
Bei Cowboy Bill muss das Spaßgefühl rüberkommen und das bekommt man nach kurzer Zeit gut hin.

Danke HaraldAlso ich gebe Ralf da mal absolut Recht, allerdings ist es nicht immer leicht, auch wirklich Gefühl in einen Song hineinzulegen. Aber wie hier schon geschrieben wurde, wenn ich einen Song nachspiele, weil er mich selbst gefühlsmäßig anspricht, dann ist das Gefühl doch schon mal da. Dann muss ich es "nur noch" herauslassen. Ich sage zu Ralf jedoch auch ABER: eine gewisse spieltechnische Grundlage muss schon mal da sein. Solange ich mich noch voll darauf konzentrieren muss, die richtigen Griffe sauber zu greifen und dazu noch beim singen die richtigen töne zu treffen, solange kann ich nicht auch noch meine Gefühle in den Song packen. Erst wenn ich ein Lied halbwegs sicher beherrsche, kann ich beginnen, es zu "interpretieren", es zu "meinem" Lied zu machen.
Bezüglich geschlechtsspezifischer Songs, nun da suche ich mir in der Regel nur Titel aus, die auch im Original von einem Mann gesungen werden. In Ausnahmefällen, die ich unbedingt singen möchte, versuche ich dann ebenfalls, den Text entsprechend zu modifizieren. Ich glaube, das ist keine großes "Vergehen", erhöht aber einfach die Glaubwürdigkeit (wobei wir wieder beim Thema Gefühl wären).
JAAAA. Genau das ist es! Das ist es, wenn ich sage, "bleibt Kinder im Herzen". Unbefangen und experimentierfreudig an die Sache gehen. Ohr an die Saiten oder auf die Gitarre legen und einfach nur den Klang in sich aufnehmen. Damit hast du schon den Fuß auf der Schwelle zur "Feeling County".Ralf,
hab mir jetzt deinen Text den halben Abend durch den Kopf gehen lassen.
ich denke ich verstehe für mich was du meinst.
wenn ich spiele muss ich die Seele der Musik spüren können. oft spüre ich sie aber nur innerlich und schaff es nicht sie nach außen zu tragen, weil mir die Erfahrung, die Möglichkeit der Umsetzung noch fehlt.
wenn ich so einen Moment habe zupf ich einfach irgendwas und lege meine Ohr fast auf die Saiten und genieße auch meine Unwissenheit die mich dann unbefangener macht zu experimentieren.
Das hab ich letztens auch so im Stillen gedacht, als ich ein Video von dir gesehen habe. Mensch, was sitzt er da wie ein Ölgötze. Hat mir übrigens gut gefallen. Ein bisschen mehr Dynamik, aber ansonsten fing ich gleich an zu träumen.Ralf, ich unterstreiche auch jedes Wort, das du geschrieben hast. Musik ist mit Gefühl untrennbar verbunden.
Bei mir ist es so, dass ich meiner persönlichkeits-prägenden Kindheit immer gelernt habe, ja keine Gefühle zu zeigen, denn das wäre Schwäche und die zeigt man nicht.
Durch die Musik bin ich inzwischen auf einem guten Weg. Mir passiert es, dass ich anfange zu weinen, wenn ich ein Lied auf der Gitarre begleite und der Text berührt mich. Das ist mir schon oft passiert und ich unterdrücke es nicht...
Im Solospiel ist es schon schwieriger Gefühle rüberzubringen, das geht unter anderem durch Akzentuierung der Melodie und auch Körperbewegungen und Gesichtsmimik. Ich seh mich ja auf meinen Videos und wundere mich schon, dass ich da manchmal so konzentriert sitze und spiele, obwohl bei der Aufnahme die Gefühle doch da waren...
@Kristina: Ich glaube nicht, dass jetzt Leute hier gehemmt werden, ihre Videos reinzustellen. Im Gegenteil, das ist das, was man unter konstruktiver Kritik versteht. Wenn jemand hier etwas reinstellt, erwartet er ja Lob, Kritik und sowas...
...sonst würde er ja seine Lieder nicht zur Diskussion stellen.
UND AUF KEINEN FALL SCHAUT RALF VON OBEN HERAB! Das sag ich mal so jetzt...
LG
Jürgen
Doch! Ich!Die Grimassen möchte keiner sehen.
Ja ja jaHallo Ralf,
100% ige Zustimmung von mir.
Ich glaube das Ganze fängt aber schon beim konsumieren an. Löst der Song in mir Gefühle aus, den ich da höre? Es gibt Lieder da fang ich spontan an zu weinen (das hat nichts mit traurig zu tun) oder zu lächeln, wenn ich sie mir in Ruhe anhöre. Und das unabhängig vom Text, sondern einfach nur durch die Stimmung die letztendlich durch alle Zutaten, die der Song enthält, entsteht. Ich kann natürlich nur Stimmungen weitergeben, die ich auch in mir trage. Und dazu gehört natürlich auch, dass mich meine Interpretation selbst begeistert. Und da liegt häufig der Hase im Pfeffer. Da man sehr selbstkritisch an die ganze Sache herangeht, konzentriert man sich eben darauf möglichst perfekt zu spielen usw.
Und auch da gebe ich Dir recht: Leute lasst die Leine locker! Ein Song mit kleinen Unstimmigkeiten vorzutragen, kommt besser an als ein steifer weil überkonzentrierter Vortrag.
Aber das ist alles so einfach gesagt, ich stolpere da auch immer wieder über meine eigenen Ansprüche. {...}
Exakt Uwe, genau davon reden wir hier. Wenn Musik, Text & Gesang eine harmonische Einheit bilden, entsteht im Kopf des Hörers "seine" Welt, wird mitgerissen. An welcher Zutat es genau liegt oder am Gesamtwerk, ist bei jedem verschieden - aber wenn ein Effekt wie das Beschriebene eintritt, hast du dein Ziel erreicht (wie in dem Beispiel mit Don).Hi ihr lieben,
Vor kurzem hatte ich ein Erlebnis was mich positiv überrascht hat.
Ich spielte meiner Schwester meinen Wilde Seefahrt Song vor und sie fing spontan an zu weinen.erst dachte ich was den jetzt, freut sie sich das ich einen Songtext gemacht habe? Oder ist es genau das gewesen wovon wir hier alle sprechen?
Ich selber habe ihn ja nicht eingespielt das war Don. Vielleicht war es auch die Geschichte der Entstehung des Songs usw das sie anrührte oder eine Mischung davon. Aber ihre Reaktion hat mich sehr berührt. Man kann eben nicht alle über einen Kamm scheren.
LG Uwe
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