Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Alles, was woanders nicht passt...
Benutzeravatar
Hajo
Beiträge: 305
Registriert: Mi 20. Okt 2010, 12:19
Postleitzahl: 23558

Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Hajo » So 13. Nov 2011, 10:32

Hallo zusammen ..

habe mal folgende Frage, wo ich vielleicht ein paar Erfahrungswerte benötige .. Wie schon erwähnt besuche ich ja mit Günter einen Gitarrengruppenkurs, der nun in 14 Tagen zu Ende geht ( Da fällt mir gerade ein, das ich den Bog wo ich darüber geschrieben habe - ergänzen muss )
Wir haben aus dem Kurs einiges mitgenommen, doch die Zeit von 90 Minuten bei 12 Schülern in einer Gruppe ist natürlich sehr knapp .
Nun haben wir uns überlegt, wie soll es nach Gruppenkursende weiter gehen !! Autodidaktisch oder mit Lehrer!!

Wir haben nun folgende Möglichkeiten :
Variante 1 :)
Gitarrenunterricht alle 14 Tage 2 x 60 Minuten für 40 € p.P. ( 2er Gruppe ) bei einem Lehrer, welcher z.b. die bekannten Gitarrenlieder aus Reinholds Buch oder anderen Anfänger - Lehrbüchern überhaupt nicht kennt, da er aus Spanien kommt und klassische Gitarre spielt , sowie Rock Pop ..

oder

Variante 2 :)
Liedbegleitung weiter ausdehnen bei einem anderen Lehrer, welcher ins Haus kommt.
Konditionen : 2 x 90 Minuten alle 14 Tage
oder 2 Wochen a 45 Minuten und 1 Woche 90 Minuten für 50 € p.P ( 2er Gruppe )
Dieser Lehrer stellt sich auf unsere Musikwünsche ein und versucht uns da lehrmässig abzuholen, wo wir gerade stehen.

oder

Variante 3 :)
nur autodidaktisch weitermachen.
-------------------------------------------------------------------------------

Wir haben gestern bei einem Probeunterricht Variante 1 teilgenommen und da mussten wir z.B. umlernen, da die Gitarre ganz anders gehalten wurde, als bei unserem Liedbegleitungskurs.. ( Klassische Haltung - Gitarrenhals zeigt schräg nach oben, während wir die Haltung waagerecht kennen.
Wir haben irgendwie die Befürchtung, das diese Variante des Lernens zu klassisch für uns ist, da wir ja eigentlich nur " Liedbegleitung " spielen wollen . :roll:

-----------------------------------------------------------------------------------

Nun haben wir die Wahl der Qual und stehen vor der Entscheidungsfindung..

Variante 1 oder Variante 2 :? :?

oder rein lt. Lehrbuch autodidaktisch alleine weiter machen. :? :?

-------------------------------------------------------------------------------

Ist es nicht so, das man als Autodidakt unabhängiger ist, oder ist das über die Schulter gucken ob alles richtig gemacht wird, zusätzlich Wichtig !!
Autodidakt bleibt man ja beim wöchentlichen üben trotzdem und nimmt sich die Lehrbücher und Unterlagen zur Hand, welche man besitzt.

Fazit unseres Könnens nach dem Gruppenkurs der jetzt zu Ende geht :
Wir haben einiges über Musiktheorie gelernt
Wir kennen einige Grundakkorde
Wir kennen einige Schlagtechniken

Ergebnis :
Wir können einige Akkorde noch nicht richtig greifen :(
Wir haben Probleme mit den flüssigen Akkordwechsel ( beim Wechseln hören wir oft auf, mit der rechten Hand weiter zu spielen ) :(
und die Schlagtechniken funzen auch noch nicht flüssig :(
Viele Grüße
Hajo

Gast

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Gast » So 13. Nov 2011, 10:37

x
Zuletzt geändert von Gast am Sa 7. Jan 2012, 13:35, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Hajo
Beiträge: 305
Registriert: Mi 20. Okt 2010, 12:19
Postleitzahl: 23558

