Hohe Tannen

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Drogbarth
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Hohe Tannen

Beitragvon Drogbarth » Di 8. Apr 2014, 11:37

Hallo zusammen,

ich habe mal wieder einen Übungsmitschnitt gemacht und auf meine Soundcloud eingestellt. Das Lied heisst "Hohe Tannen" aus der Guitar-TV-Gitarrenschule.

Naja, rein klangtechnisch ist noch Luft nach oben und Rythmus bin ich auch noch am feilen. Vor allem Atemtechnik beim Singen und das Zwerchfell fit zu kriegen, um die Töne gut von unten stützen zu können, finde ich nicht einfach (trotz dass ich jeden Tag singe). Und was die Dynamik der Lautstärke angeht, möchte ich das so dosieren, dass da zwar Unterschiede zu erkennen sind, aber der Gesang trotzdem klar durchkommt. Da habe ich also noch etwas Arbeit vor mir.... :roll:

Fortsetzung bzw. Updates folgen.
* Liebe Grüße vom M a n n e *

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korgli
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Re: Hohe Tannen

Beitragvon korgli » Di 8. Apr 2014, 11:39

Hi
Ist ja gut und recht - aber WOOOO ist die Aufnahme.
nicht lavern - sondern liefern :lol: :lol: :lol:

fredy
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Re: Hohe Tannen

Beitragvon eva » Di 8. Apr 2014, 12:07

HER mit dem Link, Manne! :mrgreen:

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Re: Hohe Tannen

Beitragvon Drogbarth » Di 8. Apr 2014, 14:09

Uppps, neckische Waldtrolle haben den Link geklaut!!! :mrgreen:

https://soundcloud.com/manfred-geiger/hohe-tannen
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Re: Hohe Tannen

Beitragvon Reinhold » Di 8. Apr 2014, 16:22

Bei mir klappt das nicht.
Bei 0:22 bleibt alles hängen und auch bis dahin ist kein Ton zu hören!
Viele Grüße
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Re: Hohe Tannen

Beitragvon Ralf » Di 8. Apr 2014, 16:27

Bei mir klappt das nicht.
Bei 0:22 bleibt alles hängen und auch bis dahin ist kein Ton zu hören!
Läuft einwandfrei

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Re: Hohe Tannen

Beitragvon Andreas » Di 8. Apr 2014, 16:43

Reinhold, du brauchst einen anderen PC. :mrgreen:

Mit was hast du das aufgenommen, Manne?
Der Klang ist leider sehr verrauscht und undeutlich.
Mitunter höre ich eine Wolldecke in deinem Mund. :P
Für die kurze Zeit die du dabei bist, kannst du aber zufrieden sein.

Dennoch denke ich, das du dir selbst zu viel Theorie in den Weg stellst. 8-)
Wenn ich sowas hier lese:
... und das Zwerchfell fit zu kriegen, um die Töne gut von unten stützen zu können,
Und was die Dynamik der Lautstärke angeht, möchte ich das so dosieren, dass da zwar Unterschiede zu erkennen sind, aber der Gesang trotzdem klar durchkommt.
bestätigt das meine Gedanken.
Mein Tip, weniger Geschwurbel und mehr Gitarre. :twisted:
Klingende Grüße aus dem Sauerland!

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Re: Hohe Tannen

Beitragvon LeonFR » Di 8. Apr 2014, 22:56

Hi Manne,

vom Anschlag her finde ich es gar nicht so schlecht. Du ziehst deinen Stiefel durch das ganze Lied durch.
Am Ende wirkt es ein bißchen gequält, als wenn die Zeit zu lange dauert. Das liegt vielleicht noch an der fehlenden Ausdauer
beim Spielen. Das gibt sich aber mit der Zeit.

Zum Gesang kann ich schlecht Tipps geben. Bin da selber nicht so prall drin. Deine Stimme scheint nicht ganz so hoch singen zu können.
Vielleicht versuchst du es einmal etwas tiefer (eine Oktave?).

