Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

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Thomas Heinecke
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Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon Thomas Heinecke » Sa 20. Nov 2010, 15:09

Hi Gitarreros! :P

Das Thema EDEL-und MARKENGITARREN, hatten wir ja schon vor einiger Zeit ausführlich hier im Forum behandelt.
Wer eine Edelgitarre besitzt, wird dafür auch seine ganz bestimmten Gründe haben (nicht nur in finanzieller Hinsicht).
Für mich ist in erster Linie der Sound und die Bespielbarkeit das allerwichtigste. Alles andere, wie vergoldete Mechaniken, aufwändige Inlays, Mammutknochen-Sättel usw., dienen nur der optischen Aufwertung und der Eitelkeit, die sich dann natürlich im Preis bemerkbar macht. In meinem Studio-Kollegenkreis, tauchen immer wieder solche Instrumente auf, wo ich dann teilweise über den Sound eher ein fragwürdiges und enttäuschtes Gesicht mache. Es war eine kleine Taylor für satte 2600 € (mit Cutaway, Pickup und Koffer). Beim Antesten habe ich mir dann bezüglich des Sounds (dünn, wenig Sustain) gefragt, wie Taylor zu so einem Preis kommt. Die Hölzer sind bestimmt nicht von schlechten Bäumen und die Verarbeitung ist super. Aber sich für 2600 € solch eine ,,Plastiksound-Gitarre" anzuschaffen, weil Taylor gerade so ,,in'' ist, ist doch sehr fragwürdig. Aber das muss jetzt nicht unbedingt mit den anderen Modellen von Taylor so sein.

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sowatt
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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon sowatt » Sa 20. Nov 2010, 17:07

Das Du bei den Big Names erstmal richtig für den Namen zahlst ist wohl klar.
Da sind die Martins, Taylors, Gibsons usw. alle gleich. Die haben das schon gut
hinbekommen das die Leute diese Produkte kaufen, die rüsten ja auch bald jeden
in der Öffentlichkeit spielenden Musiker mit ihren Instrumenten aus.

Was allerdings die Wichtigkeit der Hölzer angeht, da scheint es doch geteilte Meinungen zu geben.
Ich war am Donnerstag in einem Gitarrenladen auf`m Kiez in Hamburg und da hat mir der
Gitarrenbauer doch vollmundig verkündet, nachdem ich gesagt habe das ich keine Ahnung von
sowas habe, das das Material für den Klang nicht so wichtig sei. Also eine massive Decke soll es
schon sein aber mit laminiertem Korpus klingt das genauso gut wie mit Massivholz. Da gibt es nur
unterschiede im Preis. Ich halte das für Blödsinn, zumal der Laden voll von diesen Sperrholzklampfen war.
Was soll der da auch anderes sagen.

Ich hatte nun schon das Vergnügen 2 richtig teure Gitarren in der Hand zu halten, und muss sagen
das sogar ich als Laie einen großen Unterschied feststellen konnte. Vielleicht bin ich aber auch so blöd
das ich mich nur von den großen Namen habe blenden lassen (Santa Cruz € 4000, Froggy Bottom € 7500)?
Aber geklungen haben die vom feinsten.
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Viele Grüße
sowatt
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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon moonlight » Sa 20. Nov 2010, 17:45

Thomas, ich besitze ja eine recht hochwertige Gitarre, meine Lowden.
Wenn ich sie mit meinen anderen Gitarren vergleiche, erkenne selbst ich als Laie die Handwerkskunst, die in diesem Instrument steckt. Die massiven Hölzer und die hauchfeine Lackierung sind schon ein optischer und haptischer Leckerbissen. Und der Klang ist umwerfend - meine Freundin sagt immer, die singt.
Wenn ich die mit meiner 200 Euro Crafter vergleiche - da liegen schon Welten dazwischen.
Man könnte sagen, so in etwa, wie zwischen einer vom Italiener handgemachten Pizza und einer Pizza aus dem Tiefkühlregal:
Satt wird man von beiden - aber welche wird man wohl mehr genießen?

Jemand, der sich sehr gut mit Gitarren auskennt sagte mal, mit meiner Lowden bzw. anderen in der Preisklasse sei man an einem Limit angelangt, was die Qualität und den Klang anbelangt.
Mehr Klang würde man nicht mehr rausholen können, auch wenn die Gitarre doppelt so teuer wäre.
Was man für den Mehrpreis bekomme, sei nur noch fürs Auge.
Das leuchtet mir ein.

