Unüberhörbar

Gitarrenanfänger bitte hier starten!
Yvonne
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Unüberhörbar

Beitragvon Yvonne » Di 11. Mär 2014, 19:16

Hallo :)

Ich bin ein Anfänger. Ich habe mir auch vorgenommen mit Plektrum und auch den Anschlag mit Fingern zu üben. Nur klingt es mit Plektrum noch ganz schrecklich und laut. Irgendwie habe ich da noch nicht den Dreh heraus auch wenn ich ganz locker alles halte. Und ein weiches Plektrum nehme und auch keine Faust mache. Ich treffe die Seiten nicht so gleichmäßig. Ich sollte es mehr üben. Aber ich merke wie ich mich immer weniger traue, wenn es wieder so schrecklich laut und falsch klingt. Zwar hat sich noch kein Nachbar beschwert. Aber ich möchte es auch nicht so provozieren.

Ich habe im Netz danach gesucht, wie man seine Gitarre etwas leiser bekommt. Und habe jetzt etwas Küchenkrepp hineingemacht und das Schallloch etwas zugeklebt. Mir kommt es auch ein bisschen leiser vor. Nur weiß ich nicht ob man das als Gitarrist auch wirklich so macht. Oder ob ich damit ein No Go begehe. :oops: Also das man so etwas seiner Gitarre nicht antut?

Ich wollte gerne mal fragen, ob jemand eine Idee hat, wie man leiser spielen kann. Wenigstens so lange, bis alles etwas besser klingt. Und man sich auch traut mit Plektrum zu üben. :?:

vlG
Yvonne

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Hawky
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Re: Unüberhörbar

Beitragvon Hawky » Di 11. Mär 2014, 19:55

Hallo Yvonne,

eines will ich vorweg schicken, man nimmt ein Plek auch um eben lauter spielen zu können!

Na das ist ja mal eine Idee, Schallloch zukleben. Ich kann mir vorstellen, dass das ein wenig bringt, aber möchtest du das wirklich.
Ich denke da an die Klebestreifen auf meiner Gitte und das würde ich nun wirklich nicht wollen.

Tscha, wie spielt mal leise? Sicher das eine ist die Übung, das andere aber ist die Technik.

Ganz leise wäre es machbar, nur mit den Fingern ohne Plek zu spielen, aber das war ja nicht die Frage.

Ich denke du bist da noch mit zu viel Energie dabei. Wie stark ist dein Plek? Steht meistens drauf.
Ich würde erst einmal dir ein weiches Plek bis 50mm empfehlen, das gleitet leicht über die Saiten.
Später dann wechselst du automatisch zu den stärkeren Pleks. Dann greifst du einen einfachen Akkord und
streichst damit sacht über die Saiten. Umso stärker du Druck ausübst desto lauter werden sie. Also streichel sie
anfangs, dann immer stärker um das Gefühl zu bekommen was wann wie entsteht! Und dann nicht nur abwärts
nun auch aufwärts. Immer und immer wieder! Achte auf deine Handhaltung wie sie auch Reinhold beschreibt.
So kann dein Plek auch nicht zwischen die Saiten gelangen und "einfädeln" ;)

LG Uwe

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korgli
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Re: Unüberhörbar

Beitragvon korgli » Di 11. Mär 2014, 19:58

Hi

Gibt eigentlich kein wirkliches Rezept.
Denn ein Musikinstrument soll ja klingen.
Da kann ich nur zu einer E-Gitarre raten. Wird aber viel zu einfach gehen... :mrgreen:

Wenn du mit deiner Lösung aber klarkommst, ist das schon ok
gibt höchstens noch das hier.
http://www.thomann.de/de/planet_waves_pwsh01.htm
Ist aber eher für Feedbackschutz - wird ein wenig leiser - aber nicht sehr.
Durchmesser sind verschieden !!

fredy
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Lackwod
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Re: Unüberhörbar

Beitragvon Lackwod » Di 11. Mär 2014, 19:59

Yvonne, es ist wirklich alles eine Übungssache. Mit weichen Pleks (so um die 0,64) spielst du leiser und ist auch einfacher zum lernen. Versuche mal, nicht alle Saiten zu gleichzeitig schlagen, sondern greife einen Akkord und schlage die Saiten einzeln nacheinander langsam mit einer minimalen Dreh-Bewegung aus dem Handgelenk von tief nach hoch, also runter und dann wieder als Aufschlag zurück.
Das Gefühl für die Saiten und wo sie sind, kommt irgendwann, es dauert. Und wenn du mit wenig Kraft schlägst, ist der Klang auch leise.
LG
Jürgen
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...und wenn ihr wollt, könnt ihr mich hier hören:
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Yvonne
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Re: Unüberhörbar

Beitragvon Yvonne » Di 11. Mär 2014, 20:07

Hallo :)
Danke für die schnelle Antwort.
Ja ich mache das Klebeband auch wieder ab. So richtig wohl fühle ich mich nicht dabei. Das verschandelt so den Anblick.

