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Gitarrentest

Verfasst: Sa 19. Mär 2016, 14:27
von LeonFR
Hallo Leute, wie ich in einem anderen Thread schon geschrieben habe, bin ich derzeit
Gitarrenlos. Wenn ich viel Pech habe, könnte das sogar noch bis nach Ostern so bleiben,
weil ich am Gründonnerstag so eine blöde Mittelschicht habe und die Gitarre
da eventuell nicht abholen kann.

Also hab ich mir gedacht, mir eine Zweitgitarre zuzulegen und dabei zwei Modelle
der eher preisgünstigeren Sorte auszuwählen. Ich werde diese testen und sehen, was,ich für ein Gefühl habe.

Zum einen hab ich mich für das Modell entschieden, was Ralf hier kürzlich empfohlen hat.
https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Jac ... 036512-000

Für den Preis kann man wohl nichts falsch machen. Und wenn sie mir nicht zusagt, kann
ich sie ja auch zum Glück bedenkenlos zurück schicken.
Es ist zwar eine Dreadnought, aber als Zweitgitarre geht das schon.
Ich wollte gerne nochmal eine Dreadnought testen, jetzt mit einem Jahr Spielerfahrung mehr. Haltungstechnisch, vom Klang her usw.
Bisher kam keine Gitarre mehr an den Klang meiner Takamine (Dreadnought) heran, die ich vor knapp einem Jahr an Ralf verkauft habe. Auch mein Lehrer spielt eine Dreadnought.
Der Klang überwältig mich in jeder Stunde aufs Neue. Sie wird vermutlich am Montag geliefert.Ich bin gespannt!

Das Zweite Modell ist noch nicht bestellt. (Lieferung Dienstag zu einer ungünstigen Zeit, muss ich also Montag bestellen für Mittwoch) Vielleicht kennt die Gitarre jemand von euch und kann schon etwas zu ihr sagen. http://www.thomann.de/de/harley_benton_ ... la_15m.htm

Die Bewertungen sind erstaunlich gut. In dem Video klingt sie sehr gut. Auch in einem
anderen Youtube Video fand ich sie klanglich in Ordnung.

Könnt ihr zu ihr was sagen?

Gruß Alex

Re: Gitarrentest

Verfasst: Di 22. Mär 2016, 21:56
von LeonFR
Ich habe vor knapp einer Stunde die erste Lieferung erhalten.
Die Jack & Danny Dreadnought von Musicstore kam an.

Morgen gibt es etwas mehr dazu.
Nach dem heutigen Arbeitstag hab ich keine Lust mehr zum großartigen Testen und die Nachbarn wären
um die Uhrzeit bestimmt auch etwas sauer. ;)

Erster Eindruck: Vermutlich 10er Saiten drauf.
Marke? Keine Ahnung. Scheint aber nix hochwertiges zu sein (wobei das ja bei dem Preis klar ist).
Das ist also nicht schlimm.

Die Saitenlage ist tadellos! Ohne Mist, alle drei meiner bisher gekauften Gitarren hatten
nicht so eine gute Saitenlage! Allerdings scheint der Hals leicht Konvex gebogen zu sein.
Trotzdem spielt sie sich allen Bünden erstmal ohne schnarren. Den Schlüssel für den Halsstab konnte
ich leider noch nicht finden.
Die Bundstäbchen stehen nicht über. Man gleitet, ohne irgendwo mit dem Finger zu hängen zu bleiben,
über den Hals.

Kleine Verarbeitungsmacken sind zu sehen. Die meisten ohne großen Aufwand zu beseitigen.
Allerdings gibt es am Sattel eine hässliche Stelle, die am Übergang vom Hals zum Sattel besteht.
Sieht so aus, als sollte der Sattel dort 2mm zu früh eingefräst werden.
Komisch. sieht auf jedenfall unschön aus.

Morgen werd ich etwas auf ihr spielen, dann schreib ich noch was dazu.