Meine Gitarre war wirklich der absolute Glücksgriff und ich freue mich jeden Tag, wenn ich sie in die Hand nehme.
Natürlich hatte ich sie damals nicht mal eben aus der Portokasse bezahlt, aber wir hatten das Geld für neue Esszimmermöbel gespart und die mussten dann eben noch zwei Jahre warten.
Aber was sind schon Stühle gegen eine Gitarre? :D
Ich habe sie auch nicht nach dem Namen gekauft - ich kannte den vorher gar nicht - sondern nur nach dem Klang und dem Spielgefühl.
Wenn du mal in der Gegend bist, Thomas, komm einfach vorbei und spiel sie mal an, dann wirst du mich ganz sicher verstehen.

Gruß Iris
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Thomas Heinecke
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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon Thomas Heinecke » Sa 20. Nov 2010, 18:48

Hi Iris!

Wir hatten uns ja schon mal grundsätzlich über Lowden-Gitarren unterhalten (bzw. geschrieben).
Da ich schon selbst in den Genuss gekommen bin, eine Lowden zu spielen, kann ich nur sagen, dass diese Gitarrenmarke ihren Qualitätsstandard eindeutig gehalten hat. Lowden gehört für mich zu den besten Pickinggitarren, die ich jemals gehört und angespielt habe (war 'ne Lowden ohne Cutaway). Obwohl ich kein direkter Fingerpicker bin (eher Flatpicker), habe ich mich doch für andere Marken wie Martin oder Takamine entschieden. Und wenn man mit einer 26jährigen Takamine EF 371 C sein Leben verbracht hat, wäre es undenkbar für mich, heutzutage auf 'ne andere Marke umzusteigen.
Die Lowden hat vom Sound für mich etwas mystisches, naturelles und gewaltiges. Beim Anschlagen steht der Akkord wie 'ne Wand.
'Ne Lowden klingt noch besser, wenn Du sie in der Open-Tuning-Stimmung (z.B. G) spielst. Dann können die Leersaiten viel besser frei schwingen. Dann merkst erst den geilen, vollen Bassbereich. Wie eine Lowden mit Cutaway klingt, kann ich nicht entscheiden. Dürfte aber auch nicht so ins Gewicht fallen.
Für meine Takamine habe ich 1985 ca. 2400 DM bezahlt und erst kürzlich erfahren, dass es sich hierbei um eine limitierte Auflage handelt. Der jetzige Listenpreis (unter Rarität) beläuft sich auf ca. 5400 €. Aber das interessiert mich kaum. Sie klingt nicht wie eine Lowden, eher ein Zwischending zwischen Martin und Lakewood.

Gruss Thomas
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Takamine EF 371 C.jpg

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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon moonlight » Sa 20. Nov 2010, 19:10

Du hast den Klang der Lowden toll beschrieben, Thomas. Da hört man den Fachmann... :D
Sie hat schon einen sehr speziellen Klang.
Ich spiele gerne kleine Fingerpickingsstücke, klassische Stücke und gezupfte Begleitungen auf dieser Gitarre, während ich für die Country- und Strummingsachen eher zur Stanford greife.

An die Open tunings habe ich mich noch gar nicht rangetraut. Auf einem workshop habe ich es mal probiert und der Klang gefällt mir ausnehmend gut. Aber ich hatte noch keinen Kopf dafür, mich weiter in die Materie zu vertiefen.

Takamine gefallen mir auch, ich habe die einer Freundin mal angespielt und fand sie vom Klang her meiner Stanford ziemlich ähnlich.
Wie hast du das mit dem heutigen Listenpreis deiner Takamine denn rausgekriegt?
Das würde mich bei meiner Lowden nämlich auch imteressieren.
Die heute gebauten kosten dasselbe in Euro, was ich damals in DM bezahlt habe.

Gruß Iris
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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon Thomas Heinecke » Sa 20. Nov 2010, 19:26

Es handelt es sich hier um einen Sammlerpreis, der mit dem eigentlich Wert des Instruments kaum zu tun hat. Die Takamine EF 371 C war das zweite Modell mit dem bekannten 3-Band EQ überhaupt. Bevor ich hier ins Forum gekommen bin, war ich durch Zufall auf einer schwedischen Forumsseite, wo ich das mit der limitierten Auflage erfahren habe. Hier in Paderborn gibt es einen führenden Lowden-Spieler (Peter Honselmann), der alle Modelle kennt. Gib' mir doch bitte mal die Modell-Nr. und die Seriennummer durch. Dann kann ich Dir mehr über Deine Gitarre schreiben.

