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Nach der Frustration vor einem halben Jahr

Verfasst: Mo 23. Okt 2017, 12:12
von Horst1970
Hallo,

hier spontan ein Video von ein paar Blues-Licks. Ein großer Sprung nach vorne ist das sicher nicht. So sieht es halt derzeit auf meiner Baustelle aus... Den richtigen Ton beim Bending zu treffen ist immer noch ein wenig Glückssache:

https://www.youtube.com/watch?v=-0bZ7CGD42s

Hier ein Versuch, zu einem Backing-Track zu spielen, wobei ich die a-Moll-Pentatonik in ihren fünf Lagen jeweils vom Grundton a entlang spiele. Wahrlich alles andere als kreativ, wurde mir aber in einem Youtube-Video als Übung empfohlen, um das Gefühl für den Grundton zu bekommen.

https://www.youtube.com/watch?v=6APps49jCjI

It´s still a long way... ;-)

Gruß
Horst

Re: Nach der Frustration vor einem halben Jahr

Verfasst: Mo 23. Okt 2017, 12:57
von Reinhold
Hallo Horst,
versuche vielleicht etwas mehr Gefühl reinzubringen, das geht am leichtesten, indem du langsamer spielst.
Es hört sich so etwas gehetzt an.
Das Saitenziehen ist ja essentiell bei diesen Licks, wenn du langsamer spielst,hörst du auch besser, wann der Ton richtig ist.

Ich würde beim Saitenziehen die Finger auch nicht so senkrecht aufsetzen, sondern eher flacher, so dass du die Saite nach oben "schiebst".

Aber ich denke unser Spezialist Ralf hat da wohl noch bessere Ratschläge, ich spiele E-Gitarre auch eher selten und betrachte mich auch nicht als Sologitarrist.
Es gibt auch noch die Möglichkeit, diese Links auf einer akustischen Gitarre zu trainieren, um einfach Kraft und die richtige Technik in die Finger zu bekommen. Dann würde ich aber auch 10er Saiten aufziehen, auf der E-Gitarre würde ich persönlich 9-er Saiten spielen.

Re: Nach der Frustration vor einem halben Jahr

Verfasst: Mo 23. Okt 2017, 13:08
von Horst1970
Hallo Horst,
versuche vielleicht etwas mehr Gefühl reinzubringen, das geht am leichtesten, indem du langsamer spielst.
Es hört sich so etwas gehetzt an.
Das Saitenziehen ist ja essentiell bei diesen Licks, wenn du langsamer spielst,hörst du auch besser, wann der Ton richtig ist.

Ich würde beim Saitenziehen die Finger auch nicht so senkrecht aufsetzen, sondern eher flacher, so dass du die Saite nach oben "schiebst".

Aber ich denke unser Spezialist Ralf hat da wohl noch bessere Ratschläge, ich spiele E-Gitarre auch eher selten und betrachte mich auch nicht als Sologitarrist.
Es gibt auch noch die Möglichkeit, diese Links auf einer akustischen Gitarre zu trainieren, um einfach Kraft und die richtige Technik in die Finger zu bekommen. Dann würde ich aber auch 10er Saiten aufziehen, auf der E-Gitarre würde ich persönlich 9-er Saiten spielen.
Hallo Reinhold,

danke für deine Tipps. Der Hinweis mit dem flachen Aufsetzen klingt plausibel. So kann ich wohl auch das oft auftretende Mitklingen der benachbarten Saite verhindern, indem ich diese mit der Spitze der Fingerkuppe abdämpfe. Auf der E-Gitarre habe ich derzeit 10er Saiten. In den Sommerferien habe ich auch ein wenig auf der akustischen "gebendet". Ja, langsamer Spielen, nehme ich mir schon lange vor, hoffe, dass irgendwann der Knoten ein wenig platzt. Erst beim Ansehen des Videos ist mir aufgefallen, dass ich mich gerade beim zweiten Video auf weniger Töne hätte reduzieren sollen.

Gruß
Horst

Re: Nach der Frustration vor einem halben Jahr

Verfasst: Di 31. Okt 2017, 01:20
von karioll
Probiere doch erst einmal, nur eine Lage fließend zu spielen und nicht alle Fünf, ich glaube, die Lernportion ist viel zu groß. Wer hat dir gesagt, dass du das so machen sollst?
Es kann sein, dass eine Lage immer noch zu viel ist, dann beginne mit 2 Saiten, also 4 Tönen und spiele sie langsam und sehr verbunden/langgezogen fließend hoch und runter, dann nach ca 10 Minuten die 3. Saite dazu nehmen, also 6 Töne. So eine Saite nach der anderen hinzu nehmen und dann bei 6 Saiten also 12 Tönen mal ein, zwei Tage stehen bleiben und dann erst mit dem Metronom das Tempo erhöhen.
Wenn die fließend und blind zu spielen gehen, dann mit der nächsten Lage beginnen, da wirst du merken, dass du beim gleichem Vorgehen dann nicht mehr so lange brauchen wirst. Wenn du vorerst 2 Lagen flüssig und blind beherrschst, dann übe, Pausen einzulgen. Z.B. immer die "1" pausieren und die letzten 3 Töne des Taktes spielen.