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Hajo » So 13. Nov 2011, 10:39

@ Dirk

Antwort : Liedbegleitung nach Liedern, welche z.b. in Reinholds Buch zu finden sind.
Viele Grüße
Hajo

Starrider

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Starrider » So 13. Nov 2011, 10:50

Also meine Meinung ist wie folgt:

Wenn man Geld und Zeit hat würde ich einen Lehrer bevorzugen.
Weil man jemanden hat der einen über die Schulter guckt und Fehler gleich verbessern kann (bevor man sich diese erst aneignet)
Er bietet dir eine Struktur und man kommt besser vorran.
Allerdings finde ich es ebenso wichtig dass man sich gut mit dem Lehrer versteht,
er sollte auch auf die Musikrichtung des Schülers eingehen und auch mal Songwünsche machen.
Ebenso sollte er motivieren können

Ein Lehrer der NUR nach seiner Richtung/Vorlieben geht würde ich nicht machen.
In dem Falle einen anderen suchen oder autodidaktisch machen.

Man würde es aber auch alleine schaffen wenn man den Willen hat.

Ich z.B. habe jetzt ca 1,5 Jahre unterricht gehabt, habe aber eigentlich nichts so wirklich gelernt,
weil mein Lehrer nur SEIN Ding gemacht hat, z.B. ging es ihm Hauptsächlich nur um Theorie und Picking.
Ich hätte gerne mal Schlagmuster gemacht und Songs begleitet.
Somit hatte ich einfach keine Lust mehr, habe dann auch nicht mehr geübt und bin nicht mehr zum Unterricht gegangen (Ok war nicht ok von mir, das weis ich mittlerweile auch aber ich hatte einfach keine Lust mehr)
Nun merke ich aber, dass mir eine "Leitung" irgendwie fehlt.
Ich weis nicht so recht wie ich weiter machen soll, was als nächstes Üben, was kann ich verbessern usw.


DIe Frage ist aber, was du bevorzugst?
Möchtest du Songs begleiten? eher in die klassische Richtung?


Gruß Jessica

Starrider

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Starrider » So 13. Nov 2011, 10:53

@ Dirk

Antwort : Liedbegleitung nach Liedern, welche z.b. in Reinholds Buch zu finden sind.
Ich würde die Variante 2 empfehlen.
Denn da kannst du Musikwünsche äußern, das finde ich gut.

Der Preis ist auch ok finde ich.

Autodidaktisch kannst du ja nebei trotzdem was machen.

Benutzeravatar
Hajo
Beiträge: 305
Registriert: Mi 20. Okt 2010, 12:19
Postleitzahl: 23558

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Hajo » So 13. Nov 2011, 11:01

Hallo Jessica,

danke für Deine Antwort.

Wie schon erwähnt möchten wir die Liedbegleitung weiter erlernen ( keine klassische Musik )

Klar, Geld spielt immer eine Rolle beim Unterricht.
Da wir uns aber mit dem Musiklehrer geeinigt haben , den Unterricht vormittags zu nehmen, haben wir einen günstigeren Preis erhalten, weil der Kollege mit dem ich die 2er Gruppe bilde, Schicht arbeitet und somit nur alle 14 Tage dann mimachen kann. Dafür hätten wir dann alle 14 Tage 90 Minuten Unterricht zuhause, oder können auch mal einen Samstag vormittag zusätzlich dazu nehmen. ( dann wären es 2 x45 Minuten im Monat und 1 x 90 Minuten ) für 50 € p.P. im Monat mit Lehrer zuhause in den eigenen 4 Wänden.( Variante 2 )
Hier haben wir die Möglichkeit , auch unsere Musikwünsche einzubringen .

Mich würde aber zusätzlich auch Interessieren, ob ein - nur - Autodidaktisches Lernen zum Ziel führt, oder ob man da eher zu neigt, das Üben zu vernachlässigen. :?: :?:
Beim Lehrer weiss ich, das der nächste Woche oder übernächste Woche wieder kommt, um das erlernte zu kontrollieren. :lol: :lol:
Zuletzt geändert von Hajo am So 13. Nov 2011, 11:08, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Hajo

Benutzeravatar
felice
Beiträge: 169
Registriert: Sa 26. Jun 2010, 08:59

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon felice » So 13. Nov 2011, 11:07

Hi Hajo

Autodidaktisches Lernen habe ich auch über längere Zeit parktiziert.