Ansonsten spiele ich das Lied gerne in G-Dur (G, D7, C), so passt es bei mir stimmlich perfekt.

Gruß Alex!

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Re: Hohe Tannen

Beitragvon eva » Mi 9. Apr 2014, 07:26

Hi Manne, Du bist so kurz dabei - klasse gemacht. Ruhig und im Rhythmus stabil (nach meinem Laiengehör). Dass DU daraus noch mehr machen kannst, wenn du willst, ist dann der nächste Schritt - so Du das Lied magst und Dich weiter damit aufhalten möchtest. Stimme könnte ich jetzt nicht beurteilen, allein schon, weil zu viele Einflüsse der Technik einfliessen, daher würde ich mir nicht zutrauen, unterscheiden zu können, wo Du etwas verschluckst oder die Technik eben nicht aus dem Tonstudio kommt :)
Ich selbst habe nur mit dem Lied an sich Probleme - ich mag es einfach nicht. Das liegt aber Null an Dir, manches gruselt einen eben und manches nicht. Ich habe es einmal gespielt (bestimmt nicht so gut wie Du) und dann aufgrund eines grün verteilten Ganzkörper- Ausschlags schnell den Song nachhaltig ignoriert :mrgreen: Optimaler ist bestimmt Deiner Herangehensweise - stoisch die Einheiten nach Reinholds Buch angehen - und da gehören die dusseligen Tannen eben dazu.
VLG von eva

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Kalle
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Re: Hohe Tannen

Beitragvon Kalle » Mi 9. Apr 2014, 10:41

Hallo Eva,

es ist merkwürdig, dass es vielen Menschen beim Hören von deutschen Volksliedern ähnlich ergeht wie dir: sie wenden sich ab. Warum sind sie eigentlich so verpönt?

Versteh mich bitte nicht falsch. Ich mag sie auch nicht besonders! Aber warum gruselt´s viele bei einem Lied wie „Hohe Tannen“? Dieses Volkslied ist 1923 entstanden - in einer Zeit, als die Menschen im Isergebirge (heute Tschechien) stark unterdrückt wurden. Bauernaufstände aus dieser Zeit zeugen von der Verzweiflung der Bevölkerung. Es war eine ziemlich düstere Zeit und natürlich waren die Lieder, die die Menschen damals sangen nicht besonders fröhlich.

So wie dieses Lied wurden Volkslieder ursprünglich mündlich weitergegeben. Sie spiegeln Sitten, Denkart, Sprache, Gefühle und die ganze Geschichte eines Landes wieder.

Ich möchte hier überhaupt nicht „klugscheißern“. Ich frage mich nur, warum wir „Folksongs“ begeistert mitsingen und „Volkslieder“ verschmähen (ich schließe mich da nicht aus).

Bestimmt hat unsere jüngere Geschichte (dabei sind die Lieder alle viel älter) damit zu tun und hätte Reinhard Mey und nicht Heino diese Lieder aufgegriffen und neu interpretiert, dann würden sie heute vermutlich in einem anderen Licht erscheinen.

Fazit: Irgendwie dumm gelaufen.

@Manne: Bleib am Ball - das wird!!!

Gruß Kalle

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Re: Hohe Tannen

Beitragvon korgli » Mi 9. Apr 2014, 10:59

Hi
Jep Frag ich mich auch ab und zu.
Auch deutsche Schlager sind verpönt. Obwohl Englische gar nicht anders sind.
Vielleicht eine Abneigung gegen sich selbst. :mrgreen:

fredy
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Re: Hohe Tannen

Beitragvon Remarc » Mi 9. Apr 2014, 11:31

Nun ja, vielleicht muss man hier den Begriff "Jüngere Geschichte" etwas früher in der Zeitleiste Deutschlands ansetzen.

Im sogenannten "Dritten Reich" ist deutsches Volksliedgut ja nun gründlichst missbraucht und verhunzt worden. Alle Versuche zur nachträglichen Ehrenrettung sind mehr oder weniger schief gelaufen.

