Beitragvon Peter » So 1. Mai 2011, 19:54

Hi Pasi - da hilft nur ein gescheiter Stegeinsatz aus Knochen oder Graph Tech! Klanglich ist dies die beste Wahl. Ich habe meine Plastik-Steg und Sattel gegen Knochen ausgetauscht. Da ist zwar ein wenig Bastelarbeit angesagt, aber das lohnt auf jeden Fall - auch wenn Deine Plastik noch in Ordnung sein sollte! Guckst Du hier: viewtopic.php?p=15070#p15070.

Viel Erfolg bei Deinen Operationen und immer in Stimmung bleiben!
Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben - aber Du kannst den Tagen mehr Leben geben

Pasi

Re: Steg aus Holz ?

Beitragvon Pasi » Mo 2. Mai 2011, 15:56

Hallo ihr beiden,

da ich ziemlich gut mit Holzbearbeitungsmaschinen ausgestattet bin, wollte ich doch mal einen Steg aus Holz probieren.
Inzwischen habe ich das Ding aus Nussbaumholz (Kernholz) zugeschnitten und geschliffen. Die alten Saiten hab ich nur so
weit gelockert, dass man den Steg einfügen konnte. Passt und klingt gut - Einbildung ? - zumindest nicht schlechter als
mit dem Plastiksteg.
Anschließend probiere ich noch härtere Saiten und vielleicht mache ich die Saitenlage noch etwas tiefer. Vorsichthalber hab
ich mir einer längere Leiste vorbereitet, sodass noch ein paar Stege draus werden könnten.

Wenn Knochen angeblich so gut für den Zweck sind, muss ich mal sehen, ob unser Hund mir was übrig lässt !?

Grüße ... Pasi

PS: Ich hab noch eine ebenfalls uralte E-Gitarre, Marke Höfer, bei der man nicht nur die Saitenlage sondern auch die Mensur
für jede Saite einstellen kann. Warum gibt es sowas nicht für Konzertgitarren ?

Gast

Re: Steg aus Holz ?

Beitragvon Gast » Mo 2. Mai 2011, 16:34

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Zuletzt geändert von Gast am Sa 7. Jan 2012, 15:19, insgesamt 1-mal geändert.

Pasi

Re: Steg aus Holz ?

Beitragvon Pasi » Mo 2. Mai 2011, 17:16

Hallo,

danke für den Tipp! Da wird sich unser Hund aber freuen !

Grüße ... Pasi

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Re: Steg aus Holz ?

Beitragvon Peter » Mo 2. Mai 2011, 21:36

... bei der man nicht nur die Saitenlage sondern auch die Mensur für jede Saite einstellen kann. Warum gibt es sowas nicht für Konzertgitarren ?
Da die Saitenspannung lange nicht so stark ist wie bei Steelstrings, tritt der Effekt der "Verstimmung" beim greifen in höheren Lagen kaum auf.
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Pasi

Re: Steg aus Holz ?

Beitragvon Pasi » Mo 2. Mai 2011, 21:57

Hallo Peter,

ich hatte vorher "ligth"-Saiten auf der Gitarre. Immer wenn ich einen Akkord spielte, wo der höchste Ton das E (12.Bund ) auf der
hohen E-Saite war, klang das etwas "schräg". Dabei waren die anderen Töne des Akkords z.B. 2 oder 3 Bünde drunter. Das hängt
wohl mit der ganzen Saiten-Geometrie zusammen.

Heute hab ich die "leichten Mädchen" gegen High-Tension-Saiten ausgetauscht und siehe da, der oberste Ton kann sich wieder
hören lassen. Man lernt eben nie aus !

Grüße ... Pasi

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Re: Steg aus Holz ?

Beitragvon Peter » Di 3. Mai 2011, 15:05

na fein - freut mich auch immer wieder, neues zu erfahren und umzusetzen :D

Kennst Du das Prüfen auf Oktavreinheit per Flageolett (vergleiche die Töne der Saite im 12. Bund gedrückt mit dem Flageolett im 12. Bund)?
=> ist der gedrückte Ton höher als der Flageolett-Ton einer Saite, muss deren Mensur verlängert werden...
Wie verlängert man eine Mensur? Zum Beispiel durch Versetzen der Stegreiter oder durch anschrägen der Stegeinlage zum Stegpin hin... Aber Du bastelst - wie ich - ja auch gerne ? :roll:

immer in Stimmung bleiben und tapfer weiter,
Gruß Peter
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