Ich glaube auch, dass ich noch viel zu doll anschlage. Mit Plektrum klingt es schon viel klarer. Das heißt, wenn ich die Seiten gut treffe.
Ich versuche es weiter und mache es erst einmal ein Bisschen langsamer. Ich nehme ein ganz weiches Plektrum. Soft steht drauf.

Also vielen Dank.

vlG
Yvonne

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Re: Unüberhörbar

Beitragvon Lackwod » Di 11. Mär 2014, 20:14

Keine Ursache, Yvonne, ja, das ist richtig, langsam beginnen und verhalten kontrolliert, dabei locker. Halte das Plek zwischen Daumen und Zeigefinger und vermindere den Druck zum festhalten soweit, dass es beim spielen nicht verrutscht, also so wenig Halte-Druck wie nötig.
LG
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Re: Unüberhörbar

Beitragvon karioll » Mi 12. Mär 2014, 11:45

Leise spielen kannst du, wenn du vorsichtig mit dem Daumen von oben nach unten über die Saiten streichst und zurück von unten nach oben leicht mit Zeige- oder Mittelfinger über die Saiten streichst. Zupfen kann man auch leise. Wenn du am Anfang des Griffbrettes anschlägst ist es auch leiser als ganz unten direkt vor dem Steg.. Wie Hawky ja schrieb, Plek ist dazu da, lauter und akzentuierter zu spielen

Wenn es schlecht klingt, dann immer auch die Gitarre nachstimmen!
Mit Üben kann man der Natur ein Schnippchen schlagen.

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Re: Unüberhörbar

Beitragvon Drogbarth » Mi 12. Mär 2014, 15:20

@Yvonne

Ja, deine Erfahrung kann ich erstmal bestätigen, so ganz gezügelt und leise zu spielen - da muss ich mich auch anstrengen dafür. Mir würde das auf Dauer wahrscheinlich verleiten, wenn ich mich nicht austoben könnte. Ich meine, wenn du außerhalb der gesetzlichen Ruhezeiten spielst und das Haus jetzt auch nicht total hellhörig ist, dann müssen die Nachbarn das dulden, egal wie schräg oder toll das klingt. Musik ist ein Kulturgut, das genauso wie Kinderlachen oder Toben auf dem Spielplatz zum Ausdruck von Lebensfreude gehört. BTW: Wenn Gitarrenspiel schon so "schlimm" wäre, wo sollen dann erst Anfänger von Geige und Kontrabass üben???

Ok, solltest du jetzt echt in einem hellhörigen Haus wohnen und die Nachbarn sind die Personifizierung eines Gartenzwergs himself, würde ich Fredys Idee unterstützen wollen: Eine E-Gitarre ist gebraucht günstig zu haben und du kannst sie auch ohne Verstärker spielen. Oder eben den Amplifier nur minimal aufdrehen. Ausserdem ist eine E-Git extrem anfängerfreundlich und du hättest wenig Stress beim Akkordegreifen (geringere Saitenspannung usw.).
* Liebe Grüße vom M a n n e *

Gitarren: Hopf D 6-0 47 (Western), CORT KX5 WP (E-Gitarre)

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Re: Unüberhörbar

Beitragvon karioll » Mi 12. Mär 2014, 17:10

Angeblich gab es mal Untersuchungen, dass die Spitzenkräfte der Musik - mit über 5000 Übungsstunden und kommerziell erfolgreich - als Kind und Jugendliche am Stadtrand wohnten, 1-Familienhäuser oder Reihenhäuser. Grund wurde dann angegeben: Finanzielle Verhältnisse der Eltern haben bessere Förderung ermöglicht (Instrumentenkauf und Unterricht bei guten Lehrern, Freiraum hat Mindestanforderungen erfüllt) und das Üben ohne gestörte Nachbarn habe die vielen Übungsstunden erst möglich gemacht. Finde leider den Link nicht mehr.
Mit Üben kann man der Natur ein Schnippchen schlagen.

