Beitragvon karioll » Mi 15. Feb 2017, 22:33
Ich denke auch, du müstest das so mindestens 100 x mit dem Original mitsingen. Dabei das Original aber auf deine Stimmhöhe pitchen. Deine Stimme macht mit dir was sie will, weil du für den Anfang nicht diese Tonlage wählen solltest. Ich kenne das auch bei mir, deshalb habe ich mir im hohen Alter einen Gesangslehrer gesucht, weil ich allein das über viele Jahre nicht hinbekommen habe, die Tonlage zu halten. Oder erstmal die richtige zu finden. Ich kann daher gut verstehen, wie das passiert. Es ist immer noch nicht ganz weg bei mir, aber viel besser geworden. Kann eben nicht alles singen, was ich will und bin auch viel zu wütend beim Singen. Aber man kann da was machen, wenn auch in kleinen Schritten.
Du spielst mit der Gitarre eine andere Tonart als du singst. Und wechselst dann noch beim Singen. Versuchte doch mal bitte, den Kapo hoch oder runter zu schieben und mit der Stimme auf der gleichen Höhe zu bleiben. Es ist sehr wichtig, auf der Gitarre die richtige Höhe zu finden, die auf deine Stimme passt, dann kannst du wunderbar singen, auch wenn du nur 5 bestimmte Töne kannst. Musst halt nur die Gitarrenakkorde drauf einstimmen
Außerdem musst du dir unbedingt den ersten Gesangston selber vor spielen und bei Beginn dann genau mit diesem Ton anfangen zu singen und dann um alles in der Welt in der Tonart bleiben.
Aber das Allerwichtigste: immer weiter machen!
Ich habe die Theorie, dass einem das Singen genommen werden kann (ein dummes Wort vom Lehrer oder Oma reicht) und es ist schwer, es wieder zu gewinnen. So viele (Laien) denken, es ist doch nichts dabei zu singen, aber ich finde, man gibt was von sich, was noch tiefer liegt, als wenn man sich auf einem Instrument zeigt. Daher ist man da besonders empfindlich. Dabei ist es so wichtig zu singen, wenn man singen will.
Udo Jürgends hat mal in enem Interview gesagt, als er ganz jung war, da wollte er Sänger sein, aber er bekam die ganzen Lieder nicht hin. Bis er anfing, seine Lieder selber zu schreiben. Dann wollten alle die Songs hören und alle Zweifel waren weg. Von nicht singen können war keine Rede mehr.
Wäre das vielleicht ein Weg? Die Melodien, die du dir ausdenkst und die ganz Deine sind, mit der Gitarre zu begleiten?
Ich weiß es nicht, aber probier doch mal.
Habe gelesen, dass z.B. die Songs "Freight Train" von Elisabeth Cotten und "Als ich fort ging" von Dirk Michaelis von ihnen als Kinder gemacht wurden, sind also ganz grund einfache Ohrwurm-Melodien. Ist also auch keine Hexerei. Gerade Ohrwürmer sind einfach.
Bei allem, egal in welche Richtung du gehst, könnte ein Lehrer helfen. Hast du einen?
Mit Üben kann man der Natur ein Schnippchen schlagen.
ich verschiebe das Capo schon in die verschiedenen Bünde oder lasse es auch einfach weg, aber irgendwie passt es nach meinem Gehör überhaupt nicht egal in welcher Höhe 