Gruß Alex

Re: Gitarrentest

Verfasst: Mi 23. Mär 2016, 10:25
von LeonFR
Ich habe mir nun eine Stunde die Gitarre richtig zu Gemüte geführt.
Mal bei Tageslicht richtig angeschaut und drauf viel drauf gestrummt und meine Lieder gezupft.

Als erstes muss ich sagen, dass mir 10er Saiten nicht zusagen.
Sicherlich kann man sich daran gewöhnen, gerade für Leute die auch viel
E-Gitarre spielen ist es vielleicht gar nicht so verkehrt, 10er Saiten auf eine Westerngitarre
zu ziehen. Aber das hat mit der Gitarre an sich jetzt nichts zu tun.
Ist ja kein Problem, sich seinen eigenen Satz drauf zu machen.

Zur Gitarre an sich. Auf dem Griffbrett befinden sich einige kleine Klebereste.
Die sind eher optischer Natur, stören beim spielen jetzt nicht so sehr.
Man darf den Preis der Gitarre nicht vergessen!
Saitenlage top!!!!! Da muss man eigentlich nichts dran machen.
Bundstäbchen sehr gut angepasst, kein Schneiden an den Fingern.
Mit dem Stimmgerät durchgespielt, ist sie auch bis auf ein paar minimale Abweicher
größtenteils Bundrein.
Der Hals ist beim genauen betrachten von der Kopfplatte und vom Body aus doch eher Gerade.
Den Schlüssel für den Halsstab hab ich mittlerweile auch gefunden.
Kann man also auch noch anpassen.

Die Gitarre hat ein gutes Sustain. Da war ich richtig überrascht.
Ansonsten könnte sie noch etwas wuchtiger sein im Klang.
Das würde ich allerdings wieder auf die Saiten schieben.
Alles in allem aber in Ordnung.
Leider ist bei der tiefen E-Saite schon eine kleine Macke drin
(Kernbruch?). Es fehlt quasi ein Glied dieser überzogenen Saite.
Das merke ich vor allem beim aufsetzen des Kapos. Da kommt der Ton dann völlig schief
auf der E-Saite.

Ich will auch keine neuen Saiten drauf ziehen, da ich nicht weiß, ob mir dann das
Rückgaberecht flöten geht.
Sie wird leider wieder zurück gehen.
Grund ist vor allem die gestern schon angesprochene eingefräste Stelle am Sattel.
Quasi am nullten Bund fehlt dort richtig ein Stück vom Griffbrett.

Wenn man davon aber absieht, ist diese Gitarre wirklich eine günstige Wahl für den
Einstieg (wenn man sich aufgrund von Zweifeln keine teure Gitarre kaufen möchte),
oder auch gut als Zweitgitarre geeignet. Mit etwas mehr Glück tritt sowas nicht auf
und man hat für einen guten Preis tatsächlich ein ordentliches Instrument.
Aber es ist halt eine Dreadnought. Da muss man auch schauen, ob es "körperlich" passt.

Mein Eindruck geht aber schon in Richtung "Empfehlung", wenn man was sehr günstiges sucht.

Gruß Alex

Re: Gitarrentest

Verfasst: Do 24. Mär 2016, 08:10
von LeonFR
http://www.thomann.de/de/harley_benton_ ... la_15m.htm

Gestern traf (leider kurz vor der Spätschicht) diese Gitarre ein.
Der erste Eindruck war... WOW :shock:

Sie macht einen absolut hochwertigen Eindruck!
Nullkomma nix an Kratzern, Verarbeitungsfehlern etc. zu sehen.
Absolut Neuwertig, wirklich so, als wäre ich der erste Mensch Überhaupt, der diese Gitarre
in die Hand nimmt. Ich bin absolut beeindruckt.