Fazit zum autodidaktischen Lernen:
Vorteile
- natürlich preiswert
- sehr unabhängig


Nachteile
- man eignet sich viele kleine und große falsche Angewohnheiten an die in vielen Bücher kaum erklärt werden (können)
Es gibt nun mal Details die man nur LIVE erkennen und korrigieren kann. Daher auch hier der sinnvolle Umgang mit Fragevideos.
Ein Bild oder Video sagt natürlich mehr als tausend Bücher oder Worte.
- natürlich teuer
- sehr unregelmäßig
- oft unstrukturiertes Lernen

Meine persönlichen Schlussfolgerungen die natürlich nicht für Dich gelten müssen:
- Einzelunterricht nehmen
- sehr darauf achten dass du mit dem Leherer gut kannst. Wenn nicht - gleich wechseln. Gemwinsam musizieren, auch mit dem Lehrer, verlangt vertrauen und auch Harmonie. So empfinde ich das. Ich hab auch schon Lehrer und Schule gewechselt mit großem Erfolg. Achtung: auch Lehrer neigen manchmal Selbstdarstellung (zumindet meine Erfahrung)
Es muss halt passen.
- ganz wichtig: natürlich sollte der Stil und Musikgeschmack des Lehrers auch in etwa in Deiner Richtung liegen. Das macht alles einfacher und für beide viel mehr Spaß. Was nützt Dir ein Lehrer der lieber mit der Western unterwegs ist und mit dir Klassik machen soll. Geht alles natürlich aber...?

Ich hoffe meine Erfahrungen helfen Dir etwas

Gruß

felice
Spiele mit Unterbrechungen seit ca. 10 Jahren
Yamaha C-80
Tanglewood Rosewood TRD-VS-E

"let the music heal your soul"

Starrider

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Starrider » So 13. Nov 2011, 11:08

Na das klingt doch total ok und gut,
also ich würde es machen an eurer stelle ;)

wie gesagt der Preis ist ok.
Ich habe vorher für 4mal 45min 89Euro bezahlt (Einzelunterricht)

Starrider

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Starrider » So 13. Nov 2011, 11:11

Mich würde aber zusätzlich auch Interessieren, ob ein - nur - Autodidaktisches Lernen zum Ziel führt, oder ob man da eher zu neigt, das Üben zu vernachlässigen. :?: :?:
Also ich muss sagen dass ICH es vernachlässigt habe,
weil ich ab und zu nicht weis was ich als nächstes machen soll,
deswegen spiele ich eher anstatt zu üben.

Muss aber nicht heißen dass es bei dir auch so ist.

Gast

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Gast » So 13. Nov 2011, 11:17

x
Zuletzt geändert von Gast am Sa 7. Jan 2012, 13:35, insgesamt 2-mal geändert.

Benutzeravatar
Hajo
Beiträge: 305
Registriert: Mi 20. Okt 2010, 12:19
Postleitzahl: 23558

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Hajo » So 13. Nov 2011, 11:18


Also ich muss sagen dass ICH es vernachlässigt habe,
weil ich ab und zu nicht weis was ich als nächstes machen soll,
deswegen spiele ich eher anstatt zu üben.

