Mein Musikschulen-Frust

Alles, was woanders nicht passt...
Ralf
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Mein Musikschulen-Frust

Beitragvon Ralf » Fr 24. Okt 2014, 10:06

Ich weiß ja nicht, wie es euch (als "Schüler") so geht und ob Reinhold (als "Lehrer") ähnliche Erfahrungen gemacht hat, aber mir kräuseln sich so gut wie immer nicht nur die Nackenhaare, wenn zu mir ein Schüler kommt, der zuvor eine (städtische) Musikschule besucht hat ... und das zum Teil über Jahre.

Nach einem ganz aktuellem "Fall" veröffentlichte ich auf meinem Gitarrenschulen-Facebook-Account diesen Beitrag:
[Zitat Anfang] "Ich wusste bei einem jungen Schüler von 2 Jahren Musikschule, aber es waren 4, wie ich heute erfahren habe ... Also, wie man nach so langer Zeit quasi nichts wirklich kann, ist schon bemerkenswert. Er ist motiviert, gibt sich Mühe, übt, und kann inzwischen nach den vier Stunden bei mir inzwischen mehr als in 4 Jahren davor.

Was, zum Henker, macht ihr mit euren Schülern im Unterricht? Geschichten erzählen? An die Decke gucken? Theorie pauken? Träumen? Schweigen? Zeit absitzen? ... Und dafür auch noch Geld kassieren und einen auf "Dicke-Hose-weil-wir-die Besten-sind-weil-wir-traditionell-'ausbilden'" machen?

VIER VERLORENE JAHRE! Ich fass es nicht! Boah! Da kann ich 'nen Hals kriegen. Kein Wunder, dass so viele entnervt einfach aufgeben." [Zitat Ende]

Es war nicht der erste und wird nicht der letzte sein, bei dem ich folgendes beobachte:
- Nur rudimentäre oder gar keine Akkord-Kenntnisse (Grundakkorde!)
- Nichts (oder fast nichts) kann auswending gespielt werden
- Angestrengtes Peilen auf mitgebrachte Noten ... und ich erkenne nicht was das für ein Lied sein soll
-- ... und können trotzdem keine Noten(bezeichnungen) zumindest auf E/A/D-Saite benennen
- Mitgebrachte Noten entsprechen bei Populärmusik nicht den tatsächlichen Tonarten
- Keine Kenntnis von Schlagmustern (selbst nicht Allround 1 und 2)
- Unbeweglichkeit von Fingern (links wie rechts)
- Verkrampfte Greif- und Spielhand
- Kein oder fast kein Taktverständnis
- Kein Timing(gefühl)
- uvm

Hinzu kommt:
- durften nur das üben, was aufgegeben wurde
-- Experimentieren unerwünscht
--- was Kreativität tötet
- uvm

Und für mich als größtes Übel:
- Lehrer betrachten sich als Götter, deren Weisheit unerschütterlich ist
- und glauben sie wären auf einer Musikhochschule (Studium)
- und dabei pädagogische Nullnummern sind

Ich wünschte, es wären Einzelfälle, aber das ist leider nicht so. Bislang war jeder - gleich welchen Alters -, der von einer der Musikschulen kam, unfähig, halbwegs unfallarm irgend etwas erkennbar zu spielen. Völlig egal, ob es sich um Populärmusik oder klassische Gitarre handelt(e).

Ich würde auch nichts sagen, wenn der Schüler nur ein halbes Jahr Unterricht genommen hätte; schließlich gibt es schnelle und (überwiegend) langsam lernende Schüler. Doch wenn jemand 2, 3, 4 Jahre auf einer Musikschule war und kann quasi nichts, dann lässt das tief in das "Ausbildungssystem" blicken.

Würden sie in riesigen Gruppen unterrichtet, könnte ich das nachvollziehen, aber mit 2-5 Teilnehmern pro (nicht gerade billigem) Kurs ist es für mich absolut nicht nachvollziehbar.

Was aber die schlimmsten beiden Dinge sind:
1) Viele Eltern unterstützen auch noch solchen quasi sinnfreien Unterricht
2) Die anfangs freudigen (Kinder-)Seelen werden (emotional) nahezu zerstört und deren Selbstwertgefühl mit einem Presslufthammer in den Boden gestampft.

So ... Ausgekotzt.

Ein fassungsloser Ralf

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Laura.the.Gypsy.
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Re: Mein Musikschulen-Frust

Beitragvon Laura.the.Gypsy. » Fr 24. Okt 2014, 12:26

Hey.