Dann alle Töne benden, dann jeden 2. Ton benden. Um einen halben, später um einen ganzen Ton (noch später mehr) 9er Saiten wären da ganz gut, wenn du den Klang gut findest. Die Muskulatur und das Gefühl für die Tonhöhe entwickelt sich ja langsam, gib dir Zeit und übe immer weiter.
Dann die Tonleiter hoch mit Hammer-ons, runter mit Pull-offs.

Dann üben, auf jeden Klick 2 Töne zu spielen, dann auf jeden Klick 3 Töne (=Triolen) spielen. Auch mal einen Ton lang aushalten, über den Takt hinüber zum nächsten ziehen. Mal dir das am besten vorher auf oder lass dir von deinem Lehrer solche Rhythmusübungen geben, der weiß, die Lernportionen klein geng zu teilen, damit du schnell voran kommst.

Wenn du das mit 2 Lagen kannst, kannst du schon eine Menge und du kannst schon unendlich viele sehr schöne Melodien erfinden.
Man erfindet die, indem man sich ein paar wenige langsame (!)Takte der großen Meister raussucht, die nachspielt und abwandelt. Immer kurze Stückchen. Dann später zusammen setzen. Oder du singst Melodien. Zuerst mitsingen, was du spielst, das ist der Einstieg, später nachspielen, was du singst, wenn du das Gefühl für die Pentatonik bekommen hast.
-------

Jetzt kommt Zukunftsmusik:
zu der 3. bis 5 Lage gehst du immer zwischen anderen Übungen und machst in Ruhe weiter, ohne die ersten beiden gelernten Lagen zu vergessen. Erweiterst so Ton um Ton in aller Ruhe, übst aber dann auch schöne Songs zwischendurch, die dir eben Spaß machen.

----------
Was willst du denn spielen können? Was ist dein Plan mit der Gitarre?

Re: Nach der Frustration vor einem halben Jahr

Verfasst: Di 31. Okt 2017, 08:17
von Ruby1
Probiere doch erst einmal, nur eine Lage fließend zu spielen und nicht alle Fünf, ich glaube, die Lernprtion ist viel zu groß. Wer hat dir gesagt, dass du das so machen sollst?
Es kann sein, dass eine Lage immer noch zu viel ist, dann beginne mit 2 Saiten , also 4 Tönen und spiele sie langsam und sehr verbunden/langgezogen fließend hoch und runter, dann nach ca 10 Minuten die 3. Saite dazu nehmen, also 6 Töne. So eine Saite nach der anderen hinzu nehmen und dann bei 6 Saiten also 12 Tönen mal ein, zwei Tage stehen bleiben und dann erst mit dem Metronom das Tempo erhöhen.
Wenn die fließend und blind zu spielen gehen, dann mit der nächsten Lage beginnen, da wirst du merken, dass du beim gelchen Vorgehen dann nicht mehr so lange brauchen wirst. Wenn du vorerst 2 Lagen flüssig und blind beherrschstt, dann übe, Pause einzulgen. Z.B. immer die "1" pausieren und die letzten 3 Töne des Taktes spielen.

Dann alle Töne benden, dann jeden 2. Ton benden. Um einen halben, später ume inen ganzen Ton (ncoh später mehr) 9er Saiten wäre da ganz gut, wenn du den Klang ok findst. Die Musikulatur und das Gefühl für die Tonhöhe entwickelt sich ja langsam, gib dir Zeit und übe immer weiter.
Dann die Tonleiter hoch mit Hammer-ons, runter mit Pull-offs.

Dann üben auf jeden Klick 2 Töne zu spielen, dann auf jeden Klick 3 Töne (=Triolen) spielen. Auch mal einen Ton lang aushalten, über den Takt hinüber zum nächsten ziehen. Mal dir das am besten vorher auf oder lass dir von deinem Lehrer solche Rhythmusübungen geben, der weiß, die Lernportionen klein geng zu teilen, damit du schnell voran kommst.