Gruss Thomas

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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon Thomas Heinecke » Sa 20. Nov 2010, 19:50

Hi Simse! :D

'Ne Lakewood von 1991? Sehr interessant. Wusste gar nicht, dass die schon solange im Umlauf sind. Irgendwann Ende der 90ziger haben meine Kollegen ihre Martins und Takamines verkauft und hatten alle aufeinmal 'ne Lakewood. ;) Sehr schöne Teile und der Sound (auch vom Pickup) ist schon hervorragend. :)
Da hast Du als Klavierbauer mit ganz anderen Kalibern zu tun. :)

Gruss Thomas

Elvis-Fan

Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon Elvis-Fan » Sa 20. Nov 2010, 19:55

Ja, würde auch niemals zu viel Geld für eine Gitarre ausgeben.
Habe neulich das Glück gehabt, weil ein örtlicher Gitarrenladen pleitegegangen ist, eine "Martin D-28" für 500€ zu bekommen :D .
Nagelneu :D :D .
Die kostet normalerweise 2000€.
Also bei solchen Geschichten kann man sich eine solch teure Gitarre zulegen.
Wenn man halt deutlich weniger bezahlt, als üblich.

Meine "Martin D-15" klingt deutlich besser als meine Elvis-Gitarre.
Meine "Martin D-28" klingt aber wiederum deutlich besser als meine "Martin D-15".
So empfinde ich das.
Den Unterschied merkt man meiner Meinung nach in der Regel schon :D .
Gibt aber sicherlich Ausnahmen ;) .

@ Devil
Hast Du meine beiden PN's bekommen ;) ?

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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon Thomas Heinecke » Sa 20. Nov 2010, 20:02

Hi Elvis!

Tja, 'ne Martin D-28 für 500 € ist schon ein tolles Schnäppchen. Da hast Du ja bereits schon eine geile Gitarrensammlung. :) Hab' Dich durch Zufall mal auf Video gesehen (muss 'ne Martin gewesen sein). Du spielst aber ziemlich zaghaft, hat man kaum gehört. ;) Denk' daran, Du machst nix kaputt.

Gruss Thomas

Elvis-Fan

Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon Elvis-Fan » Sa 20. Nov 2010, 20:13

Ja Thomas, bin mit den Gitarren auch zufrieden :D .
Ne, normalerweise spiele ich nicht wirklich "zaghaft" ;) .
Das war jetzt nur gezupft (Du meinst wahrscheinlich "Blackbird") und durch die nur mäßige Aufnahmequalität wird die Lautstärke nochmals "gedämpft" ;) .

Also muss mir mal ein besseres Aufnahmegerät holen, dann hört man mehr.
Musst mal die anderen Videos sehen, da kommt es nicht so leise rüber, trotz des Aufnahmegerätes.

Gebe sonst abseits der Kamera sowieso "Vollgas" :D !
Wird irgendwann auch auf Video zu bewundern sein :D .

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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon Thomas Heinecke » Sa 20. Nov 2010, 20:20

1000 Fliegen können sich nicht irren!!! :lol:

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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon moonlight » Sa 20. Nov 2010, 22:32

Hier in Paderborn gibt es einen führenden Lowden-Spieler (Peter Honselmann), der alle Modelle kennt. Gib' mir doch bitte mal die Modell-Nr. und die Seriennummer durch. Dann kann ich Dir mehr über Deine Gitarre schreiben.
@ Thomas,
meine Lowden ist eine Small Jumbo und die Bezeichnung lautet S 32 C.
Die Seiennummer ist 5850.
Auf der Lowden-website sind die Seriennummern aufgelistet. Da kann man ablesen, dass meine Gitarre 1994 gebaut wurde.

Gruß Iris

PS: Ich habe dir das auch per PN geschickt, aber du hast es noch nicht bemerkt... ;)
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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon Thomas Heinecke » So 21. Nov 2010, 01:26

Ist klar, so'n Teil ist absolut für's Ego. Aber wenn Du mal so'n Lowden-Katalog durchblätterst mit den ganzen detailierten Nahaufnahmen, dann weißt Du, was Verarbeitung heißt. Und das macht mich so grelle. Diese Teile sind hochwertige, musikmachende ,,Möbelstücke''. Da möchte man die Hölzer riechen.

Elvis-Fan

Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon Elvis-Fan » So 21. Nov 2010, 01:49

Jo, kann man nicht immer wirklich mit Vernunft erklären ;) .
Wenn es nur um Vernunft ginge, dann hätte ich auch momentan nur die Elvis-Gitarre.

