Hi an Alle
ich möchte an dieser Stelle eine für mich wichtige Erfahrung beim Lernen vorstellen und zur Diskussion stellen:
Über die Jahre habe ich mir das Zupfen so angewöhnt, dass die Hand "frei" im Bereich des Scholloches schwebte. So sehe ich das übrigends auch bei Remarc wenn er seine tollen klassischen Stücke vorträgt (allerdings oft auch in klassischer Gitarenhaltung was dann schon was Anderes ist schätze ich)
Aber unabhängig davon sehe ich bei "nichtklassischer" Gitarrenhaltung ganz allgemein sehr oft diese Handhaltung bei vielen anderen.
Mein Gitarrenlehrer hat mich ermuntert dies umzustellen und beim Zuppfen den Handballen hinter der Stegeinlage aufzulegen. Sein Argument: bessere Kontrolle und Stabilität für die Zupfhand.
Meine Bewertung/Erfahrung: Eine klasse Verbesserung. Das Spielen fällt leichter, die Fehlerquote fällt.
Was denkt Ihr darüber?
Anbei zwei Fotos dazu
LG
felice
Handhaltung beim Fingerpicking
Handhaltung beim Fingerpicking
Spiele mit Unterbrechungen seit ca. 10 Jahren
Yamaha C-80
Tanglewood Rosewood TRD-VS-E
"let the music heal your soul"
Yamaha C-80
Tanglewood Rosewood TRD-VS-E
"let the music heal your soul"
Re: Handhaltung beim Fingerpicking
Was für ein dummer Zufall,genau diese Frage stelle ich mir aktuell auch,da bin ich mal auf die Antworten gespannt.
Re: Handhaltung beim Fingerpicking
x
Zuletzt geändert von Gast am Sa 7. Jan 2012, 16:16, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Handhaltung beim Fingerpicking
Hi Quinte
Ich geb Dir Recht. Sobald es in dieses eher freie oder improvisierte Spiel geht wäre die konsequent aufgelegte Handhaltung eher eine Einschränkung.
Aber wenn ich mich nicht ganz verschaut habe, dann gibt es Abschnitte in seinem (TE) Spiel in denen er auch "auflegt"
Kann mich aber auch täuschen.
Nebenbei: Tolles Video
LG
felice
Ich geb Dir Recht. Sobald es in dieses eher freie oder improvisierte Spiel geht wäre die konsequent aufgelegte Handhaltung eher eine Einschränkung.
Aber wenn ich mich nicht ganz verschaut habe, dann gibt es Abschnitte in seinem (TE) Spiel in denen er auch "auflegt"
Kann mich aber auch täuschen.
Nebenbei: Tolles Video
LG
felice
Spiele mit Unterbrechungen seit ca. 10 Jahren
Yamaha C-80
Tanglewood Rosewood TRD-VS-E
"let the music heal your soul"
Yamaha C-80
Tanglewood Rosewood TRD-VS-E
"let the music heal your soul"
Re: Handhaltung beim Fingerpicking
x
Zuletzt geändert von Gast am Sa 7. Jan 2012, 16:16, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Handhaltung beim Fingerpicking
Das hab ich aber schon bei vielen Profis auf Youtube gesehen das die Hand allgemein nicht so über den Schalloch halten,daher kam mir auch persönlich die Frage auf,ist das eine Fehlhaltung,oder schlichtweg mache ich mir zu viel Gedanken und es ist schnurz?
TE zb. wenn er abdämpft legt er ja den Handballen halt auf den Steg,und wenn nich hab ich beobachtet geht er nur minimal weg,mich würde das schon interessieren inwiefern man sich sowas antrainieren sollte oder eher nicht.
Quinte hatt mich grade auf was neues aufmerksam gemacht,er nutzt den kleinen Finger ja echt als Zielvorrichtung .
TE zb. wenn er abdämpft legt er ja den Handballen halt auf den Steg,und wenn nich hab ich beobachtet geht er nur minimal weg,mich würde das schon interessieren inwiefern man sich sowas antrainieren sollte oder eher nicht.
Quinte hatt mich grade auf was neues aufmerksam gemacht,er nutzt den kleinen Finger ja echt als Zielvorrichtung .
Re: Handhaltung beim Fingerpicking
x
Zuletzt geändert von Gast am Sa 7. Jan 2012, 16:16, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Handhaltung beim Fingerpicking
Ja das weiss ich,ich meine nur wegen der Technik also Spieltechnisch gesehen,ich habe auf Youtube mehr gesehen die so spielen wie TE,als wie bei mir.
Re: Handhaltung beim Fingerpicking
Hallo zusammen,
jetzt kommt eine etwas längere Antwort.