Muss aber nicht heißen dass es bei dir auch so ist.
@ Starrider

auch nicht, wenn Du ein Lehrbuch vorliegen hast, wo der Lehrablauf vorgesehen ist, indem man Seite für Seite abarbeitet ?
Viele Grüße
Hajo

Starrider

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Starrider » So 13. Nov 2011, 11:26

Hmmm mit mir das zu vergleichen ist ein wenig blöd stell ich grade fest.
Ich hatte einfach ne blöde einstellung durch den Lehrer.
Für mich gab alles keinen Sinn mehr, ich wollte ENDLICH Songs begleiten nach 1,5 Jahren.
Vom Üben hatte ich die Schn... voll

Aber ich denke wenn man ein Gutes Buch hat, kann man sich auch danach richten und sich leiten lassen.
Aber wenn man Zeit und Geld hat würde ich IMMER ein Lehrer empfehlen

Benutzeravatar
Wihoki
Beiträge: 1454
Registriert: Mo 24. Okt 2011, 10:46
Postleitzahl: 51149

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Wihoki » So 13. Nov 2011, 11:46

Hallo Hajo,

nun eigentlich wurde schon alles gesagt.

Ich denke auch du bist der Boss der Bezahlt und das sollte dein Lehrer wissen.
Von rein durcharbeiten eines Gitarrenbuch halte ich persöhnlich nichts.

Wie du weißt bin ich auch Autodidakt und habe mir alles selber beigebracht.
( auch viele fehler, die ich nun wieder abarbeiten muß )

Ich habe mit Gitarre so angefangen mein erstes Lied zu lernen mit nur 2 Akkorden ( Am / G )
das hat spass gemacht und man hat schnell ein Erfolgserlebniss.. ;)
Dann ein neues Lied mit 3 Akkorden usw.
Irgentwann Barres....das war echt übel... dachte ich lerne das nie.
( inzwischen geht es so ..)
Dann leichte Pickings...usw.

Mir macht es immer spass zur Gitarre zu greifen und fehler kommen immer wieder vor.

Nun beides wäre wohl super Autodidakt und einen Persöhnlichen Lehrer der Bezahlbar ist.

Wichtig ist immer dran bleiben und spass haben.

Viele Grüße

Wihoki
Viele Grüße
Wihoki
Hier machen Freunde mit Wihoki Mucke
♫Strassensaiten♫Bild

Am ende ist alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es auch noch nicht zu ende :D

Benutzeravatar
Peter
Beiträge: 1806
Registriert: Sa 11. Sep 2010, 16:15
Postleitzahl: 51399
Wohnort: Burscheid

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Peter » So 13. Nov 2011, 11:58

hi ho @all,

als ich das Gitarrespielen lernte, gab es noch kein Internet. All' die unüberschaubar vielen Angebote, welche heutzutage mehr verwirren als helfen können, gab es nicht. Lehrer konnten wir uns damals nicht leisten. Wir hatten einen Kumpel, der schon Gitarre spielen konnte und viele Zettel, auf welchen die verschiedenen Akkorde (dur, moll, septime und moll-septime) aufgemalt und Schlagmuster notiert waren. Günther (der Kumpel) zeigte uns, wie zu greifen und zu wechseln ist und wir spielten - vom einfachen 2-Akkord-Liedchen angefangen - die Mundorgel rauf und runter. Höhepunkte waren die verschiedenen Barrégriffe (e- und a-form), mit welchen wir dann auch alle "krummen" Akkorde spielen lernten, bis die Finger Blasen warfen... :o Punkt. Dett wa allett. Das beschriebene hatte sich natürlich auf mehrere Jahre verteilt...

Später (da war ich 10 oder 11) kamen dann die Beatles u.v.a. und die ersten Gitarrenhefte mit Texten und Akkorden. Immer wenn es das Taschengeld zuließ, sind wir dann ins Dorf geradelt, um neue Literatur zu bekommen - manchmal haben wir auch Sachen nur heimlich aus den Heften abgeschrieben.:P
(und wenn mal eine Saite gerissen war, wurde auch nur die eine ersetzt :roll:)

Vor gut eineinhalb Jahren bin ich nach fast 35 Jahren totaler Gitarrenfinsternis durch mein Enkelchen wieder zurück zur Gitarre gefunden. Das Schöne ist, daß Griffe und Schlagmuster heute immer noch die selben sind wie die, welche ich vor rd. 50 Jahren gelernt habe. Heutzutage bekomme ich Unmengen von Ideen, Songs, Noten, Tabs, Schlagmuster aus den Medien, Rat und Hilfen gibt es im Internet und diversen Foren, wie dies hier eines ist. Hier kann ich meine Fragen loswerden (bisher ist mir hier immer geholfen worden) oder ich bin inzwischen in der Lage, in einigen Fällen selbst zu helfen - was ich auch gerne immer wieder tue.