Ich kenn das leider auch. War selbst früher bei solchen Kursen und hab nichts gelernt; wir waren vielleicht zehn Leute und brauchten dann für einen Akkord (wie z.B. A-Dur) eine ganze Stunde. Und zum nächsten Mal durften wir den dann üben, eine Woche lang... also ich mein stumpfer ging es nicht. Vor allen Dingen wurde immer schön der Akkord einzeln geübt... Umgreifen? Was, dass muss man doch nicht üben, zwischen zwei Akkorden dürfen ruhig zwei Minuten Pause sein... wir wollen ja keine Wunder erwarten. o.O

Als ich damals bei meinem Lehrer ''angespült'' wurde, wollte er mir nicht glauben, dass ich schon mal gespielt hab; auch wenn ich die Akkorde konnte... nur umgreifen nicht. O.o

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korgli
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Re: Mein Musikschulen-Frust

Beitragvon korgli » Fr 24. Okt 2014, 13:04

Hi

Ich kenn das nicht.
Darum kann ich auch nix.
Hab alles selbst gelernt - Radio Kassettentonband rumgespult, rausgehört, immer und immer wieder.
Mein Gehör ist darum ganz gut, aber meine Theorie furchtbar :-)
Leider kenn ich auch nicht wirklich die Methoden von heute in den Musikschulen.
Beobachte aber, dass auch die in höheren Schulen manche Sachen nie gehört haben.
Aber dafür manch anderes "können"
Was mich aber am meisten stört. Dass manche Lehrer die einfacheren Powercords "verteufeln"
Dabei sind diese in der modernen Musik sehr wichtig.
Nicht dass man "NUR" solche Schrammeln soll. Aber abfällig drüber informieren finde ich falsch.

fredy
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Re: Mein Musikschulen-Frust

Beitragvon Marco1975 » Fr 24. Okt 2014, 15:12

Hey,

ich kann da Ralf voll und ganz zustimmen.
Mein Unterricht habe ich bei unserem ansässigem Pfarrer, er ist ein super Gitarrist, wir sind zufällig mal ins Gespräch gekommen und da habe ich gefragt, ob ich bei ihm Unterricht nehmen könnte, er stimmte freudig zu.
Ich fragte ihn was er denn dafür bekommt und er sagte, nix :) Er freute sich, dass er mir helfen kann, ich habe ihm aber als Dankeschön einen Gutschein aus unserem Musikladen gemacht, da hat er sich riesig gefreut.
Parallel dazu lerne ich mit Reinholds Kurs und ich muss sagen, dass ich durch beide schon sehr viel für diesen Zeitraum von ca 1 Jahr kann.
Aber nun zu dem eigentlichen, was ich damit sagen wollte, wir haben auch zwei Schüler dabei, die drei Jahre auf der Musikschule waren, sie wollten gern in unserer Gruppe mitspielen. Aber wir stellten mit entsetzen fest, dass sie rein gar nix konnten, außer straff ihre mitgebrachten Noten abspielen, wo keiner so recht wusste, was es für ein Lied ist :D Und noch dazu in einem Tempo, wo man hätte einen Kaffee trinken können :D
Ich möchte um Himmels Willen keinen schlecht machen, aber wenn ich sehe was sie in den drei Jahren für Geld ausgegeben haben, für nix, dann sage ich schade um das Geld und die verlorene Zeit.
Diese Musikschullehrer sind ja auch strickte Gegner von Internet oder Buch Gitarrenkurse, weil man da ja gaaaaaaaaar nix lernt, ha ha ha ;)
Aber so lang wie die Leute noch da hin gehen, wird sie sie auch immer geben.... :D

Grüße
der Marco
Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten.

Gitarren:
- La Mancha Rubi C 4/4 Konzertgitarre
- Cort Earth 60E elektroakustische Westerngitarre

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korgli
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Re: Mein Musikschulen-Frust

Beitragvon korgli » Fr 24. Okt 2014, 15:46

Hi

Naja - Internet usw. ist ja die grosse Konkurrenz von den "Etablierten"
Ich möchte jetzt ja nicht alle in den gleichen Topf werfen.
Aber solange - egal ob vor Ort, oder sonstwo jemand etwas anderes runterredet, also quasi schlecht Macht, ohne es gesehen zu haben, da ist etwas faul. Der / Die möchte eigentlich nur selbst was verdienen, statt ihn an die "Konkurrenz" verlieren.

Es ist in etwa dasselbe, wenn Händler einem erzählen, dass die grossen - oder gewisse - Geschäfte einen schlechten Service bieten. Oder eh nur Schundware von irgendwo beziehen.
Da ist so pauschal einfach nicht richtig.