Nachdem sich dann die allgegenwärtigen Medien dieses musikalischen Schrotthaufens bedienten und ihn musikantenstadelmäßig ausbauten, war es endgültig vorbei.

So klärt sich vielleicht die Frage, warum z.B. eine irische Volksmusik weiterhin äußerst lebendig ist, eine deutsche (zumindest in Deutschland) aber nicht.

Ein leider viel zu früh verstorbener Freund hat mir mal von seinem völlig planlosen Aufenthalt in den USA erzählt, dass er sich wegen akuten Geldmangels in einer Kneipe ans Klavier gesetzt und deutsche Volkslieder gespielt hat. Nach einer halben Stunde war das auf dem Klavier stehende Bierglas gut mit Dollarscheinen gefüllt.

Liebe Grüße
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Re: Hohe Tannen

Beitragvon Ruby » Mi 9. Apr 2014, 11:52

Wir Deutschen zählen in den USA vielleicht zu den beliebten Exoten.
Ich beschäftige mich auch ein bisschen mit Airbrush und habe ein Video gesehen. Der Typ hat ein Bild gebrusht und im Hintergrund lief : Ein Bett im Kornfeld. Es war relativ leise, weil der Kompressor und die Absauganlage lief. Aber man hats´s gehört.
Ich kann mir gut vorstellen, das das da drüben funktioniert mit Kohle verdienen :mrgreen: :mrgreen:
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Drogbarth
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Re: Hohe Tannen

Beitragvon Drogbarth » Mi 9. Apr 2014, 12:03

Danke an alle für euer zahlreiches Feedback!

@Andreas

Ich nehme das bis dato behelfsmäßig mit meinem MP3-Diktiergerät auf. Du hast ja mal dein Aufnahmegerät gepostet. Das sieht schon ziemlich schick aus und würde mir auch sehr gut gefallen. Wenn ich mal ein paar Euro übrig hab, werde ich das vielleicht kaufen. Wie positionierst du das Ding im Raum? Arbeitest du mit Stativ?
Was das Zwerchfell angeht bin ich wenigstens dieses eine Mal unschuldig. :mrgreen: Stimmübungen fürs Zwerchfell mit so Lauten wie "p", "t" und "k" werden schnell und explosiv als Übung ausgesprochen. Im Chor üben wir das regelmäßig als Aufwärmtraining. Das wird so lange geübt, bis es intuitiv wird. Beim Üben ist der Kopf an, beim Spielen dagegen aus. So läuft das im Chor und auch bei mir zuhause.

@Leon

Sehr gut beobachtet. Die Aufnahme entstand nach einigen Anläufen und ich wollte das Ding endlich in den Kasten kriegen. Vielleicht gelingt mir bald ein erster Versuch, dann kann ich da alles reinlegen...
Hmmm, stimmlich mag ich das Lied nicht eine ganze Oktave tiefer singen - gefällt mir einfach nicht. Sobald ich D7 und C drauf habe, werde ich aber gerne mal diese Variante probieren.

@Eva

Danke für dein Lob, das geht runter wie Öl! (gilt natürlich für alle hier) :D Ja, schätze so ein typischer Volksmusiker werde ich nicht werden. Das Lied schätze ich aber dennoch, weil es gerade wegen der langsamen Spielweise und wegen dem Gesang eine Herausforderung ist. Man hört einfach jeden schiefen Ton von der Gitarre oder von der Stimme. Das ist, finde ich, bei schnelleren Liedern nicht so der Fall. Dort kann man besser "schummeln".

@all

Also mir geht es genauso. Volksmusik der älteren Sorte wie "Hohe Tannen" finde ich noch einigermaßen ansprechend. Die modernen Sachen sind mir zu anspruchslos. Bei der Folkmusic sehe ich das ganz ähnlich.
* Liebe Grüße vom M a n n e *

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Re: Hohe Tannen

Beitragvon LeonFR » Mi 9. Apr 2014, 12:36

Hallo Eva,

es ist merkwürdig, dass es vielen Menschen beim Hören von deutschen Volksliedern ähnlich ergeht wie dir: sie wenden sich ab. Warum sind sie eigentlich so verpönt?