Sage momentan aber auch, dass ich noch nicht einmal 1000€ für eine Gitarre ausgeben würde ;) .
Die "Martin D-15" kostet normalerweise so viel, hatte aber ja den im Chat erwähnten Gutschein, hatte den Verkäufer auf ein Angebot von einer anderen Internetseite hingewiesen und schon musste ich 200€ weniger zahlen.
Ist aber so gesehen natürlich immer noch etwas übertrieben.

Bei der "Martin D-28" musste ich einfach für 500€ zuschlagen.
Diese könnte ich ja trotzdem wieder für viel mehr Geld verkaufen, wenn ich wollte.
Und wenn ich die behalte, dann kann ich mir sagen, dass es so günstig wahrscheinlich nie wieder klappen wird.

Klar, trotzdem sagt der Verstand, ist schwachsinnig und verrückt ;) .
Kann man wohl nicht auf logischem Wege erklären.
Verständlich ;) .

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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon Thomas Heinecke » So 21. Nov 2010, 01:55

Ja, da muss man schon sehr vorsichtig sein, mit der Sammlerleidenschaft. Wie gesagt, wenn Du dir so'n Lowden-Hochglanzkatalog anschaust, dann wirst du verrückt. Muss mich jedesmal wieder überwinden.

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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon manni.64 » So 21. Nov 2010, 04:31

Ich hatte schon immer grosse Hochachtung vor Musikern, die auf "Schrott-Equipment" gute Musik machen!

insofern bin ich schon mehr als "überprivilegiert" mit meiner 30 Jahre alten "Yamaha G 231" Konzertklampfe (gekauft für 70 Euro) Das Potential dieser Gitarre kann ich nach einem Jahr Lehrzeit noch nicht annähernd ausschöpfen und von daher ist der Kauf einer "Besseren" in naher Zukunft für mich kein Thema.

Tja, wieviel Gitarre braucht der Mensch?

Vielleicht sollte man -umgekehrt- die Gitarre fragen, wieviele Menschen sie braucht?

Sie würde vermutlich antworten: Einer, der mich "ausreizen kann" wäre o.k.! :)

Im Ernst: Kommt doch darauf an, was man spielen will. 3 Gitarren (Konzert; Western; und E-Gitarre) reichen aus,um das Spektrum der Möglichkeiten abzudecken. (Bass u. Ukulele ; unberücksichtigt)

Wie hochwertig das jeweilige Instrument sein sollte, mag jeder Musiker für sich selbst entscheiden. Und wer es sich leisten kann... Warum nicht?

Gruß von der Ruhr

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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon moonlight » So 21. Nov 2010, 09:47

Ich hatte schon immer grosse Hochachtung vor Musikern, die auf "Schrott-Equipment" gute Musik machen!
Ja, ich auch.

Eine Gitarre reicht wirklich in der Regel aus.
Aber wenn man eine hochwertige hat, wird man vielleicht noch eine preiswerte brauchen, weil man die "Gute" nicht überallhin mitschleppen will, z.B. in den Campingurlaub in den sonnigen Süden, ans Lagerfeuer oder in die Schule.
Das war zumindest bei mir so.
Da kam dann also die Crafter ins Haus, für Urlaub und Schule.
Aber die spiel ich nicht so gern, weil mir der Korpus zu groß ist. Immer wenn ich die im Urlaub mithatte, habe ich kaum gespielt.
Deshalb kam dann die Stanford ins Haus...

Ja, so geht das - und plötzlich hat man mehr Gitarren im Wohnzimmer, als Bilder an der Wand... :D

LG Iris
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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon moonlight » So 21. Nov 2010, 12:46

Jetzt hab ich aber genug gefaselt. Möchte nicht wieder in meine alte Angewohnheit verfallen hier Romane zu schreiben :D
Ich lese deine Romane gern, Simse... :D
Durch deinen Beruf hast du den meisten von uns einen größeren Sachverstand voraus.

@ devil:
Das ist doch prima, wenn dir deine Baton Rouge so gut gefällt und du bisher noch nichts für dich besseres gefunden hast.
Genauso geht es mir ja mit meiner Gitarre auch.
Wenn ich damals gewusst hätte, was die kostet, hätte ich sie noch nicht mal aus dem Koffer genommen.
Aber so ist es eben passiert - und ich bin heute sehr froh darüber.