Um aber beim Thema zu bleiben.
Wenn ICH einen Lehrer möchte, dann möchte ich einen, der auf mich eingeht.
Mich bisschen lenkt, und mir auch klar macht, was ich machen kann um das zu erreichen.
Der offen für sehr vieles ist, oder mir auch offen sagt, wenn ER eine bestimmte Richtung nicht will oder kann. (die ICH möchte)
Vielfach wird leider erzählt, dass man ZUERST Noten, und blablabla können muss.
Bevor man dann richtig loslegen kann - alles blöde Reden -

fredy
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nesta
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Re: Mein Musikschulen-Frust

Beitragvon nesta » Fr 24. Okt 2014, 16:46

Hi,
also für mich stellt sich momentan die frage gar nicht nach "lehrer" oder wie auch immer ... ganz einfach darum weil ich mich zeitmässig nicht binden kann und will ... ich fange halt mal an mit büchern, internet, usw ...

aber das ganze ist auch verlockend ... immer wieder hört man wie einfach das alles zu lernen sei und .. und ... und ...

ich stehe auf dem standpunkt das wenn man etwas lernen will nicht's einfach geht ... so nach dem motto "ohne fleiß, kein preis" ...

ich dachte auch ohne noten das geht schon, aber mein enkel lernt e-gitarre (in der schule) und als lernhilfe nehmen sie das buch "fridolin", jetzt lerne ich auch aus diesem buch (oder versuche es zumindest) und so können wir uns beide immer ergänzen .. und es macht echt spaß ...
grundsätzlich möchte ich sagen das "schule" oder "lernen" nach leitfaden immer streng klingt, aber ich denke das es auf den lernenden selbst ankommt, bin ich bestrebt etwas zu tun oder soll oder muss ich etwas lernen ...
was die qualität der schule, des studiums oder was auch immer angeht darüber lässt sich sicher lange diskutieren .... (und das sagt jemand der erst seit kurzem gitarre übt ...:-))

aber ich glaube das man irgendwann an einem punkt ankommt wo man einfach die unterstützung und die hilfe eines "lehrers" braucht ...



l.g. marlon
Gitarre:
Levin LT-180CE Goliath
Fender DG-14
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moonlight
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Re: Mein Musikschulen-Frust

Beitragvon moonlight » Fr 24. Okt 2014, 22:40

Hallo allerseits,
ich habe unterschiedliche Erfahrungen mit der Musikschule gemacht.
Meine Tochter wollte mit sieben Flöte lernen und ging zusammen mit zwei Freundinnen zur Musikschule. Sie war mit Begeisterung dabei, hat flott gelernt und jeden Tag von sich aus ihre Stücke geübt. Ich war begeistert.
Als sie neun war, wollte sie zusammen mit einer der Freundinnen zusätzlich noch Gitarre lernen. Von der Familie der Freundin bekam sie eine Gitarre geliehen und die beiden Mädels gingen gemeinsam zum Unterricht.
Mit der Gitarre verlief das ganz anders als mit der Flöte.
Man musste die Tochter plötzlich ans Üben erinnern. Dann hörte ich zuerst 5 Minuten die Gitarre und anschließend 15 Minuten die Flöte. Es hat ihr einfach keinen Spaß gemacht, ihre Tonleitern auf der Gitarre zu üben oder sonderbare Musikstücke, die beispielsweise "Der kleine Maikäfer" hießen, zu klimpern. Sie hatte sich das ganz anders vorgestellt.
Ich habe dann mit dem Lehrer gesprochen. Sie übt zu wenig, sagte er. Lieder begleiten käme erst später dran.
Noch eine Weile haben die zwei Mädchen sich geplagt mit dem Lehrer (oder er sich mit ihnen? :mrgreen: ) und dann mussten wegen einer Umstrukturierung der Musikschule alle Verträge neu gemacht werden, so dass wir das Kapitel Gitarre beenden konnten und vorzeitig aus dem Vertrag aussteigen konnten. Sehr schade.
Flöte hat Töchterchen übrigens noch lange gespielt - bis sie fünfzehn war, am Ende Altflöte in einem Ensemble mit ihrem Lehrer.
(Dann hat sie die Flöte an den Nagel gehängt und in der Damenmannschaft Fußball gespielt... ;) )

Mein Fazit: Auf den Lehrer kommt es an.
Oder liegt es am Instrument und sind die Gitarrenlehrer vielleicht eine Spezie für sich?
Das kann ich nicht beurteilen.