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So wie dieses Lied wurden Volkslieder ursprünglich mündlich weitergegeben. Sie spiegeln Sitten, Denkart, Sprache, Gefühle und die ganze Geschichte eines Landes wieder.

Ich möchte hier überhaupt nicht „klugscheißern“. Ich frage mich nur, warum wir „Folksongs“ begeistert mitsingen und „Volkslieder“ verschmähen (ich schließe mich da nicht aus).

Bestimmt hat unsere jüngere Geschichte (dabei sind die Lieder alle viel älter) damit zu tun und hätte Reinhard Mey und nicht Heino diese Lieder aufgegriffen und neu interpretiert, dann würden sie heute vermutlich in einem anderen Licht erscheinen.

Fazit: Irgendwie dumm gelaufen

Gruß Kalle
Kann sein, dass ich deutlich daneben liege, aber meine persönliche Meinung dazu ist, dass es ein öffentlich antrainierter Reflex ist. Das Lied besingt "Volk und Heimat befreien". Seit ewigen Zeiten reichen doch gewisse Schlagwörter aus, um es sofort in eine gewisse Richtung zu schieben. Das finde ich schade, denn der geschichtliche Kontext, indem es entstand, ist ein anderer, wie du bereits geschrieben hast.
Die Beispielliste lässt sich auch abseits von Volksliedern fortführen. Böhse Onkelz, Heino, Freiwild. Ich kenne nicht ein einziges Lied von Freiwild. Aber letztes Jahr wurden sie vom Echo ausgeladen, wegen rechter Tendenzen. Dieses Jahr wurden sie wieder nomininiert. Was denn nun? Sie sind dann nicht gekommen, weil eine offizielle Entschuldigung ausblieb. Sogar der von dir genannte Heino gilt teils bis heute als "Nazi". Ich kenne da mindestens eine Person, die so denkt. Hab mit ihr oft darüber diskutiert. Dabei vertrete ich noch nicht mal eine bestimmte Meinung zu Heino. Ich störe mich halt bloß an schwarz-weiß denken. Achtung Eva, damit bist du jetzt nicht speziell gemeint, ich wollte bloß generell etwas dazu sagen, nicht dass ich falsch verstanden werde. ;)

Gruß Alex

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korgli
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Re: Hohe Tannen

Beitragvon korgli » Mi 9. Apr 2014, 13:00

Hi

Das mit den konträren Meinungen ist aber überall vertreten.
Sozusagen - MEIN Musikgeschmack ist der BESTE - oder sowas in der Richtung.
Da ich sehr liberal bin :mrgreen: ich sag mal vielseitig. ;)
Ich mag von jeder Musikrichtung Songs und Werke.
Sei das Von Bach, Klassiker im Allg. über Volksmusiker, darin auch irische, indianische usw.
über Jazz, Country, Rock usw... kommen mir immer mal etwelche entgegen, die meinen, dass DAS oder DAS doch keine "GUTE" Musik sei. Wenn ich dann aber nachfrage - warum nicht - dann kommt schnell mal zum Vorschein, dass es zu wenig IN - oder zuwenig Cool seih. Oder halt dem Geschmack nicht entspricht.
WAS gute Musik ist, hat mir noch keiner erkären können, damit ICH es verstanden hätte.

Da frage ich mich dann halt, was Leute an Musik überhaupt interessiert.
Hat es nicht etliche Komplizierte Akkorde drin, dann ist es zu einfach.
Ist es mit 1,2 Akkorden, dann ist es Kindergarten-Niveau.
Bei Worten ähnlich - Da ist es halt cool Worte zu benutzen, die man erst studieren muss, damit man weiss, was gemeint ist.
Ich bin da halt ganz und gar nicht DER Meinung der Masse.