Was die Technik anbelangt:
Du bist ja ein großer Technik-Fan - vermutlich hast du in diesem Bereich schon genausoviel Geld versenkt, wie ich in meine Gitarren, oder?
Da haben wir beide eben andere Prioritäten... ;)

LG Iris
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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon Thomas Heinecke » So 21. Nov 2010, 14:00

Klar, wenn Du ,,nur'' so auf Deiner Klampfe spielst, brauchste nur ab und zu neue Saiten, und das war's. Ist ein schöner Gedanke. Aber wenn du was aufnehmen willst, kannst du dich blöd investieren. Das gleiche muss du dann auch für die Live-Mucke investieren. Die ganze Sache ist schon sehr teuer. Da ist man doch neidisch auf die ,,Hausmusiker'', die sich nur auf das Gitarrenspiel konzentrieren können.

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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon Thomas Heinecke » So 21. Nov 2010, 15:41

Hi Simse!

Immerwieder interessant und ausführlich, was Du schreibst. :) Da ich Mitte der 80er Jahre statt Klaviere, Gitarren verkauft habe, kenne ich die ganzen Verkaufsstrategien, um den Kunden teilweise auch Instrumente ,,anzudrehen'', um im Lager Platz zu schaffen. :roll: Da gab es mal 'ne Gitarrenserie von Dayon (oder so ähnlich), 'ne französische Gitarrenmarke. Mein Kumpel und Chef hat es schon verstanden, das Gerücht in der Gitarrenszene umgehen zu lassen, dass es sich hierbei um bezahlbare ,,Supergitarren'' handeln würde. Und tatsächlich, die Teile wurden verkauft, wie die Brötchen. ;) Nach einigen Monaten gab es dann wieder was Neues und das Spiel ging von vorne los. Die besagte französische Gitarrenmarke gibt es schon lange nicht mehr, konnte sich einfach nicht auf dem Markt durchsetzen. ;)
Ich gebe generell nur Einkaufstipps ab, über Gitarren, die ich auch persönlich angespielt habe.

Gruss Thomas

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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon Thomas Heinecke » So 21. Nov 2010, 16:01

Das weiss ich leider nicht, da ich so gut wie gar nicht mehr in Gitarrenläden herumhänge. :? Hier im Forum höre ich natürlich ständig was von neuen Gitarrenmarken (viele für mich vollkommen unbekannt). Sogar Baton Rouge (Music Devil's Klampfe) kenne ich nicht. Hab' zwar schon mal ein Photo davon gesehen, aber angespielt noch nie. ;) Aber heute möchte (oder kann) ich keine Beratung mehr machen, weil ich über die ,,neue Gitarrengeneration'' keine Ahnung habe. :roll: Ich bin halt ein ,,alter Sack'', der seine Teile gefunden hat.

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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon Remarc » So 21. Nov 2010, 16:03

@ Thomas: auf dem Bild, das ist meine Dayon. Schweineteuer, gut klingend, aber schwer bespielbar.

@ Simse: Hab mir jetzt noch ne LAG (Frankreich) gekauft. In die Hand genommen, gespielt, gehört und festgestellt: passt!
Mein Kanal auf Youtube: http://www.youtube.com/user/Gitarrenmuckel?feature=mhum
Webspace mit allen Stücken: http://remarc.jimdo.com/

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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon Thomas Heinecke » So 21. Nov 2010, 16:09

Siehste Remarc! :lol: Ich habe gerade einen kurzen Beitrag über die französische Gitarrenmarke Dayon abgelassen. Haben wir damals Mitte der 80er Jahre verkauft. War aber kein großer Renner bei uns.
Aber das ich nochmals einen Dayon-Gitarrenspieler kennenlerne, ist schon sehr selten.
Komme nochmal darauf zurück

Gruss Thomas

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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon Elvis-Fan » So 21. Nov 2010, 17:33

@ Devil
Ja, wie auch mehrmals von mir schon erwähnt, dass ist sehr schade mit der mäßigen Aufnahmequalität ;) .
Video ist ok, doch Audio ist das Problem ;) .
Lautstärke wird leider "gedämpft", rauscht und kommt "dumpf" rüber.

Kann Dir aber sagen, dass ich mir mal bald ein richtiges Mikrofon besorgen werde, zusammen mit einer besseren Kamera und dann kommt es hoffentlich besser rüber :D .

Klar, live hört es sich für mich persönlich fantastisch an :D .

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Re: Wieviel Gitarre braucht der Mensch? (Teil 2)

Beitragvon Remarc » So 21. Nov 2010, 17:39

Hallo Thomas,

ja, das ist die hier:

http://www.vintage-guitars.se/1981_Daio ... 832244.htm

Nicht besonders häufig im Net vertreten.
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