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Re: Unüberhörbar

Beitragvon Drogbarth » Mi 12. Mär 2014, 20:06

@karioll

Achtung vor solchen Untersuchungen! Ich gehe davon aus, dass damit wirtschaftliche Interessen unterstützt werden sollen und nicht weises Erwägen. Ich frage mich an solchen Stellen immer: Wer profitiert von dieser Art der Meinungsbildung? Warum gibt es keine Untersuchungen wie man mit einfachen bescheidenen Mitteln Musik erlernen kann?

Wie Ralf schon an anderer Stelle erwähnte, sind viele Größen der Musik in ganz bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen. Nimm z.B. mal Ozzy Osbourne. Von ihm ist bekannt, dass er eine Lernbehinderung hat und im Ghetto in einer englischen Großstadt aufwuchs. Förderung? Fehlanzeige. Einfamilienhaus schonmal gar nicht.

Und häufiges Üben ist für jeden möglich - auch wenn er dafür im Extremfall `ne E-Git ohne Verstärker notwendig wird. Aber davon wollen die Untersuchungen natürlich nichts wissen. Da steht das Ergebnis immer im Voraus fest: Mit viiiel Geld, hat man viiiiel Erfolg....*gähn*
* Liebe Grüße vom M a n n e *

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Re: Unüberhörbar

Beitragvon korgli » Mi 12. Mär 2014, 20:20

Volle Zustimmung !!!
Wer alles serviert bekommt, der wird nicht mit demselben Elan rangehen.

fredy
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Re: Unüberhörbar

Beitragvon Jupp » Mi 12. Mär 2014, 20:27

@ Drogbarth, bin ich ganz bei dir,Da steht das Ergebnis immer im Voraus fest: Mit viiiel Geld, hat man viiiiel Erfolg siehe ADAC :mrgreen:
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Re: Unüberhörbar

Beitragvon sowatt » Do 13. Mär 2014, 16:02

Yvonne,
Du kannst Dich ja mal über Silent Gitarren informieren. Damit kannst Du
üben ohne irgend jemanden zu stören.

Sowas zum Beispiel:
http://www.youtube.com/watch?v=Yv2ifeO3uYU
---------------------------
Viele Grüße
sowatt
---------------------------
Don`t eat yellow Snow!

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Re: Unüberhörbar

Beitragvon eva » Do 13. Mär 2014, 21:52

Hätte da noch eine pragmatische Idee: Ersteigere bei eBay ein ausrangiertes Billigmodell, bind ne Schleife drum und schenk sie Deinen Nachbarn. Ab dann nerven sie DICH :mrgreen:

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Re: Unüberhörbar

Beitragvon Yvonne » Sa 15. Mär 2014, 07:37

Hallo :)

Vielen Dank für die vielen Antworten. :)

Ich habe fleißig weitergeübt. Und denke, dass ich langsam ein Gefühl für den Anschlag bekomme. Der Abschlag geht ganz gut. Beim Aufschlag verhaspele ich mich noch oft. Mein Plektrum führt ein Eigenleben. :D
Aber ich mache die Übungen gaaaaaanz langsam. Weil man muss auf so viele Dinge gleichzeitig achten. Da dauert es vielleicht noch ein wenig, bis es zur Routine wird und ich über die einzelnen Sachen nicht mehr nachdenken muss.
Es klingt aber schon besser. Und ich schlage am Anfang des Griffbrettes an. Es ist wirklich leiser. :) Mein Kater möchte auch nicht mehr so unbedingt aus dem Zimmer, in dem ich übe. :D


Das ist ein großes Thema, was es braucht, um Gitarre spielen zu können. Freiraum und Förderung sind bestimmt auch hilfreich. Aber ich glaube, wenn man nicht von sich heraus den Wunsch hat, dann bringt das auch nichts. Und wenn man selbst den Wunsch hat, dann findet man auch Wege. Und jeder Erfolg, über sich herauszuwachsen, ist dann gleich persönlich mehr wert. :)
Hier ist ein Zitat von Antoine de Saint-Exupery: "Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer."

vlG
Yvonne :)

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Re: Unüberhörbar

Beitragvon karioll » Sa 15. Mär 2014, 15:24

Der Spruch ist gut! Bild
Mit Üben kann man der Natur ein Schnippchen schlagen.


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