Ev. sind Volkssongs halt wirklich verwurzelt mit diversen "Vorkomnissen" ?
Kriegslieder mag ich auch nicht. Verachtende, aufhetzerische, verherrlichte auch nicht.
Wobei ist nicht jeder Lovesong, Liebesliegt letztendlich ein verherrlichendes Lied ?
Rap wo nur Fäkalienwörter benutzt werden, weil die ev. aufregen, muss ich nicht haben.
usw. Wo gekotzt, statt gesungen wird, ist nicht mein Ding -
JEDEM das SEINE - MIR das MEINE ;)

Aber ich spüre einfach vielfach eine Massenabneigung, weil es halt verpönt ist.
Aber die wenigsten wissen warum sie es NICHT mögen.

Oder weiss jemand hier genau welche Songs aus welchem Grunde nicht gemocht werden.
Sorry wenn dieser Thread bisschen abgleitet - ev. kann man einen neuen machen ?

Leider hab ich den Song der am Anfang stand noch nicht anhören können...

fredy
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Re: Hohe Tannen

Beitragvon Schrat » Mi 9. Apr 2014, 14:12

gut geschrieben Fredy...stimme völlig mit dir überein....für mich ist Musik dann gut, wenn sie Freude macht beim Hören oder Spielen...die Musikrichtung ist da völlig egal
Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln :)

Ralf
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Re: Hohe Tannen

Beitragvon Ralf » Mi 9. Apr 2014, 15:19

@Remarc
Danke :!:
auch @Schrat @Eva @Schrat

Ganz verschwunden ist die deutsche Volksmusik glücklicherweise nicht. In den 70-ern begannen sich die ersten Bands zu formieren, die auf alte Instrumente und Texte von u.a. Walther von der Vogelweide, Joseph von Eichendorff zurückgriffen. Die ursprüngliche Volksmusik war im Nordwesten stark geprägt von der keltischen Vergangenheit - und so war auch die Idee. Ougenweide, Fliegenpilz uvm legten dann in den 70-ern quasi den Grundstein für die heute so populären Mittelaltermärkte, auf denen Krummhorn, Leier & Co zum gewohnten Klangbild gehört. Irish- & Celtic-Folk und die in den 30-ern "bereinigte" ursprüngliche "theutsche" Volksmusik (inkl. Minnegesang) sind eng miteinander verwandt. Wer Bänkelsängern in heimischen Gefilden lauscht und mit den o.a. wird dieses ebenfalls feststellen ... von den Ensembles auf Mittelaltermärkten ganz zu schweigen. Die etwas modernisierte Form kann man bei Blackmore's Night genießen.

Werden die ab 1933 übrig gebliebenen alten Lieder (15.-18. Jhd) mit den damals vorhandenen Instrumenten gespielt und in jener Weise, wie es üblich war, erkennt man sie oft nicht wieder. Sie klingen oft völlig anders - und hätten sie einen friesischen, englischen oder französischen Text, man käme nicht auf die Idee, dass z.B. Nun sich der Tag geendet hat von Adam Krieger (17. Jhd) oder Alles schweiget, Nachtigallen von W.A. Mozart (18. Jhd) aus dem deutschen Volksgut stammt.

Übrig blieben bis auf wenige Ausnahmen getragene Weisen und Lieder (inkl. Robert Schumann), die der Leidenschaft eines gewissen Herrn und der Verwendung zur Volksberuhigung/-belustigung entsprach, die sich bis in die klassichen Gefilde erstreckte (Wagner, Liszt).

