No-Name- und Markengitarren zum Einstieg

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Horst1970
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No-Name- und Markengitarren zum Einstieg

Beitragvon Horst1970 » Di 4. Mai 2010, 14:57

Hallo,

wie aus meiner Vorstellung zu entnehmen habe ich eine No-Name-Gitarre des Fabrikats Valencia CG 160. Bin als blutiger Anfänger mit ihr eigentlich zufrieden. Sicherlich ist an hier einiges ausszusetzen, werde aber erst mal wieder auf hier üben. Mein ungeübtes Ohr konnte unlängst feststellen, dass sie aber voller klingt als einer der bei Conrad & Co. angebotenen Gitarrensets für 50,- €.

Anhand von Reinholds Tipps konnte ich feststellen, dass bei meiner Klampfe die Saitenlage wohl zu hoch ist. Jetzt stellt sich mir die Frage, ob man im Fall von Markenprodukten grundsätzlich ein vom Werk her besser eingestelltes Instrument erwarten kann. Denke da jetzt zum Beispiel an eine Yamaha C 40 oder C 70, die ja auch preislich (so ungefähr 119,- € bis 159,- €) im unteren Segment einzuordnen sind. Ist solch eine Einsteigergitarre gerade was die Saitenlage betrifft einem No-Name-Produkt automatisch überlegen oder kann man mit einem solchen Teil auch Pech haben?

Frage mich, ob man als Ergänzung zur No-Name-Einsteigergitarre zu solch einer Einsteigermarkengitarre wie die Yamaha C 40, C 70 oder C 80 wechseln sollte oder lieber ein wenig länger warten sollte, um sich dann einer Klampfe der Preisklasse um die sagen wir mal 250 € bis 300 € widmen sollte.

Gruß
Horst

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Re: No-Name- und Markengitarren zum Einstieg

Beitragvon Horst1970 » Mi 5. Mai 2010, 10:01

@musicdevil: Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Du hast mich überzeugt, dass das mit einem Zwischenschritt nicht sehr ratsam ist. Werde mich lieber dem Üben auf der No-Name-Gitarre üben und versuchen, das mit der hohen Saitenlage mal anhand von Reinholds Anleitung zu beheben.

Gruß
Horst

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Re: No-Name- und Markengitarren zum Einstieg

Beitragvon AndyausWien » Sa 22. Mai 2010, 11:33

Habe eine US-Marken Gitarre (ARIA AW110). Da musst ich den Sattel tiefer setzen.
Hat jetzt aber dafür mit allen Saitenstärken einen geilen Klang.

Auch bei Markenklampfen muß nit alles immer perfekt sein.
Liebe Grüße Andy
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Re: No-Name- und Markengitarren zum Einstieg

Beitragvon Thomas Heinecke » Sa 22. Mai 2010, 16:22

Hallo! Bei einer guten Markengitarre (z.B. 500 bis ???? Euro) aus einem guten Fachhandel, hast Du natürlich auch einen gewissen Service. Meine Gitarren, die ich mir die letzten 20 Jahre gekauft habe (von 1000-3500 Euro), gab es fast immer kleine Nachstellgeschichten (Saitenlage usw.). Diese kleinen Probleme wurden natürlich kostenlos von meinem Gitarrendealer gelöst. Bei Billig-Gitarren, muss Du schon sehen, wo Du mit der Klampfe bleibst. Auch bei Einsteigermodellen, ist es immer ratsam, beim Fachhandel vorbeizuschauen.

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Re: No-Name- und Markengitarren zum Einstieg

Beitragvon Reinhold » So 23. Mai 2010, 17:41

Da ich schon seit Jahren auch regelmäßig Gitarren verkaufe, nicht in horrenden Mengen aber es läppert sich - kann ich euch nur sagen, daß die Einstellarbeiten auch an teuren Gitarren notwendig sind.
Tendenziell könnte man schon behaupten, dass teurere oder richtig teure Gitarren eine bessere Saitenlage haben, aber eben nicht so, dass man sie nicht noch verbessern könnte.
Du kannst im Gegensatz dazu auch mal Glück mit einer billigen Gitarre haben, dass sie fast perfekt eingestellt ist.
Ich persönlich finde, dass ein Händler die Pflicht hat, jede Gitarre - ega wie billig oder teuer - beim Verkauf nach Wunsch des Käufers einzustellen.
So denkt aber nach meiner Erfahrung kaum ein Händler, weil es unbezahlte Zusatzarbeit ist; dabei vergessen die Händler anscheinend, dass sie ja an jeder Gitarre auch was verdienen...

Allerdings kann man daraus auch einen Zusatznutzen ziehen: selber einstellen.
Machst du es selber, weißt du was du hast, was gemacht wurde und wie.
Da es keine schwierige Sache sondern eher eine zeitaufwendige ist, kannst du mit Bedacht und
Sorgfalt auch als Anfänger-Gitarren-Schrauber ein gutes Ergebnis erzielen.
Glücklicherweise kannst du ja bei Sattel- und Stegbearbeitung nicht wirklich was kaputt machen.
Im Zweifel tauschst du einen zu tief gefeilten Sattel einfach aus, - wenn er nicht wieder aufgebaut werden kann.
Klingt wie Zahnarzt, ist auch so, tut nur nicht so weh...
Auch das verstellen einer Halskrümmung ist nicht besonderes, wenn man den passenden Imbusschlüssel mitbekommen hat.