1. Klassische Handhaltung
Diese wird verwendet, wenn das Stück eine Zugänglichkeit jeden Fingers zu jeder Saite erfordert. Also bei rein klassischen oder bei solchen Stücken, die mit Gestaltungsmitteln aus der Klassik arbeiten. Ein Abstüzten ist bei solchen Stücken unbedingt zu vermeiden. Ja, sie werden dadurch im Prinzip unspielbar.
2. Stütze durch den kleinen Finger
Diese Haltung wird bei Folkpickern oft verwendet. Im Prinzip haben wir es immer noch mit der klassischen Haltung zu tun, aber der kleine Finger stützt sich auf der Decke ab. Dem Ton kann damit mehr Kraft verliehen werden, was ja gerade bei der Gesangsbegleitung von Nöten sein kann. Außerdem ist es beim Folkpicking ja oft üblich, einen festen Wechselbass zu spielen. Dieser, verbunden mit häufigen Synkopen auf den Diskantsaiten, kann so wesentlich exakter eingehalten werden. Da die Beweglichkeit der Finger jetzt schon sehr eingeschränkt ist, wird häufig mit dem Daumen ausschließlich auf den unteren drei und mit den anderen, meist aber nur mit Zeige- und Mittelfinger, auf den oberen drei Saiten gespielt.
3. Auflegen des Handballens auf den Steg
Wenn man die unteren drei Saiten zusätzlich noch abdämpft (palm-muting), wird der Charakter der zuletzt genannten Spielweise rhythmisch noch ausgeprägter. Dazu wird der Handballen leicht so auf den Steg gelegt, dass die Bass-Saiten nur noch ganz kurz erklingen. Stücke wie in Nr. 1 beschrieben lassen sich so nicht mehr spielen. Außerdem bekommen die Töne der Diskantsaiten einen anderen Klang, da ja jetzt nicht mehr im rechten Winkel, sondern schräg angeschlagen wird.
4. Einsatz eines Daumenplecks
Benutzt man ein Daumenpleck, werden die mit dem Daumen angeschlagen Saiten naturgemäß lauter. Das ist vor allem bei Nr. 3 gewünscht. Aber auch Folkpicker benutzen gerne ein solches. Einmal aus demselben Grund und zum anderen, weil man dann ohne weiteres zum Strumming übergehen kann. Der "klassische" Spieler kann prinzipiell auch ein Daumenpleck verwenden, muss dann allerdings die Hand leicht drehen, um mit dem vollen Material des Daumenplecks spielen zu können.
Liebe Grüße
Remarc
jetzt kommt eine etwas längere Antwort.
1. Klassische Handhaltung
Diese wird verwendet, wenn das Stück eine Zugänglichkeit jeden Fingers zu jeder Saite erfordert. Also bei rein klassischen oder bei solchen Stücken, die mit Gestaltungsmitteln aus der Klassik arbeiten. Ein Abstüzten ist bei solchen Stücken unbedingt zu vermeiden. Ja, sie werden dadurch im Prinzip unspielbar.
2. Stütze durch den kleinen Finger
Diese Haltung wird bei Folkpickern oft verwendet. Im Prinzip haben wir es immer noch mit der klassischen Haltung zu tun, aber der kleine Finger stützt sich auf der Decke ab. Dem Ton kann damit mehr Kraft verliehen werden, was ja gerade bei der Gesangsbegleitung von Nöten sein kann. Außerdem ist es beim Folkpicking ja oft üblich, einen festen Wechselbass zu spielen. Dieser, verbunden mit häufigen Synkopen auf den Diskantsaiten, kann so wesentlich exakter eingehalten werden. Da die Beweglichkeit der Finger jetzt schon sehr eingeschränkt ist, wird häufig mit dem Daumen ausschließlich auf den unteren drei und mit den anderen, meist aber nur mit Zeige- und Mittelfinger, auf den oberen drei Saiten gespielt.
3. Auflegen des Handballens auf den Steg
Wenn man die unteren drei Saiten zusätzlich noch abdämpft (palm-muting), wird der Charakter der zuletzt genannten Spielweise rhythmisch noch ausgeprägter. Dazu wird der Handballen leicht so auf den Steg gelegt, dass die Bass-Saiten nur noch ganz kurz erklingen. Stücke wie in Nr. 1 beschrieben lassen sich so nicht mehr spielen. Außerdem bekommen die Töne der Diskantsaiten einen anderen Klang, da ja jetzt nicht mehr im rechten Winkel, sondern schräg angeschlagen wird.