Vielsagend ist das Vorwort des 1956 (!) erschienen Liederbuches Die Fanfare, die mir endgültig a) den Spaß am Gitarrenspiel im Unterricht vergällte und b) die Ausrichtung darlegt:
"Vorwort zur Neuauflage (1968)
Die Fanfare enthält Lieder für alle Gelegenheiten, bei denen eine Gruppe singt, Lieder für das Volksliedsingen, für Fahrt und Wandern, für kameradschaftliches Beisammensein und für Feierstunden.
Die Zusammenstellung geschah unter weitgehender Berücksichtigung der Wünsche von Angehörigen verschiedener Organisationen und Verbänden aller Art, sowie aufgrund meiner eigenen Erfahrungen und Erinnerungen aus der Jugendbewegung und der Soldatenzeit." [...] Zitat Ende

Das nachfolgende Büchlein Die Mundorgel war dann etwas bereinigt von den Dingen aus dem oberen letzten Absatz - und tatsächlich fanden sich auch viel mehr Lieder, die eher Lebensfreude ausdrückten.

Trotzdem hat z.B. Lustig ist das Zigeunerleben (19. Jhd) mit der Musik der Sinti und Roma herzlich wenig zu tun; die Versionen von Heintje u.a. sind da auch nicht besser, immerhin vom Medium Terzett noch recht nett. Die von den Volksgruppen gespielte Musik ist nicht nur lebhafter, sondern selbst bei den wehmütigen Liedern eindeutig mitreißender als die "volksmusikierten" Lieder. Mal bei Django Reinhard oder den älteren Aufnahmen Birelli Laggrènes reinhören kann durchaus heilsam sein.

In der Kirchenmusik gibt es dauz Parallelen. Wer jemals einem "echten" Gospel-Chor (also aus dem Bibelgürtel der USA, vorzugsweise farbige Sängerinnen) gehört hat, und das mit unseren Kirchenliedern vergleicht, muss einfach den Eindruck haben, dass der Gott der Gospel-Leute ein Freundlicher und Gnädiger ist, der in unseren Kirchen angesungene Gott wohl eher ein Schwermütiger, Nachtragender und Furchteinflößender ist.

Und der deutsche Schlager? Man vergleiche die Auswüchse ab Ende der 60-er Jahre mit den Schlagern aus den 20-ern oder Titeln aus den 50-ern/frühe 60-er von Catarina Valente, Vico Torriani u.ä. Da ist schon ein kompositorischer Unterschied. Aber gerne auch einfacher. Chris Howland, Bill Ramsey, Gus Backus uvm haben/hatten mit Silbereisen & Co wenig zu tun und klingen völlig anders, hinterlassen einen ganz anderen Eindruck.

Mir springen die Fußnägel bei Hohe Tannen & Co ebenso ab, wie sich bei Eva grüne Pickel ausbreiten. Und das hat sicherlich weniger mit irgendwelchen Texten zu tun (siehe Heino und Schwarzbraun ist die Haselnuss), als vielmehr in der Übermittlung oder eben Nichtübermittlung von Emotionen in der Musik, der Nicht-Groove, das sehe ich als viel ausschlaggebenderen Moment an. Wenn das hingegen funktioniert (siehe Lili Marleen oder Muss i denn zum Städele hinaus), verschwindet idR auch die Abneigung. Es spielt dabei keine Rolle, ob es einfach gestrickt ist (siehe Kommentar fredy) oder hoch kompliziert (aber einfach zu hören), ob traurig/wehmütig (z.B. trad. Country Home on the range), lustig, tief-emotional, Melodieführung und der dazu gehörende Groove sind wichtige Momente, die z.B. ausmachen ob etwas traurig ist oder depressiv (letzteres ist im deutschen Liedgut oft enthalten; selbst ein eher freudiger Text ist mit schwermütiger Musik hinterlegt ... ?!). Und was man z.B. aus den Shantys (erinnert sich noch einer an die TV-Sendung Haifischbar?) machen kann, hat Achim Reichel mit seinem Das Shanty Albm bestens demonstriert ...