Gruß Iris
If you can walk you can dance; if you can talk you can sing

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Jupp
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Re: Mein Musikschulen-Frust

Beitragvon Jupp » Sa 25. Okt 2014, 01:18

Da bin ich mit der Meinung beim Ralf, ich habe vor ca. 23 Jahren einen Gitarrenlehrer gehabt, wo ich auch nach 2 Jahren die Flinte ins Korn geworfen habe, ich war nicht in der Lage einen einzigen Song zu spielen, musste immer von Woche zu Woche einen Teil nach Noten üben, habe dann irgendwann die Lust verloren, ich kann jetzt nicht sagen das ich reifer geworden bin, aber die Motivation ist hier größer
und ich glaube das solche Musikschulen immer mehr an wirtschaftlichen Boden verlieren, weil sie nicht erkannt haben das Lernziele durch das Internet viel Erfolgreicher sind. Vereinzelt werden diese Schulen auch noch Erfolg haben, aber nicht wirtschaftlich in der Breite gesehen.
Ich bin mit dem zufrieden was ich beim Reinhold gelernt habe, ich spiele seit 5 Monaten in einer Band was mir auch Spaß macht, aber immer wenn ich mal Zeit habe Spiele ich wieder mal Übungen aus der Gitarrenschule ohne Noten.
Ich werde in meinem Alter nicht mehr der perfekte Guitarist werden, aber ich bin stolz das ich in der Band mitspielen darf.
Diesen Traum den ich schon vor 23 Jahren hatte, konnte mir die Musikschule nicht erfüllen, aber der Reinhold und darauf kann er mit seiner ganzen Arbeit die er hier leistet Stolz drauf sein.

Gruß Jupp
Yamaha YAMAHA FX370C NT
Duke GA-PF-Cut
GIBSON LES PAUL STUDIO

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Re: Mein Musikschulen-Frust

Beitragvon Hawky » Sa 25. Okt 2014, 07:34

Moin, Moin, ihr Lieben....

Zu diesem Thema kann wohl ein jeder etwas dazu beitragen :roll:

Auch ich hatte versucht professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Es war keine Musikschule, die wollte ich eben nicht besuchen, sondern ein
Privatlehrer. Ich will es auf den Punkt bringen, er war nicht fähig auf mich
einzugehen, verstand nicht was ich wollte. Spielte selbst in Bands und konnte
toll spielen ( was er mir immer wieder beweisen wollte ) doch vermitteln konnte
er nix. So blieb es bei dem Versuch, einen zweiten gab es nicht, mein Frust war
zu groß. Den Himmel sei Dank, dass ich Reinholds Seite im Internet fand.
Und ja, ich danke den großen der über uns alle wacht, dass er mich hat ins
Forum schauen lassen. Hier fand ich gleichgesinnte, die meinen Level hatten
und mich in aller Hinsicht unterstützten. Hier fühlte ich mich sofort verstanden!

DANKE......Uwe

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Re: Mein Musikschulen-Frust

Beitragvon Remarc » Sa 25. Okt 2014, 08:48

Mein Fazit: Auf den Lehrer kommt es an.
Hallo zusammen.

Ich kann da Iris nur beipflichten. Ich hatte das unglaubliche Glück, beim legendären Fred Harz als Jugendlicher Gitarrenunterricht zu haben. Nun ja: ich spiele immer noch :) .

Von meinen Erfahrungen mit Kontrabass und mit Dozenten für Klavier an der Hochschule kann ich gerne berichten, wenn es gewünscht ist. Da sieht das Fazit für mich persönlich ganz anders aus.

Liebe Grüße
Frieder
Mein Kanal auf Youtube: http://www.youtube.com/user/Gitarrenmuckel?feature=mhum
Webspace mit allen Stücken: http://remarc.jimdo.com/

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LeonFR
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Re: Mein Musikschulen-Frust

Beitragvon LeonFR » Sa 25. Okt 2014, 20:27

Tja, woran liegt das genau? Auf der Suche nach einem Privatlehrer bin ich auch an jemanden geraten, der mir dann unbedingt das Notenspielen beibringen wollte. Ich wollte das aber nicht. Ich wollte vor allem erstmal mein Akkordstrumming erweitern um Lieder begleiten zu können. Das spielte bei ihm aber keine Rolle. Ich habs dann zum Glück sein lassen und bin über eine gute Empfehlung an meinen jetzigen Lehrer geraten. Wer weiß, ob ich heute noch Bock hätte, wenn ich beim ersten geblieben wäre?
So wie ich mich kenne, wohl eher nicht.

Ralf, deine Geschichten erinnern mich an meinen VHS-Kurs, den ich parallel besucht habe im Frühjahr bis Sommer. (Ist natürlich nochmal etwas anderes als eine städtische Musikschule) Dort habe ich etwas Theorie mitgenommen. Aber ohne die Vorkenntnisse die ich durch Reinholds Buch hatte und durch meinen Lehrer, wäre ich dort NIEMALS klar gekommen.
Der Lehrer konnte nicht vermitteln. Und was hat der Rest in dem Kurs gelernt? Wie Akkorde gegriffen werden. (Familie D-Dur), aber ansonsten nichts, noch nicht einmal ein kleines Picking Muster und auch keinen Anschlag! Danach wurde sogar von einigen Teilnehmern gefragt. Aber er wollte das nicht, weil ER das nicht schön findet vom Klang her.