4. Einsatz eines Daumenplecks
Benutzt man ein Daumenpleck, werden die mit dem Daumen angeschlagen Saiten naturgemäß lauter. Das ist vor allem bei Nr. 3 gewünscht. Aber auch Folkpicker benutzen gerne ein solches. Einmal aus demselben Grund und zum anderen, weil man dann ohne weiteres zum Strumming übergehen kann. Der "klassische" Spieler kann prinzipiell auch ein Daumenpleck verwenden, muss dann allerdings die Hand leicht drehen, um mit dem vollen Material des Daumenplecks spielen zu können.
Liebe Grüße
Remarc
Mein Kanal auf Youtube: http://www.youtube.com/user/Gitarrenmuckel?feature=mhum
Webspace mit allen Stücken: http://remarc.jimdo.com/
Webspace mit allen Stücken: http://remarc.jimdo.com/
Re: Handhaltung beim Fingerpicking
Danke;).
Re: Handhaltung beim Fingerpicking
Hi Remarc
erstmal Dankeschön!
Ergänzungsfrage: Grundsätzlich Deine Meinung zum Auflegen des Handballens beim Fingerspiel - unabhängig jetzt vom Abdämpfen?
Ich habe übr. auch den Eindruck gewonnen, das der Winkel den die Finger dann zu den Saiten bekommen den Klang durchaus verändert.
Gruß
felice
erstmal Dankeschön!
Ergänzungsfrage: Grundsätzlich Deine Meinung zum Auflegen des Handballens beim Fingerspiel - unabhängig jetzt vom Abdämpfen?
Ich habe übr. auch den Eindruck gewonnen, das der Winkel den die Finger dann zu den Saiten bekommen den Klang durchaus verändert.
Gruß
felice
Spiele mit Unterbrechungen seit ca. 10 Jahren
Yamaha C-80
Tanglewood Rosewood TRD-VS-E
"let the music heal your soul"
Yamaha C-80
Tanglewood Rosewood TRD-VS-E
"let the music heal your soul"
Re: Handhaltung beim Fingerpicking
Man sollte alles können .Ergänzungsfrage: Grundsätzlich Deine Meinung zum Auflegen des Handballens beim Fingerspiel - unabhängig jetzt vom Abdämpfen?
(Das mit dem palm-muting kann ich aber nicht besonders gut. Mache ich auch zu selten.)
Mein Kanal auf Youtube: http://www.youtube.com/user/Gitarrenmuckel?feature=mhum
Webspace mit allen Stücken: http://remarc.jimdo.com/
Webspace mit allen Stücken: http://remarc.jimdo.com/
Re: Handhaltung beim Fingerpicking
Hallo allerseits,
so wie Remarc es erklärt hat, mache ich es auch - bzw. mein Gitarrenlehrer hat es mir auch so erklärt.
Meist finde ich selbst heraus, wie es am besten funktioniert.
In manchen Stücken ist es auch nützlich, die beiden Anschlagtechniken zu kombinieren.
Ich bin auch der Meinung, dass man beides können sollte.
Leider habe ich mich noch nicht mit dem Daumenpick anfreunden können, obwohl mir der knackige Klang der Bässe mit dem Pick gut gefällt.
Irgendwie fehlt mir momentan die Geduld, das stur zu üben - schade eigentlich...*seufz*
Gruß Iris
so wie Remarc es erklärt hat, mache ich es auch - bzw. mein Gitarrenlehrer hat es mir auch so erklärt.
Meist finde ich selbst heraus, wie es am besten funktioniert.
In manchen Stücken ist es auch nützlich, die beiden Anschlagtechniken zu kombinieren.
Ich bin auch der Meinung, dass man beides können sollte.
Leider habe ich mich noch nicht mit dem Daumenpick anfreunden können, obwohl mir der knackige Klang der Bässe mit dem Pick gut gefällt.
Irgendwie fehlt mir momentan die Geduld, das stur zu üben - schade eigentlich...*seufz*
Gruß Iris
If you can walk you can dance; if you can talk you can sing
Re: Handhaltung beim Fingerpicking
mein Mädel hat mich heut' mal fototechnisch erwischt, als ich gerade Blackbird von den Beatles übte. War selbst erstaunt darüber, festzustellen, daß ich hier in vollkommener klassischer Haltung mit freischwebendem Tirando-Anschlag spielte - ohne großartig drüber nachzudenken. Nein, das Handgelenk ist nicht zu stark geknickt - das schaut nur so aus...
Ja, das Foto ist gespiegelt - wollte nicht noch mehr irritieren
Ja, das Foto ist gespiegelt - wollte nicht noch mehr irritieren
Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben - aber Du kannst den Tagen mehr Leben geben
Zurück zu „Gitarren-Spieltechniken“
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 19 Gäste