Hallo Iris,
daran dachte ich auch ,darum sind Nägel immer abschnitten.
Schnarrt auch nicht immer meistens wenn die Power der Finger nachlässt.
LG
andy
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Du hast dir hier eigentlich die Antwort selbst gegeben:
Du greifst nicht an der optimalen Stelle vor dem Bundstäbchen, denn:
1. gehts ja grundsätzlich
2. ist deine Gitarre auch flach eingestellt
3. übst du regelmäßig
Aber:
Wer an der richtigen Stelle greift, braucht dabei keine Power!
Wenn du aber z.B. immer tendenziell so in der Mitte des Bundes oder noch weiter hinten greifst, geht das auf die Kraft.
Jetzt noch was eindeutiges zur Position der Finger:
Jeder Griff hat einen "Führungsfinger", dieser beeinflusst sehr stark die Möglichkeiten der restlichen Finger.
Beispiele:
Bei D-Dur ist der Führungsfinger der Mittelfinger.
Bei A-Moll ist der Führungsfinger der Ringfinger.
Bei A7 ist der Führungsfinger der Mittelfinger.
Bei C-Dur ist der Führungsfinger der Zeigefinger.
Bei G-Dur ist der Führungsfinger der Mittelfinger.
Bei E-Moll ist der Führungsfinger der Ringfinger.
Und jetzt die Konsequenzen daraus:
Die restlichen Finger folgen nach dem Motto "Immer möglichst direkt vor das Bundstäbchen!"
Ausnahmen:
Wenn man es nicht schafft oder dazu die Handhaltung zu stark verändern müsste.
Bei diesen Ausnahmen gehen die Finger immer so weit, wie es geht.
Beispiele:
Bei D-Dur - siehe Zeigefinger.
Bei A-Moll - siehe Mittelfinger usw.
Sehr eindeutig sind bei meinen Abbildungen immer die Griffbilder, wo die Positionen innerhalb des Bundes recht deutlich zu sehen sind.
Noch was.
Bei genauer Selbstbeobachtung einer Fingerpositionierung spürst du einen Druckpunkt, dort wo die Saite wirklich den meisten Druck von der Fingerspitze bekommt und auf den Bund/Bundstäbchen gedrückt wird. Diesen Punkt gilt es erstmal bewußt zu erspüren.
Wenn dieser Punkt sauber direkt seitlich an dem Bundstäbchen anliegt, sieht es auf Video oft so aus, als ob man schon mit dem Finger zu weit im nächsten Bund hängt, was aber nicht wirklich der Fall ist, denn das würde man auch hören.
In der Praxis gibt es die optimale Griffweise und das reale Gitarrenleben.
Obwohl ich mich grundsätzlich bemühe, optimal zu greifen, tue ich es nicht in jeder Situation. Deshalb, wenn ihr bei mir einen Griff mal etwas anders seht, müsst ihr das nicht gleich genau so nachmachen.
Versucht vielmehr, nach obiger Anleitung zu greifen, denn Greifen ist reine Gewohnheits- und Trainingssache.
Wer sich am Anfang schon hängen lässt, und denkt, es geht ja auch anders, wird nie das Optimalste aus sich herausholen können.
Betrachtet es lieber so: schlampig schlecht greifen ist fast genauso schwer, wie optimal zu greifen! Es ist einfach nur Gewohnheit! Deshalb direkt am Anfang darauf achten, dann wird der Rest ein Kinderspiel...