Ich glaube da liegt der Hase im Pfeffer. Wenn man Lehrer hat, die nicht auf die Schüler eingehen, hat man verloren. Denn der Schüler weiß in der Regel zu Beginn nicht so richtig wo er steht. Wir Erwachsene haben es da vielleicht noch einfacher es einzuschätzen. Aber wie soll das ein kleines Kind machen? Ralf, kannst du schildern, wie die Kleinen das überhaupt durchhalten? Ich meine, wenn die nach 2-3 Jahren zu dir kommen und quasi fast nichts können, ist es ja schon erstaunlich, dass sie überhaupt noch dabei sind. Was haben sie für eine Geduld gehabt? Wenn ich an meinen Kindheitscharakter zurück denke, ich hätte irgendwann frustriert die Gitarre weggeballert!
Mich wundert es, wie die Schulen es da schaffen, die Kinder bei der Stange zu halten.

Hawky, mir geht es so wie dir. Hab schon ein paar mal Gedacht, was für ein Glücksgriff es war, in den Wirren der Angebote im Internet auf diese Seite hier und das Forum zu stoßen. Sonst wäre mein Zweiter Versuch nach 10 Jahren wohl der letzte gewesen.

Frieder, klar, immer her mit den Erfahrungen! Ich glaube man kann durchaus auch parallelen ziehen zu anderen Instrumenten.

Gruß Alex

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karioll
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Re: Mein Musikschulen-Frust

Beitragvon karioll » Sa 25. Okt 2014, 21:25

Ich hatte auch das Glück, einen Gitarrenlehrer zu finden, der das große Talent hat, die Schüler dort abzuholen, wo sie sind, egal welches Level. Ein hervorragender Gitarrist und Lehrer. Habe inzwischen viele andere kennengelernt. (ca 10) Hätte ich die andern zuerst kennen gelernt, würde ich wohl nicht mehr spielen. Das liegt daran, dass die andern zwar gute bis sehr gute Musiker waren, aber mir immer was vordaddelten, aber nicht unterrichten konnten oder nicht zuhörten, was ich sagte. Bei einem Musiker, der sich was als Lehrer dazu verdienen wollte, der bühnenerfahrenste und erfolgreichste, den ich hatte, rannte die Frau mal in Unterwäsche durch das Wohnzimmer, das er zum Unterrichtsraum umfunktioniert hatte. Und andere Kleinigkeiten, weil sie das Unterrichtszimmer ständig durchquerte. Tja, das wars dann für mich, dazu bezahlte ich zu viel, um so was regelmäßig mit ansehen zu wollen in meiner Unterrichtszeit. Bei einem mal hätte ich ja nichts gesagt. Die bat sogar mal mitten im Unterricht: sie muss mal kurz weg und wenn es anfängt zu regnen, ob der Lehrer und ich ihr mal die Wäsche abnehmen könnten. Als wir es nicht taten, weil wir konzentriert arbeiteten und den Regen nicht bemerkten, kam sie rein und beschwerte sich. Ungelogen. Da waren grundlegende Dinge für guten Unterricht nicht vorhanden. Das er selber seit über 40 Jahren mit namhafter Band auf der Bühne stand, nütze mir nichts, er hatte eine mangelhafte Unterrichtsdidaktik. Woher auch?

Wenn dann der Lehrer - wie bei moonlight - sagt, der Schüler übe zu wenig, sollte er selber mal nachdenken! Das ist typisch! Er ist der Stärkere und Klügere. Also ist es seine Aufgabe, die Stärken des Schülers zu erkennen und zu fördern und nicht etwa seinen eigenen Vorlieben zu frönen. Mein Lehrer macht für jeden Schüler andern Unterricht, ich habe ihn extra mal gefragt, weil ich mich wunderte, wie genau es passt. Zur Zeit nehme ich leider keinen Unterricht, keine Zeit neben der Arbeit, 2 Unterrichte zu besuchen, ich schaffe das Üben an mehren Stellen auch nicht. Ich versuche alte alte Stücke, die ich früher mit dem Lehrer übte, aufzufrischen oder endlich ganz fertig zu üben, diesmal dann mit Gesang. *lol* Eine Lebensaufgabe.