Wenn du das mit 2 Lagen kannst, kannst du schon eine Menge und du kannst schon unendlich viele sehr schöne Melodien erfinden.
Man erfindet die, indem man sich ein paar wenige langsame (!)Takte der großen Meister raussucht, die nachspielt und abwandelt. Immer kurze Stückchen. Dann später zusammen setzen. Oder du singst Melodien. Zuerst mitsingen, was du spielst, das ist der Einstieg, später nachspielen, was du singst, wenn du das Gefühl für die Pentatonik bekommen hast.
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Jetzt kommt Zukunftsmusik:
zu der 3. bis 5 Lage gehst du immer zwischen anderen Übungen und machst in Ruhe weiter, ohne die ersten beiden gelernten Lagen zu vergessen. Erweiterst so Ton um Ton in aller Ruhe, übst aber dann auch schöne Songs zwischendurch, die dir eben Spaß machen.

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Was willst du denn spielen können? Was ist dein Plan mit der Gitarre?
Dem ist nix mehr hinzu zu fügen, außer.......das Karioll Recht hat :lol: :lol:
Spaß bei Seite. Das ist genau der Weg, den man gehen sollte. Mein Lehrer sagt auch, wir beginnen mit 4 Tönen auf der b und e Saite. Dann 6 Töne auf den beiden Saiten. Dann nicht zu viel Töne spielen und vor allem langsam machen um ein Gefühl dafür zu entwickeln. Weniger Töne mit den richtigen Pausen und den richtigen Effekts konzentriert an den richtigen Stellen machen erst das aus, als viele aneinander geklatschte Töne. Ich habe damit ja auch echt meine Problemchen :roll: :roll:

Re: Nach der Frustration vor einem halben Jahr

Verfasst: Di 31. Okt 2017, 16:25
von Horst1970
Danke für dein ausführliches Feedback, karioll. Du hattest mir die Beschränkung auf zwei Seiten und wenige Töne schon im Frühjahr ans Herz gelegt. Was ich spiele, spricht dafür, dass ich die konstruktiven Ratschläge noch nicht so umsetzen konnte. Das ist mir voll bewusst, aber natürlich erst später, wenn ich mir das alles anhören muss. Auf jeden Fall beisst sich wohl mein Lehrer an mir die Zähne aus oder auch umgekehrt... ;-)

Das erste Video ist größtenteils eine Bluesübung, die mir der Lehrer anhand einer Tabulatur gegeben hat. Wir sind aber weiter vorangeschritten. Für mich mich noch schwerer. Habe gesagt, dass ich auf meine Grenzen stoße. Werde mit dem Unterricht zum 31.03. aufhören. Das ist die Kündigungsfrist der Musikschule. Der Lehrer bat mir an, mir zu überlegen, was ich noch machen will. Er schlug vor, dass ich auch mal meinen Verstärker mitbringen kann.

Gruß
Horst

Re: Nach der Frustration vor einem halben Jahr

Verfasst: Di 31. Okt 2017, 17:09
von karioll
Horch doch mal in dich hinein, was du machen willst. Vieleicht ist das letze halbe Jahr Muskischule da gerade eine Chance, locker zu sein und Spaß zu haben. Was war denn das Ziel bei den Pentatonik-Übungen? Lern doch einfach einen konkreten Song, falls das Solospiel auf der E-Gitarre dein Wunsch war.
Dann war das Üben der Pentatonik über 5 Lagen keine Aufgabe vom Lehrer, oder doch?

Was willst du denn spielen können? Nur Rock-Solos? Oder was? Kann dein Lehrer mit dir keinen Lieblings-Song erarbeiten, wo du alles übst?


Horst, du bist kein warnendes Beispiel, wie du im andern Thread schriebst, denn du kannst es ab sofort ändern, was dir nicht gefällt! Du kannst machen, was dir Freude macht mit der Gitarre. Es tut mir so leid, dass du so frustriert bist, anstatt locker fröhlich ein paar kleine Licks oder was auch immer zu spielen.
Ich weiß ja bis jetzt immer noch nicht, was du mit der Gitarre spielen willst, Pentatoniken über 5 Lagen wohl nicht. Damit haben die ganz Großen ja auch nicht angefangen. Also was?
Bekommst du denn das Übungsstück, das du vom Lehrer bekommst, hin (zur Not mit halber Geschwindigkeit oder wie auch immer)?

Was für ein Song ist denn aktuell in Arbeit? Vieleicht kann man da besser was zu sagen, wenn du die konkreten Teilübungen dazu mal erklärst und was du davon nicht kannst?