Ich möchte noch soooviel lernen - da mangelt es doch nie an Motivation!

Ein Beispiel war und ist Blackbird von Paul McCartney (1968, White Album). Früher wusste ich nix von Fingerpicking oder so - hatte halt immer nur geschrammelt. Heute ist es immer noch eines meiner Lieblingsstücke...
Oder - aus der Neuzeit: Amy McDonalds "This is the Live" hatte ich nur im Radio gehört - Schlagmuster, Noten und Akkorde gesucht und gefunden im Inet. Solange geübt bis ich es konnte.
Motivation ist doch, wenn Du etwas erreichen willst, von außen genug gegeben. Und es gibt keine größere Macht auf Erden, als einen entschlossenen Menschen.

Ich hatte nie einen realen Gitarrenlehrer. Zugegeben: Klavier habe ich mir auch selbst erarbeitet. Noten lesen, Rhythmik fühlen, Gehörtraining und ein wenig Harmonielehre kamen durch 'zig Jahre Männerchor dazu. Aber um Lieder begleiten zu lernen, Tonarten und Akkorde herauszuhören braucht es keinen Lehrer, nur Übung, Übung, Übung....

Und wenn etwas partout nicht klappen will, dann frag' ich hier :roll:
Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben - aber Du kannst den Tagen mehr Leben geben

Benutzeravatar
Remarc
Beiträge: 1285
Registriert: Fr 3. Sep 2010, 14:38
Postleitzahl: 41542
Kontaktdaten:

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Remarc » So 13. Nov 2011, 12:03

Ich sehe das so, dass ich der Kunde bin und das Geld bezahle, also erwarte ich auch von dem Lehrer, dass er mir genau das beibringt, was ich möchte.
Einspruch, Euer Ehren

Der Lehrer soll natürlich auf die Wünsche des Schülers eingehen; er ist ja schließlich ein Dienstleister. Aber er muss dem Schüler auch sagen können und dürfen, was für ihn (den Schüler) erreichbar ist. Außerdem musst du als Lehrer ein klares Gesamtkonzept haben, weil der Unterricht ansonsten in die Beliebigkeit zurückfallen würde. Damit hätte man als Lehrer wiederum die erwartete Dienstleistung nicht erbracht.

Liebe Grüße
Remarc
Mein Kanal auf Youtube: http://www.youtube.com/user/Gitarrenmuckel?feature=mhum
Webspace mit allen Stücken: http://remarc.jimdo.com/

Benutzeravatar
DonPedro
Beiträge: 1403
Registriert: Mo 10. Jan 2011, 22:05
Postleitzahl: 1220
Wohnort: Wien- Auland
Kontaktdaten:

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon DonPedro » So 13. Nov 2011, 12:20

Immer wieder ein Lieblingsthema von mir ...

Ich kann nur meine Erfahrung und subjektive Meinung dazu abgeben !

Man unterscheidet ja grundsätzlich zwei verschiedene Lerntypen:
1.) der Erfolgsmotivierte
2.) der Meidungsmotivierte

Ich möchte einmal am Beispiel eines Leichtathletischen-Hochspringers die beiden Typen skizzieren:
Der "Erfolgsmotivierte" absolviert einen gültigen Hochsprung, die Latte bleibt liegen. Jetzt kommt der Trainer und möchte den Sprung mit dem Athleten analysieren ... wird nicht so leicht funktionieren, weil der Erfolgsmotivierte sein Ziel ja erreicht hat - der Sprung war gültig ... "Der Erfolg ist das Ziel".