Bei Gesangslehrern war es anders, habe wohl mindestens 3 verschlissen und fand nun endlich einen, der absolut was auf dem Kasten hat als Coach.

Ich kenne aber auch Mütter, die ihre Kinder anmelden für Klassik Unterricht, weil da die Wartezeiten kürzer sind. Obwohl die Musikwünsche der Kinder in ganz andere Richtungen gingen. Einer Mutter wurde von der MS-Leitung gesagt, dass das Kind zuerst Klassik lernen soll, dann kann es automatisch später alles spielen. Ich habe eindringlich gewarnt, die jugendliche Tochter, die Nirvana und Marilyn Manson spielen wollte, in den Klassik-Unterricht zu geben. Denn die klassisch ausgebildete MS-Leitung irrte gewaltig. Es kam wie es kommen musste! Die Kinder (3 sind mir persönlich bekannt) hörten nach einigen Monaten Nichts-lernen wieder auf. Bei meinem Lehrer konnte ich nach der ersten Stunde die ersten 2 Songs, die ich eine Woche lang üben musste und dann nach wenigen Wochen spielte ich einfache Sachen (mehr schlecht als recht, aber immerhin) auf ner Sessionbühne mit. Er war der Session-Opener und lud seine Schüler ein, aber nur wenige nutzen das. Das war ein Traum, das wollte ich! Das brachte mich voran, denn ich nahm viel Anregungen mit nach Hause und wollte immer weiter lernen. Dazu musste ich keine Noten lernen (allerdings kannte ich die noch aus der Schule, brauchte die aber nicht)

Heute komme ich nicht mehr so sehr voran, ich schiebe das tatsächlich auf mangelnde Auftrittsmöglichkeiten. Nun suche ich sie mir gerade selber. Dort höre ich auch, was ich noch so machen könnte [Zu viel ;) ]
Mit Üben kann man der Natur ein Schnippchen schlagen.

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Re: Mein Musikschulen-Frust

Beitragvon Hawky » So 26. Okt 2014, 11:52

@ Karioll , nein es ist nie zuviel .....
Danke das du uns hast teilnehmen lassen....

Lieben Gruss Uwe ;)

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Re: Mein Musikschulen-Frust

Beitragvon Röschen » So 26. Okt 2014, 18:42

Ich habe auch einen Gitarrenlehrer gefunden.Soweit wie ich das beurteilen kann ist er ganz in Ordnung.Er spielt auch jedes Wochenende in einer Band.

Ohne einen Lehrer wäre ich noch nicht so weit gekommen.In den Jahren zuvor haben sich bei mir einige Fehler eingeschlichen,die nur ein Gitarrenlehrer sieht.Diese muß ich jetzt korrigieren.Auch
die Finger der linken Hand springen zu oft hin und her obwohl ich den einen oder anderen Finger liegen lassen könnte.
Jedoch muß ich sagen,das auch mein Lehrer sich auf den Unterricht nicht gut vorbereitet.
Ich muß ihn sagen womit wir anfangen und was ich Lernen möchte!Auch üben wir viel zu lange an einem Stück und kommen dann nicht richtig vorran.Weil viele Barre'Griffe dabei sind und ich mir bald die Finger dabei breche. :roll:
Er macht sich auch keine Notizen darüber wo meine Schwierigkeiten liegen,oder wo wir das nächste mal weitermachen .
Was er garnicht mag sind diese Internetprogramme bei You-Tube oder Musikstücke ohne Noten also mit Tabulatur geschrieben.Damit brauche ich nicht zu kommen.
Ich habe mir jetzt erst Recht das Buch von Reinhold gekauft :lol: :lol: - Fingerpicking Weihnachtslieder mit DVD.Das Buch gefällt mir sehr gut und ich komme damit alleine klar.
Ich weiß auch nicht ob und wielange ich dort noch hingehen werde.Es macht mir ja auch Spaß wenn wir zu zweit gemeinsam ein Stück spielen können.L.G. von Röschen
Spiele seit Januar 2012 auf der Gitarre.