... was mich zu dir, Manne, führt.
Sauber gespielt und gutes Timing. Von der Seite gesehen/gehört eine prima Leistung, vor allen Dingen in Hinsicht auf deine kurze "Gitarrenkarriere". Ich vermisse aber das "Herzblut", sprich: für mich hört es sich an, als würde ein 13-jährige Manne im Deutschunterricht ein Gedicht ableiern. Emotionen, Groove, Dynamik ... all das, was im Gegensatz zum Lagerfeuer-Schrammelabend steht - und ein Lied (gleich welchen Genres) zum "Leben" erweckt.
Versteh mich bitte nicht falsch. Technisch ist deine Version völlig okay - aber ich habe es nicht geschafft, bei meinem 3x laufen lassen, mehr als die Hälfte zuzuhören, was bedeutet, dass du mich nicht mitgenommen hast.

Boah, wieder so viel Text
VG Ralf

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Re: Hohe Tannen

Beitragvon eva » Mi 9. Apr 2014, 15:59

Um meinen grünen Ausschlag etwas Anamnese zu geben: Natürlich sind Volkslieder genauso gut für den einen, wie irgendwas gezerrtes für den anderes. Oder beides - ganz wie jeder mag. Persönlich spreche ich mich nicht gegen die ganze Liga der Volksmusik aus, warum auch. Was heute unmodern ist, wird morgen wieder der Hit. Inhaltlich sind die allermeisten Songs ohnehin nicht sonderlich tiefgründig (die meisten...nicht alle, klar). Die Hohen Tannen sind für mich dem Text nach deswegen grünpickelig, weil ich "Volk, Heimat, Befreiung, Treue" assoziiere mit Herrschaftsansprüchen, geradezu mit Volksverdummung (möchte hier nicht provozieren) und mit kriegerischem Gedankengut. Seid bereit, auch für Euer Vaterland zu sterben. (Wie oben erwähnt - das ist nur meine Interpretation...)

Musik geht eben rein, ins Gefühl - ganz selten gruselt mich was - aber die Hohen Tannen tun's einfach.

Wer weiss, wenn ich mal 80 bin, im Lehnstuhl hocke und mein Enkelkindchen mir die Hohen Tannen vorträllert - vielleicht werde ich dann vor lauter Rührseligkeit ja ein Tränken verdrücken. Bis dahin aber - no way.

VLG von eva

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Re: Hohe Tannen

Beitragvon Kalle » Mi 9. Apr 2014, 16:58

Sorry Leute, ich wollte hier nichts lostreten :o

So assoziiert eben jeder etwas anderes in so ein Lied hinein. Ich habe als kleiner Junge mit den Pfadfindern am Lagerfeuer
gesessen und "Hohe Tannen", "Jenseits des Tales" u. ä. gesungen und nicht die Bohne verstanden, warum es bei dem Lied
geht. Erst viel später wurde mir klar, daß viele dieser Lieder von Unterdrückung, Armut und Knechtschaft handeln. Natürlich
auch von Gewalt und Hass. Es sind halt Lieder aus dem Volk, die die damalige Seele berührt haben.

Ich erinnere mich gerne an diese Abende am Lagerfeuer. Mein Vater spielte die zweite Stimme auf seiner Munharmonika und
ich so gut es ging die Erste. Das war die damalige Art von "musizieren mit Kindern".

Tut mir leid, wenn ich ein wenig sentimental ´rüberkomme :oops:

Gruß Kalle

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Re: Hohe Tannen

Beitragvon eva » Mi 9. Apr 2014, 17:33

Hallo Kalle, nach meinem Geschmack absolut kein Grund für Dich zum Entschuldigen - wieso auch? Ich fand/finde den Austausch über verschiedene Ansichten und Wirkweisen von Liedern sehr interessant und hat mich selbst nochmal refelktieren lassen. Manne ist da sicher ganz entspannt, dass aus seinen Hohen Tannen ein Ansatz von Diskussion per se entstanden ist. Interessant, was Du schreibst, wie Du das Lied als Kind wahrgenommen hattest.