Der "Meidungsmotivierte" meistert ebenfalls seinen Sprung gültig, schaut aber trotzdem sofort zum Trainer und hinterfragt - "was er besser machen kann" ... "Der Weg ist das Ziel"

Im Spitzensport wird es nur funktionieren wenn man vorher weiß welcher Motivationstyp der Sportler ist ... kluge Trainer hinterfragen das ...

Was hat das mit der Musik zu tun ? Da hab ich folgende Erfahrung bisher gemacht :

Erfolgsmotivierte Typen sind auch oft Autodidakten ... ich zähl mich zu dieser Gruppe !
Ich hatte bislang noch nie Gitarrenunterricht oder Gesangsunterricht - und das ist auch gut so ! Ich bin mir auch sicher, dass die "Fehler" die ich mir eingelernt habe nicht stören. Im Gegenteil ich hatte so die Chance meinen individuellen Spielstil zu finden, ohne irgendwelche Beeinflussung.

Meidungsmotivierte Typen suchen den Lehrer ... mein bester Gitarrenkumpel ist so ein Typ.
Er hinterfragt ständig - "Wie spielst du das ?". Er nimmt immer wieder Stunden bei seinem Gitarrenlehrer, der zeigt ihm dann was vor (z.B. ein Fingerpicking) er setzt sich dann zu Hause hin übt brav und läßt sich immer wieder über die Schulter schauen und korrigieren ... klappt bei ihm hervorragend ! ... für mich wär das ein Greuel ...

Also es kommt für mich auf den Typ an !
Es sind beide Wege erfolgsversprechend, wenn man nur weiß welcher für einen der "Richtige" ist ...

Aber noch schnell hinzugefügt: Selbst ein "durchunddurch" Autodidakt wie ich schaut sich dann und wann im YouTube an wie Andere das Eine oder Andere Ding greift/spielt...

Liebe Grüße von DonPedro !

Gast

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Gast » So 13. Nov 2011, 12:23

x
Zuletzt geändert von Gast am Sa 7. Jan 2012, 13:35, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Gast
Beiträge: 251
Registriert: Mi 17. Aug 2011, 18:29

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Gast » So 13. Nov 2011, 12:40

Ich habe mir auch alles selbst beigebracht, wenn man das so sagen kann.
Natürlich mit Hilfsmitteln wie das Guitar-TV Buch.
Als ich dieses nach ein paar Wochen durchgearbeitet hatte, gab es neue Lektüre.
Jetzt nach einem Jahr, klappen die Grundakkorde flüssig und die Barre auch gut.
Nur die A-Form funktioniert noch nicht so wie gewünscht.
Ich besitze ein paar Liederbücher wo nur die Griffe über dem Text stehen und
besorge mir Tabulaturstücke aus dem Internet.
Leider fehlen dort diese Fingersätze, aber ich versuche die Noten so zu greifen,
wie es für mich am praktischsten ist.
Beim Buch von Reinhold bin ich noch Seite für Seite durchgegangen.
Jetzt springe ich auch schonmal in Büchern hin und her und entscheide was mich
interessiert um das zu lernen.
Ich übe sehr viel weil es mir großen Spaß bereitet.
Manchmal könnte ich die Gitarre auch an die Wand werfen :lol:

Benutzeravatar
Reinhold
Beiträge: 3444
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 12:06
Postleitzahl: 58095
Wohnort: 58095 Hagen
Kontaktdaten:

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Reinhold » Di 15. Nov 2011, 00:14

@Hajo:
Ich höre aus deinen Worten raus, dass dich die Lehrer nicht wirklich motivieren, deshalb würde ich einfach mal folgenden Vorschlag machen:
Bilde mit Günter und noch zwei drei Kollegen aus dem Kurs einen Spielkreis, setzt euch hin, arbeitet euren eigenen Plan gezielt aus und lernt erstmal autodidaktisch.
Aufkommende Fragen können hier im Forum ja gezielt gestellt werden.