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Re: Mein Musikschulen-Frust

Beitragvon Christine58 » So 26. Okt 2014, 19:24

Hallo allerseits

es ist wahrhaftig nicht leicht Kinder für Musik zu begeistern und einen guten Gitarrenlehrer zu finden - mein Jüngster übt mit dem Buch "Abenteuer Gitarre" von Jens Kienbaum und das seit 5 Jahren an der hiesigen Musikschule. Mit Neigungen und Talenten ist es so eine Sache entweder man brennt für eine Sache oder zieht das "Pensum" durch ohne wahre Begeisterung. Jetzt ist der Filius aus dem Ensemble ausgetreten auch andere gleichaltrig Halbwüchsige mit ihm nachdem diese einen 2. Platz beim Landeswettbewerb erspielt haben. Andere Interessen sind verlockender geworden - es läßt sich halt nichts erzwingen. Ich versuche ihn weiterhin zu motivieren und wir spielen schon mal 2-stimmig und er quasi meinen "Lehrer" ersetzt im Rollentausch.
Mit einem Gitarrenlehrer neben Reinholds Schule komme ich erfreulicherweise weiter, da ich schon ein älteres Semester bin und begann jetzt auch in einer Gruppe an der VHS.... ja die Gruppe bringts. Jetzt habe ich dort wieder begonnen, wo ich vor 35 Jahren frustriert aufgegeben habe, mit unterschiedlichen Stücken und Herausforderungen, aktuell "Plush" by Stone Temple Pilots, klingt alles noch nicht so ...und braucht lange Übungsphasen (Akkordwechsel).
Daher kann ich Kinder verstehen wenn sie sich schwertun und nicht unbedingt aus dem Willen schöpfen können, wenn die Motivation ausbleibt.

Viele Grüße
Christine

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Re: Mein Musikschulen-Frust

Beitragvon DonPedro » So 26. Okt 2014, 19:48

@Ralf
Ich geb dir da schon recht, find auch das viele Musikschulen etwas "verstaubt" lehren ...

Ich habe leider so viele Kinder erlebt die, von ihren Eltern die es ja nur gut meinten, viel zu früh in den Gitarrenunterricht gedrängt wurden.
Nur ganz wenige sind dran geblieben, die meisten haben frustriert wieder aufgehört.
Das war damals zu meiner Zeit so, dass ist heute noch so.
Ist ja gut für die Gitarrenhändler, so bringen sie wenigstens, Jahr für Jahr, ihre Anfängerschrottgitarren an ;-)
Ich frage mich manchmal: "Wo sind die tausenden Anfängergitarren, die nach wenigen Monaten nicht mehr gespielt werden ?"

Ich hatte nie einen Gitarrenlehrer, für mich war das sicher gut so.
Keiner hat mich ermutigt oder gedrängt das Spielen auf dem Instrument zu lernen.
Es war mein ureigener Antrieb der mich veranlasste es zu tun.

Keiner hat mir gesagt wann ich spielen soll, wie ich spielen soll und was ich spielen soll ... gut so, drum macht es mir heute noch Freude :-)
Tipps habe ich mir von Freunden geholt die schon länger spielten.
Und ein großes Danke an Peter Bursch, er war der Erste der es mit seinen Büchern möglich machte, Gitarre ohne Noten, sondern mit Tabulaturen zu lernen !

Reinhold setz mit dieser Methode, mit seinen Büchern, einen erfolgreichen Weg fort.
Heute sogar mit Videounterstützung !

Also wer Gitarre spielen lernen will ... ran an den Speck, Buch nehmen, DVD angucken und üben, üben, üben ...

Der oft gehörte Wink - "aufpassen, was einmal falsch eingelernt wurde, das ... blah blah blah" ... ist in den meisten Fällen Blödsinn

Ich kenn viele gute Gitarristen die würgen, weit weg von irgendeiner Lehrmeinung, ihre Gitarre und bringen trotzdem tolle Sachen aus ihrem Instrument

Ich sag jetzt nicht, dass Gitarrenlehrer unnötig sind, nein, wer glaubt nicht ohne weiter zu kommen, soll auch diese Hilfe nützen !
Ich mein nur es ist nicht unbedingt erforderlich sich einen Lehrer zu nehmen. ! Bücher, Videos, Freunde reichen auch :-)

Don

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Re: Mein Musikschulen-Frust

Beitragvon Lackwod » Mo 27. Okt 2014, 10:34

mein Jüngster übt mit dem Buch "Abenteuer Gitarre" von Jens Kienbaum und das seit 5 Jahren an der hiesigen Musikschule.
Hm, dieses Buch habe ich auch, es war mein größter Fehlkauf all der Bücher, die ich habe! Wäre das mein erstes Lehrbuch gewesen als ich anfing, ich glaube, ich würde heut nicht spielen! Dieses Buch setzt Notenkenntnisse voraus, das ist wohl das größte Hinderniss.
Ich war nie in einer Musikschule, das spielen erfolgt nach eigenem Antrieb, so wie ich es mir vorstellte, die meisten Tipps bekam ich von erfahrenen Spielern und einem hervorragendem Lehrbuch (nicht das von Reinhold, das kannte ich nicht...).
Öfters war ich in einer Sackgasse und habe mir aber immer selbst einen Weg daraus gesucht.
Mich hat Theorie nie interessiert, ich wusste nicht, was ein Akkord ist, ich wusste nur, wie man ihn greift, sonst nichts, kein Zusammenhang zu anderen Akkorden, nichts dergleichen.
Das Interesse an der Theorie kam, als ich Zusammenhänge verstehen wollte und als ich einmal den Durchblick hatte, begriff ich, was für ein wunderbares System in der Theorie steckt, und es ist so leicht zu verstehen, wirklich!
Zu Musikschulen kann ich nichts sagen, als reiner Autodidakt, aber ich kenne auch einige KInder aus meiner Verwandtschaft, die frustiert in den Unterricht gehen, weil es die Eltern so wollen. Und leider sind diese Kinder wohl für immer weg von der Musik...

