Bei den Clip-Tunern gibt es qualitative Unterschiede. Ab ca. 15,- € wird es interessant, weil die Feinabstufung (per LCD-Zeiger + farblichen Hintergrund) ein sehr genaueres Stimmen zulässt. Gilt sowohl für Frequenz-Tuning als auch Mikrofon-Tuning.
Ein Riesenfeld gibt es als Apps für Android und IPhone, die fast alle kostenfrei sind. Auch hier gilt: Je feiner die Frequenz-Anzeige ist, desto besser ist das Ergebnis.
Stimmgeräte ohne Skala bzw. LED-Ketten mit nur zu tief | richtig | zu hoch setzen ein gutes Gehör voraus, weil die Toleranz beim "exakten Ton" oft viel zu groß ist und es schief klingt.
Falls eine Gitarre mit Tonabnehmer benutzt wird, kann auch ein Bodentreter-Stimmgerät genutzt werden. Auch hier gilt: Je feiner die Abstimmungen sind, desto besser das Ergebnis (Ich empfehle immer entweder ein Boss oder ein TC-Electronics).
Für Tonabnehmer-Klampfen, die hin und wieder auch über Verstärker gespielt werden, gibt es die im Amp eingebauten Tuner. Durch das meist etwas zu große Toleranzfeld beim "richtigen Ton", sollte das Gehör "mitstimmen".
Ein weiterer - ganz wichtiger
- Faktor ist das Anschlagen/-reißen der Saite. Wenn die Saite zu fest angerissen wird, entsteht ein sich wechselnder Ton: anfangs zu hoch, bis er sich einpendelt. Ein Fehler, der gerne von Anfängern gemacht wird, weil das "Gefühl" noch nicht da ist.
Bei Akustikgitarren kommt hinzu, dass durch die begrenzten Möglichkeiten der Bundreinheit-Einstellung durch die Brückensysteme, diese selten durchgehend bundrein - was übrigens auch für sündhaft teure Exemplare gilt. Es sind also quasi Näherungswerte. Es kann passieren, dass bei einer halbwegs guten Bundreinheit durch einen Saitenwechsel mit anderen Dicken - z.b. von .013 auf .011 -, die Bundreinheit schlechter (oder besser) wird.
Jedem Gitarristen sei ans Herz gelegt, sich mit der Stimmerei auseinanderzusetzen. Ein 'Vorstimmen' mit Tuner und ein anschließendes Feinstimmen mit Flagolets und/oder Prüfen durch Oktavklänge (z.B. D-Saite leer, g-Saite 7. Bund), und vor allem mit dem C-Dur-Akkord mit zusätzlichem G im Bass (E6=G=3. Bund) ist eine Kombination, mit der Klampfen recht genau gestimmt werden können.
Noch kurz ein Wort zur Bundreinheit: Vor allem bei sehr preisgünstigen Konzertgitarren ist die Bundreinheit sehr, sehr oft unter aller Kajüte. Wer sich mal mit klassischer Gitarre mit so einer Klampfe beschäftigt hat, wird festgestellt haben, dass "saubere" Töne spätestens ab dem 7. oder 8. Bund Mangelware sind.
Bei den Westerngitarren ist das erstaunlicherweise in den untersten Preisklassen nicht so auffällig ... woran das auch immer liegen mag.
Am Ende noch ein Tipp:
Auf Reinholds HP gibt es zur Stimmerei noch ein Artikel, der vielleicht weiterhilft, da er tiefer geht als das oben Geschriebene:
http://www.guitar-tv.de/gitarre-stimmen-lernen/
Ralf