Falls ihr noch Kollegen dazu nehmt, sollten die natürlich auch zu euch passen...
Wenn das ganze nicht funktioniert, könnt ihr immer noch einen - passenden - Lehrer suchen.
Wer euch jetzt bei eurem Ziel mit klassischer Haltung kommt, ist meiner Meinung nach nicht unbedingt der richtige Lehrer.
Viele Grüße
Reinhold

YouTube:
Kindergartenlieder mit Gitarre
Guitar-TV
Ukulele-TV

Benutzeravatar
Hajo
Beiträge: 305
Registriert: Mi 20. Okt 2010, 12:19
Postleitzahl: 23558

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Hajo » Di 15. Nov 2011, 07:45

@Reinhold

danke für Dein Statement.
Genauso wie Du schreibst, haben wir jetzt auch entschieden. Momentan kein Lehrer, sondern wir versuchen zu zweit jetzt erst einmal das aufzufrischen und zu vertiefen, was wir bereits im Gruppenkurs gelernt haben anhand der erhaltenen Unterlagen und anhand Deines Lehrbuches und Deinen Videos.
Die Idee für einen Spielkreis mit Schüler aus der Gruppe finde ich genial und werde das am Mittwoch mal ansprechen beim Unterricht. ( 3 mal haben wir ja noch :) )

Wenn wir jetzt wieder umdenken müssen ( klassische Haltung der Gitarre ) usw., drehen wir uns irgendwann im Kreis und kommen dann auch nicht so richtig weiter. Ich denke die Grundkenntnisse die wir bereits intus hab müssen wir jetzt nacharbeiten - verbessern und vervollkommenen. Mit einem Lehrer beginnen wir im Grunde wieder bei Stunde 0...
Viele Grüße
Hajo

Butze
Beiträge: 418
Registriert: So 6. Mär 2011, 18:05
Postleitzahl: 66885
Wohnort: Altenglan

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Butze » Di 15. Nov 2011, 16:16

@Reinhold

danke für Dein Statement.
Genauso wie Du schreibst, haben wir jetzt auch entschieden. Momentan kein Lehrer, sondern wir versuchen zu zweit jetzt erst einmal das aufzufrischen und zu vertiefen, was wir bereits im Gruppenkurs gelernt haben anhand der erhaltenen Unterlagen und anhand Deines Lehrbuches und Deinen Videos.
Die Idee für einen Spielkreis mit Schüler aus der Gruppe finde ich genial und werde das am Mittwoch mal ansprechen beim Unterricht. ( 3 mal haben wir ja noch :) )

Wenn wir jetzt wieder umdenken müssen ( klassische Haltung der Gitarre ) usw., drehen wir uns irgendwann im Kreis und kommen dann auch nicht so richtig weiter. Ich denke die Grundkenntnisse die wir bereits intus hab müssen wir jetzt nacharbeiten - verbessern und vervollkommenen. Mit einem Lehrer beginnen wir im Grunde wieder bei Stunde 0...
Hallo Hajo,

"warum denn in die Ferne schweifen........". Was hältst Du davon, Dir Deinen Gitarren Lehrer in´s Haus zu holen und zwar kostenlos per Skype. Ich denke, es gibt ganz sicher einige Gitarristen in unserem Forum, die Dir gerne Unterricht erteilen, Deine Wünsche und Fragen nicht nur beantworten sondern auch am Bildschirm zeigen können und das zu "passend abgestimmten" Zeiten. Dazu brauchst Du lediglich Skype, (kostenlos im Internet runterladen und anmelden) und soweit nicht vorhanden, eine Webcam. Meiner Meinung nach, wäre dies ein Versuch wert.

Liebe Grüße aus der Westpfalz

Hans

Benutzeravatar
Peter
Beiträge: 1806
Registriert: Sa 11. Sep 2010, 16:15
Postleitzahl: 51399
Wohnort: Burscheid

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Peter » Di 15. Nov 2011, 16:36

...warum denn in die Ferne schweifen.... Ich denke, es gibt ganz sicher einige Gitarristen in unserem Forum, die Dir gerne Unterricht erteilen, Deine Wünsche und Fragen nicht nur beantworten sondern auch am Bildschirm zeigen können und das zu "passend abgestimmten" Zeiten. Dazu brauchst Du lediglich Skype, (kostenlos im Internet runterladen und anmelden) und soweit nicht vorhanden, eine Webcam...
Genau!
Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben - aber Du kannst den Tagen mehr Leben geben