Re: Nach der Frustration vor einem halben Jahr

Verfasst: Di 31. Okt 2017, 21:57
von Horst1970
@Karioll: Denke mal, dass ich hier im Forum doch eine Prise frustrierter wirke als ich es jetzt wirklich bin. Mache mir halt ein wenig meine Gedanken und will mich keineswegs ausheulen. Die Freizeit ist bei mir derart knapp bemessen, dass ich mich weiß Gott nicht freiwillig an der Gitarre quäle. Wenn es so schlimm wäre, hätte ich es schon sein lassen. Gut, sicher mache ich mir meine Gedanken und bin sicherlich ein wenig von einer zu hohen Erwartung getrieben und alles andere als diszipliniert.

Das mit den fünf Lagen ist sicherlich überambitioniert, wobei mir der Lehrer es nicht direkt empfohlen hat. Es sei aber eine gute Übung, um das Gefühl für den Grundton a zu erhalten.

Die Übung höre ich anhand einem Beispieltrack, den ich auf eine Geschwindigkeit von 70% reduziere.

Den Hinweis mit dem Erlernen eines Songs werde ich auf jeden Fall aufgreifen. Das ist mit dem ständigen Versuch des Improvisierens abhanden gekommen.

It's only Rock'n'Roll.

Gruß
Horst

Re: Nach der Frustration vor einem halben Jahr

Verfasst: So 5. Nov 2017, 11:59
von Gitarrenmichl
... hier ein Link den ich gerade entdeckt habe...
https://youtu.be/cQXZqBF407I
... Passt vielleicht zum Thema ..

Re: Nach der Frustration vor einem halben Jahr

Verfasst: Di 7. Nov 2017, 16:47
von Horst1970
Danke für den Link!

Zwei im Großen und Ganzen sympathische Plaudertaschen. Sicherlich haben sie im Grunde recht. So nach dem Motto: „Zurück zu den Wurzeln. Traut nicht dem Internet, sondern spitzt einfach die Ohren und seid selbst kreativ.“

So ließe sich folgenden Logik ableiten:

Gitarrenlehrer zum Schüler: Höre dir beim Spielen selbst zu und du wirst besser!
Chefkoch zum Lehrling: Schmecke auch das, was du kochst!
Maurer zum Lehrling: Gucke auf das, was du baust!
Tanzlehrer zum Schüler: Schau dich beim Tanzen im Spiegel an!

usw.

Das sind letztendlich ebenso wertvolle Tipps wie abgedroschene Binsenweisheiten. Irgendwo in der Mitte.

Re: Nach der Frustration vor einem halben Jahr

Verfasst: Mo 13. Nov 2017, 06:11
von sowatt
Schau dir doch dieses Buch mal an:
https://www.amazon.de/Rock-Champion-Vor ... k+champion

Ist jeden Cent wert. Du übst damit Songs in den einzelnen Lagen und kannst auch sehr genau sehen das es nur weniger Töne bedarf
um "Musik" zu machen. Da es noch für jeden Song ein Playback gibt, kannst Du dann auch am Tempo arbeiten (wenn es denn technisch sitzt).

Ich hatte jedenfalls viel Freude an diesem Buch, verdiene aber leider nix daran das ich es hier empfehle. :lol:

Re: Nach der Frustration vor einem halben Jahr

Verfasst: Di 14. Nov 2017, 09:49
von Tooza
Hallo Sowatt !
Danke für den Buchtipp ! Beschreibung des Buches hört sich gut an!! Meinst du, das ist auch was für wenig E-Gitarren-Spielende ( aber AkustikErfahrung ganz okay)?
Gruß, Tooza
P.S. Gerne mehr von solchen Tipps ;) :D

Re: Nach der Frustration vor einem halben Jahr

Verfasst: Di 14. Nov 2017, 14:19
von Horst1970
Danke ebenfalls für den Tipp.

Gruß
Horst

Re: Nach der Frustration vor einem halben Jahr

Verfasst: Mo 20. Nov 2017, 16:24
von sowatt
Moin Tooza,
das Buch ist sehr gut geeignet um sich mit dem Solospiel auf der E-Klampfe zu beschäftigen.
Richtig gut muss man dazu nicht sein, allerdings spielen sich die Songs auch nicht von selbst.
Ein wenig üben ist da schon angesagt.

Es werden hauptsächlich die Pentatoniken zum erzeugen der Melodien benutzt. Das kann man ja
dann auch anderweitig gebrauchen.

Und die Auswahl der Songs geht so durch die Genres durch, so das es nicht langweilig wird.
Ansonsten ist es wie immer: Was der eine gut findet, muss dem anderen nicht gefallen. Einfach
mal reinschauen....