@Don: Ich gebe dir völlig recht, das lernen muss aus eigenem Antrieb kommen, die eigenen Neigungen müssen bedient werden. Und es müssen schnelle Erfolge hörbar sein.
Ich weiß noch, als ich nach relativ kurzer Zeit mit zwei Akkorden und durchgehendem Wechselschlag "Rock my Soul" spielen und singen konnte. Das war das Gefühl, was ich mir vorstellte.
Übrigens, es gibt einen geheimen Friedhof der Anfänger-Schrottgitarren, wo der ist? Keine Ahnung, er ist geheim.... Meine eigene Anfänger-Gitarre habe ich bewahrt vor dem Schicksal des Vergessens, sie hängt bei mir rum, als "Mahnung an der Wand", frei nach Bob Dylan :mrgreen:
Andere Gitarren "feiern" eine Wiederauferstehung, wie aktuell im neuen Lidl-Prospekt...

LG
Jürgen
Spiele seit dem Sommer 2006. Schwerpunkt Fingerstyle
Epiphone Masterbilt AJ-500NMS
Fender CD-60
Lakewood D-32 CP
...und wenn ihr wollt, könnt ihr mich hier hören:
http://www.youtube.com/user/10oder5

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Reinhold
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Re: Mein Musikschulen-Frust

Beitragvon Reinhold » Mi 29. Okt 2014, 17:08

Hi Ralf,
die gleichen Erfahrungen hatte ich auch gemacht - und mich genauso gewundert, wie du.
Viellicht liegt es an unserem gleichen Einzugsgebiet?
Es waren auch immer Kinder von 8-12 Jahren.
Was da genau mit den Kindern gemacht wird, weiß ich nicht, aber es scheint nicht zu funktionieren.
Viele Grüße
Reinhold

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karioll
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Re: Mein Musikschulen-Frust

Beitragvon karioll » Mi 29. Okt 2014, 21:12

Dann gehört der Norden von Berlin auch zu eurem Einzugsgebiet? :lol:
Mit Üben kann man der Natur ein Schnippchen schlagen.

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Ina
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Re: Mein Musikschulen-Frust

Beitragvon Ina » Do 30. Okt 2014, 10:28

Hallo,


als Kind hab ich die schon bekannte schlechte Erfahrung gemacht. Danach wollt ich nie wieder ein Instrument spielen. Später als Erwachsener fand ich es immer Schade damals nicht "durchgehalten"zu haben, bis mir klar war das es nicht meine Schuld war ( der damalige Lehrer war wörtlich brutal).
Jetzt als Erwachsener hab ich mich bewusst dafür entschieden wieder zu einem Lehrer zu gehen, weil ich kein guter Autodidakt bin.
in den letzten Tagen hab ich die Diskussion hier aufmerksam verfolgt und intensiv darüber nachgedacht was ich eigentlich von meinem Lehrer halte und ob er mir das vermittelt was ich möchte.
Und ob ich mit dem Stand meiner Entwicklung zufrieden bin.
Fazit, ich mag meinen Lehrer er ist zwar manchmal chaotisch, aber damit kann ich umgehen und er richtet sich danach, was ich lernen möchte.
Vom Stand der Entwicklung her hab ich manchmal Selbstzweifel, obwohl mein Lehrer mich auch lobt und motiviert.
aber seit ich mich einmal in der Woche außerhalb des Unterrichts zum Spielen treffe, bin ich viel zufriedener mit mir. Im Zusammenspiel spüre ich viel besser wie weit ich bin. Deshalb sehe ich den Unterricht als Basis u. Grundlage an und außerhalb sammle ich Spielpraxis.
Ich merke immer wieder das mir das Spiel nach Noten mehr liegt und die Akkorde von mir eigentlich ziemlich vernachlässigt werden. Meine Partnerin ist da viel freier und intuitiver u. Das spornt mich an auch in dieser Richtung weiterzukommen.
Dadurch ergänzen wir uns sehr gut und es macht Spaß :D



Ina


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