Lumix007
Beiträge: 167
Registriert: Mi 21. Sep 2011, 15:23
Postleitzahl: 58540

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Lumix007 » Di 15. Nov 2011, 18:46

Ich persönlich hab die ersten 2 Jahre mit fast alles selber beigebracht bis auf ein paar Tipps die ich damals von meinem Mathelehrer bekommen hab also gitarrentechnisch.
Dann hatte ich ca. ein 1/2 Jahr Gitarrenunterricht bei einem Musiklehrer,wo ich heute für jede Minute Dankbar bin,weil man dort soooo viel mitnimmt,das werden dir hier sicherlich viele Leute bestätigen können.
Aber was feststeht,wenn man privat einen Freund/Kumpel oder so hatt der ein ein bisschen auf die Finger manchmal kuckt,und halt ein paar Tipps hatt,ist ein Lehrer kein muss,ich spiele jetzt sicherlich 8 Jahre ohne lehrer,und ich behaupte mal schlecht bin ich nicht,aber auch kein Profi.
Man muss nur wollen alles andere kommt von alleine,so zumindest bei mir,ich erlebe das oft in real das ich Leuen was vorspiele mir selber denke "Das ist doch nichts besonderes" und die vor lauter Begeisterung nicht mehr Atmen können :mrgreen: .
Also mach es wie du meinst,ein Lehrer ist bestimmt gut,aber auch teuer leider,auch wenn er jeden Euro Wert ist ich weiss das nicht jeder das Geld hatt.
Mir sagte mal jemand das man die Meisste Erfahrung dadurch bekommt wenn man gemeinsam spielt,leider kenne ich privat kaum gitarristen oder so,aber das ist sicherlich ein guter Weg.
Ich lese grade 12 Teilnehmer,wie soll sich den der Lehrer bitte auf dich konzentrieren können?
Das man da nich so wirklich viel lernen kann ist klar,mir hatt mein Lehrer damals immer sehr auf die Finger gekuckt und ggf. mit der Peitsche zugeschlagen :lol: nein Spass aber das ist schon wichtig das jemand gezielt drauf achtet was du da machst.

lg Sascha

Benutzeravatar
Remarc
Beiträge: 1285
Registriert: Fr 3. Sep 2010, 14:38
Postleitzahl: 41542
Kontaktdaten:

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Remarc » Di 15. Nov 2011, 19:25

...ich erlebe das oft in real das ich Leuen was vorspiele mir selber denke "Das ist doch nichts besonderes" und die vor lauter Begeisterung nicht mehr Atmen können :mrgreen: ...
Ist mir bisher noch nie gelungen ;)
Mein Kanal auf Youtube: http://www.youtube.com/user/Gitarrenmuckel?feature=mhum
Webspace mit allen Stücken: http://remarc.jimdo.com/

Benutzeravatar
Hajo
Beiträge: 305
Registriert: Mi 20. Okt 2010, 12:19
Postleitzahl: 23558

Re: Gitarrenunterricht autodidaktisch oder klassisch mit Lehrer

Beitragvon Hajo » Di 15. Nov 2011, 19:29

@ Sascha..

du wirst Dich wundern.. Auch wenn die Gruppe aus 12 Teilnehmer besteht, sieht der Gitarrenlehrer alles !!! Wirklich alles !! Er sieht alles und er hört alles :lol: :lol: und kann sich auf jeden Einzelnen bei Bedarf einstellen.
Ich muss aber auch sagen, das er ein sehr guter Lehrer ist aus meiner Sicht.. Freundlich , kompetent , einfach gut und er leistet für die geringe Kursgebühr die wir zahlen wirklich 1 a Arbeit !!
Echt schade, das der Kurs bei Ihm schon zu Ende ist.
Viele Grüße
Hajo


Zurück zu „Off-Topic“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 25 Gäste