Hilfe bei Am zu F Barre

Schläge, Zupfmuster und mehr…
leandas
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Hilfe bei Am zu F Barre

Beitragvon leandas » Mi 27. Nov 2013, 23:21

Hallo zusammen,
ich lerne gerade Barre zu greifen und mir ist dabei folgendes aufgefallen. Ich greife ein normalen Am mit Zeigefinger, Mittelfinger und Ringfinger und möchte dann auf den F Barre wechseln. Dabei habe ich festgestellt dass ich immer zuerst den Mittelfinger dann den Ring und den kleinen Finger auf die Saiten aufsetzte und erst dann mit dem Zeigefinger den Bund absperre. Es sollten aber doch alle Finger immer gleichzeitig auf die Saiten aufsetzten. Ist das normal und legt sich das mit der Zeit? Gibt es da spezielle Übungen oder techniken?

Gruß vom Bodensee
Ralf

Ralf
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Re: Hilfe bei Am zu F Barre

Beitragvon Ralf » Mi 27. Nov 2013, 23:44

Das legt sich mit der Zeit.

Bei den einen ist es so wie du es beschreibst, bei den anderen genau umgekehrt.
Das mehr oder weniger zeitgleiche Aufsetzen entwickelt sich mit der Zeit sehr ähnlich dem automatisierten Bewegungsablauf beim Gangwechsel im Auto.

Falls du den Zeigefinger mehr darauf trainieren möchtest, eher aufzukommen als die anderen Finger, könntest du beim Üben zuerst den Zeigefinger auflegen, dann anschlagen, dann die restlichen Finger mit hammering on aufsetzen (wie z.B. der Effekt bei Long train running von den Doobie Bros. (Em7, 7. Lage)).

Wenn Fragen dazu, her damit.

Gruß vom Harkortsee
Ralf

leandas
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Re: Hilfe bei Am zu F Barre

Beitragvon leandas » Do 28. Nov 2013, 22:06

Hallo Ralf,
danke für Dein Tipp. Wenn ich Dich recht verstehe soll ich den Am ganz normal greifen, und dann den Em7 im 7ten Bund nach deiner Technik greifen.

Ralf
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Re: Hilfe bei Am zu F Barre

Beitragvon Ralf » Fr 29. Nov 2013, 07:44

Für das F ist die Sache mit Em7 in der 7. Lage (oder Fm/Fm7/F7/F auf Am/A-Basis oder Cm/Cm7/C7/C auf E/Em-Basis in der 8. Lage) eine Möglichkeit, Barrés zu üben ohne dass dir gleich der Zeigefinger oder der Arm abfällt ;) Barré im ersten Bund ist schon eine gemeine Sache.

e|•|-|-|
b|•|-|-|
g|-|•|-|
D|-|-|•|
A|-|-|•|
E|•|-|-|

Wenn du das F noch nicht so sauber hinbekommst, kannst du ein wenig schummeln mit einem einfachen Dreiklang:

e|x|x|x|
b|•|-|-|
g|-|•|-|
D|-|-|•|
A|x|x|x|
E|x|x|x|

x = gedämpft/nicht gespielt
• = dahin mit den Fingern.

Im Schummelmodus kannst du aber auch einen Mini-Barré ansetzen ... dann drückt der Zeigefinger e1 & b2 im ersten Bund.

... im Zweifelsfall fragen

LG Ralf

leandas
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Re: Hilfe bei Am zu F Barre

Beitragvon leandas » Fr 29. Nov 2013, 22:54

Hallo,

es wird schon langsam besser. Das Handgelenk der Greifhand sollte ja ziemlich gerade sein also nicht abgeknickt. Und der Daumen der Greifhand parallel zum Hals.Ist das richtig???

Danke Ralf

Ralf
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Re: Hilfe bei Am zu F Barre

Beitragvon Ralf » Sa 30. Nov 2013, 08:01

Das kommt mit auf die Gitarrenhaltung an; je nachdem, wie weit unten/oben, geneigt/flacher, am Körper/nach vorne, linkes/rechtes Knie/stehend ... die Gitarrenposition ist, ändern sich alle Winkel.

Für mich persönlich ist eine leichte Beugung des Handgelenks am angenehmsten, was allerdings nicht für alle anderen gelten muss. Hinzu kommt, dass sich (alle) Winkel bei Akkordwechseln ändern - z.B. bei D zum G. Betrachte einmal die Bewegungsabläufe deiner Hand/Finger bei Akkordwechseln in Zeitlupe; du wirst sehen, dass sich Winkel des Handgelenks, die Beugung/Streckung der Handfläche und der Finger ständig ändern.

Es gilt für dich herauszufinden, welche Handposition & Armposition für dich am angenehmsten ist. Die Gewöhnung und das Antrainieren von Haltungen kommt allerdings noch hinzu. So ist es für mich schmerzhaft, länger als 5 Minuten in klassischer sitzender Haltung (Schmerzen in Schulter und Lendenwirbelbereich) oder stehend mit tief hängender Gitarre (Jimmy Page; Handgelenke, Brustwirbelbereich) zu spielen. In meiner "antrainierten" Haltung stehe ich auch ein 4-Stunden-Konzert sitzend oder stehend schmerzfrei durch. Das ist aber bei jedem ein kleines bisschen anders.

Dieses ein bisschen anders sehe ich auch bei meinen Schülern; das Endergebnis ist gleich, aber die Unterschiede in der Handhaltung sind doch erkennbar.
Und auch hier kommt ein Langzeiteffekt hinzu. Dein Körper sucht sich die angenehmste Stellung aus.

Hm ... erinnere dich an deine Grundschulzeit, als du und deine Klassenkameraden in der 1. Klasse schreiben lernen musste(s)t; die Vorgabe der Bücher und des Lehrers gilt für alle, aber - zumindest bei den Jungen - wie jeder von euch schrieb/schreibt, ist am Ende der 4. Klasse doch erheblich verschieden; ebenso Stifthaltung und Oberkörperstellung, Kopfneigung und der Winkel des Heftes zur Tischkante.

So in etwa ist das auch mit der Handhaltung bei der Gitarre. Es gibt zwar eine grobe Richtung, ein so genanntes gedachtes Ideal, aber da Menschen nicht exakt zu 100% gleich sind, gibt es ebenso viele Varianten ... wenn auch vieles nach gewisser Zeit tatsächlich dem Ideal entspricht.

Ach, der Daumen ...
Auch der liegt bei den Akkorden, Licks, Riffs, Soli nicht immer an der gleichen Stelle oder hat die gleiche Winkelung. Am Anfang des Spielen lernens versucht er zwar "die Stellung zu halten", aber nach einer Weile ändert er ständig die Position - zum Teil auch erzwungen (hier interessant der Unterschied C zu D/F# (E2-Ax-D0-g2-b3-e2) zu G zu F).

Im Zweifelsfall immer ausprobieren :)
... und natürlich üben ;)

LG Ralf


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