VLG von eva

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Re: Hohe Tannen

Beitragvon Lackwod » Mi 9. Apr 2014, 19:56

So assoziiert eben jeder etwas anderes in so ein Lied hinein. Ich habe als kleiner Junge mit den Pfadfindern am Lagerfeuer gesessen und "Hohe Tannen", "Jenseits des Tales" u. ä. gesungen und nicht die Bohne verstanden, warum es bei dem Lied geht.
Genauso habe ich auch meine ersten Bekanntschaften mit diesen Liedern gemacht und war fasziniert von Sehnsucht, Freiheit und Abenteuer. Ich höre und spiele diese Lieder immer noch gerne, es gibt wunderschöne Volkslieder (nach meinem Geschmack) und auch nicht so schöne Melodien (nach meinem Geschmack)

Und da sind wir bei
@fredy: Deine Beobachtungen habe ich auch gemacht. Ich habe einen sehr guten Freund, dieser legt sehr viel Wert (und auch sehr viel Geld) in eine wirklich hervorragende HifI-Anlage. Sein Musikgeschmack geht in den Jazz, in den Swing, in den alten Missippi-Blues, auch Singer/Songwriter hört er gerne, das ist alles ok, gleichzeitig belächelt er den deutschen Schlager, nimmt diese Musik nicht wahr oder ernst. Er möchte "gute" Musik hören. Wir haben schon oft diskutiert, ich versuche herauszufinden, was denn gute Musik ist? Ich bekomme keine zufriedenstellende Antwort. Ich sage dann immer, gute Musik ist, wenn sie technisch gut aufgenommen und gemastert ist...
Ich vermute mal, wenn man sagt, dass man "gute" Musik hört, will man sich vom Mainstream ausgrenzen, sich erhöhen gegenüber dem "Massengeschmack", wiewohl dieser Begriff sich auch diskriminierend anhört, weil unterschwellig gesagt wird, dass die "Masse" keine Ahnung von "guter" Musik hätte.
Gleichwohl, ein sehr weites und unendlich zu diskutierendes Thema.

Und fredy, du hast das schön gesagt: "Jedem das Seine, und mir das Meine!"

Und Manne: sorry, es ist ja eigentlich dein Thema, so gleiten manchmal die Diskussionen ab. ZU deinem Lied wurde alles gesagt, du bist auf einem guten Weg, bleibe dran!
LG
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...und wenn ihr wollt, könnt ihr mich hier hören:
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Re: Hohe Tannen

Beitragvon Andreas » Mi 9. Apr 2014, 20:03

Und Tom: sorry, es ist ja eigentlich dein Thema, so gleiten manchmal die Diskussionen ab.
Tom? Wer ist Tom?

Jaja, so weit kann man abgleiten .... :mrgreen:
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Re: Hohe Tannen

Beitragvon Lackwod » Mi 9. Apr 2014, 20:15

Und Manne: sorry, es ist ja eigentlich dein Thema, so gleiten manchmal die Diskussionen ab. ZU deinem Lied wurde alles gesagt, du bist auf einem guten Weg, bleibe dran!
LG
Jürgen
Tom? Von wem sprichst du?? ;)
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Kitt
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Re: Hohe Tannen

Beitragvon Kitt » Mi 9. Apr 2014, 21:04

Ich erinnere mich gerne an diese Abende am Lagerfeuer. Mein Vater spielte die zweite Stimme auf seiner Munharmonika und
ich so gut es ging die Erste. Das war die damalige Art von "musizieren mit Kindern".

Tut mir leid, wenn ich ein wenig sentimental ´rüberkomme :oops:

Gruß Kalle
Genau so etwas bringe ich mit den Volksliedern in Verbindung. In unserem Sportverein, bei Turnieren, etc.. am Lagerfeuer, auf der Fahrt zu den Spielen, immer wurde die Mundorgel rauf und runter gesungen. Und genau deshalb spiele und singe ich diese Lieder auch heute noch gerne. Ich verbinde eben etwas positives damit.

Allerdings darf ich das z.B. im Kollegenkreis nicht sagen, weil dann höre ich nur, "Ihh", "Oh nein", " Bloss das nicht". Vielleicht sollte ich mal hinterfragen, warum das so ist.
Gruß Kitt

Mit neuem Mut zum Ziel.

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