Ich würde jedem empfehlen, diese Sachen zu lernen, macht Spaß und gibt ein gutes Gefühl...
Viele Grüße
Reinhold

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Re: No-Name- und Markengitarren zum Einstieg

Beitragvon Reinhold » So 23. Mai 2010, 19:30

Beim Knochensteg hast du wirklich Arbeit, ist sehr hart!
Die einzige wirkliche Chance ist ein elektrisches Schleifgerät.
Benutze selber eines mit zwei runden Schleifsteinen, eins dreht langsam eins schnell.
Bei der Stegunterseite benutzt du dann am besten die flachen Saiten des Schleifsteins.
Um den guten und teuren Steg nicht aus Versehen zu tief zu schleifen, würde ich einen Plastiksteg erstmal zuschleifen.
Wenn du an diesem die Höhe raus hast, kannst du diese dann auf den Knochensteg gut "übertragen".
Abbrechen dürfte einen Knochensteg so leicht nicht.
Viele Grüße
Reinhold

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Re: No-Name- und Markengitarren zum Einstieg

Beitragvon AndyausWien » Mo 24. Mai 2010, 08:43

Ich kann ehrlich nur stauen. Über solche Probleme kann ich echt nicht klagen.
Eher das Gegenteil kann ich sagen. Wie ja schon mal erwähnt habe ich zwei Gitarren.

ARIA AW 110 "Made in USA"
Karpok Western "Made in China"

Der preisliche Unterschied der beiden ist sehr groß. Die Devil schon mal erwähnte kostete die
Aria mal ca. 700 Euronen. Und die Karpok nur 90 Euro.

Der Unterschied ist. Die Karpok die ich vor Jahren erwarb packte ich aus dem Karton aus, stimmte sie und spielte einfach drauf los. Jetzt nach Jahren kam ich hier her testete die Gitarre nach Reinholds Video (sogar mit einer Digitalen Schiebelehre). Es gab einfach nichts
was da nachgestellt werden musste. Absolut Top das Teil. Vor ein paar Monaten bekam ich die
ARIA AW 110 geschenkt. Ein absolutes Markenteil. Und jetzt kommt es. Die Gitarre wurde vom Vorbesitzer nie benutzt. Gleich am Anfang musste ich den Steg einstellen, den Sattel einschleifen, die Wirbel ölen. Also Arbeiten die in einer Fachwerkstatt ein Vermögen gekostet hätten. Aber die ARIA ist eine Markengitarre.

Möchte dazu aber noch sagen. Die Karpok habe ich beim Diskonter Conrad Elektronics erworben. Gut mag sein das hier Material a'la Made in China dran ist, also die Haltbarkeit sehr begrenzt ist. Aber sonst steht die Gitarre der Aria um nichts nach.

Kann als nichts negatives über Billiggitarren sagen. In 2 Wochen habe ich auch die Möglichkeit die Ovation Kopie Dimavery OV-500 zu testen. Nächste Woche gehe ich zwei Billigst Gitarren testen. Zum einen die Tenson Deep Bowl und zum anderen die Alba Roundback.

Die Tenson Deep Bowl soll eine Billigst Gitarre sein die der Ovation Applause um nichts nachsteht. Auch vom Klang her. Na mal staunen und hören.

Über so manche Billigstklampfe war ich sehr angenehm überrascht.

Den Grund warum ich jetzt eine Dritte Gitarre brauche und eventuell vor einer Billigen Gebrauch mache werde ich in meinen Thread erklären.
Liebe Grüße Andy
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Re: No-Name- und Markengitarren zum Einstieg

Beitragvon Horst1970 » Mi 26. Mai 2010, 09:34

Vielen Dank noch einmal für die weitere Beantwortung meiner Eingangsfrage. Interessant zu lesen, dass ein teure Markengitarre kein Garant für eine optimale Saitenlage ist. Mir fällt aber auch auf, dass man als Anfänger oft das Equipment für auftretende Widrigkeit verantwortlich macht. So habe ich das Schnarren der Saiten anfangs sofort auf meine No-Name-Gitarre geschoben, ohne an der Fingerstellung zu feilen. Ist das eigentlich eine Krankheit, schon im Anfängerstadium ständig nach *besseren* Gitarren Ausschau zu halten? Ist das eventuell schon das Vorstadium zu einer Sucht? ;-) Will ja Gitarre spielen und keine Sammlung anlegen. Ein Auto fährt man schließlich auch viele Jahre, ohne sich nach kurzer Zeit schon anderweitig umzusehen. OK, hier ist das preisliche Gefüge auch anders angesiedelt…

Gruß
Horst

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Re: No-Name- und Markengitarren zum Einstieg

Beitragvon fighting monkey » Do 27. Mai 2010, 02:21

mein preislimit sind 200 für ne gitarre, wenn se mir wirklich gefällt auch 300 aber mehr nicht, und da gibts echt geniale gitarren die den teuren in nichts nachtstehen.
die thematik ist recht lustig, da selbst ne noch nicht eingestellte billige schon oft sehr gut klingen kann.
da ich reinhold schon ein paar gitarren ab gekauft hatte, bin ich mit meinen günstigen immer mehr als zu frieden gewesen, er hat da echt ein händchen für, günstige aber verdammt gute gitarren zu finden.
Grad eben ham wir noch daran geschraubt
Bis eben ham wirs selber nicht geglaubt
Nun endlich liegt es vor
Belastung für dein Ohr
Als spielten tausen Engel ihre Harfen
lyric by bela b.


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