Gespielt hab ich sie nur ganz kurz. Aber bis jetzt war ich sowas von positiv überrascht!
Ich will sie aber erstmal noch weiter testen. Mal sehen, wie das heute vor der Arbeit klappt.
Bin jetzt untewegs zum Gitarrenbauer und meine Sigma holen. Das dauert leider eine Weile.
Danach kann ich beide auch im Vergleich spielen. Muss dann aber auch wieder arbeiten.

Na mal gucken.

Gruß Alex

Re: Gitarrentest

Verfasst: Do 24. Mär 2016, 08:24
von Wihoki
Hallo Alex,

vielen Dank für deine tolle und ausführliche Beurteilung der Gitarren :) ,
find ich super, da gerade "Anfänger" da einen ersten unparteiischen Eindruck bekommen Bild

Re: Gitarrentest

Verfasst: Do 24. Mär 2016, 11:57
von Ruby
Hi Alex

Der Link geht nicht mehr. Hast wohl die letzte seiner Art ergattert :D :D oder Link ist falsch
http://www.thomann.de/de/harley_benton_ ... la_15m.htm ????

Zur 59 Euro Gitarre

Bei diesen Preis muss man einfach mit Macken rechnen. Die Gitarren eignen sich eigentlich nur für Leute, die ins Gitarre lernen reinschnuppern möchten, aber nicht leihen wollen oder für Leute, die öfters und gerne draußen spielen und da auch nicht so auf die Gitarre geachtet wird.
Wenn sie also kaputt geht, hat man nicht mehrere hundert Euro in den Wind geschossen.
Und ganz zum schluss ist sie immernoch als Wohnungsdeko brauchbar :D

Die Harley Custom Gitarren schneiden recht gut ab. Habe vieles positives gelesen. Und die Bewertungen bei Thoman sehen auch nicht schlecht aus.

Re: Gitarrentest

Verfasst: Do 24. Mär 2016, 19:02
von Jupp
Hi Alex,
ich war am Dienstag im Music Store, da hat einer die Jack & Danny D-60 NT Natural angespielt,ich finde für den Preis nicht schlecht macht man nichts verkehrt.

LG Jupp

Re: Gitarrentest

Verfasst: Fr 25. Mär 2016, 12:20
von LeonFR
So, ich habe das Teil nun eine Weile gespielt.
Ich habe noch 2 oder 3 Fotos gemacht.

Also wie schon erwähnt. Die Gitarre kam Top verarbeitet hier an, keine Kratzer,
keine Fertigungsreste irgendwo, nichts. Top Qualität!
Macht beim öffnen einen sehr hochwertigen Eindruck!

Es sind wahrscheinlich 11er Saiten aufgezogen, in dem Link (Ruby, bei mir funktioniert er :?: ),
steht glaube ich etwas von D´darrio 80/20 Bronze Saiten.
Diese waren wohl ebenfalls Nagelneu.
Musste ich kurz "stressen", seitdem wird die Stimmung gehalten.
An den Mechaniken gibt es also auch nichts zu meckern.

Sie spielt sich etwas straff, aber nicht unangenehm. Gewöhnt man sich sehr schnell dran.
Die Saitenlage ist in Ordnung. Man könnte noch was daran machen, braucht man aber nicht unbedingt.
Ist schon ok so.

Der Klang? Nun man liest ja, Mahagonie muss man testen, es gefällt nicht jedem.
Es ist ein schwer zu beschreibendes Klangbild. Ich würde es als etwas "wärmer" oder "dunkler"
beschreiben. Nicht schlecht, aber irgendwie anders.
Das fiel mir aber erstmal gar nicht so sehr auf.
Wer also unbedarft (und vorher ohne etwas anderes zu spielen) an die Sache heran geht,
der bemerkt es vielleicht nicht gleich.
Der Unterschied fiel mir erst deutlich auf, als ich im Vergleich dazu meine Sigma heraus holte
und mit der Harley Benton verglich.
Viel mehr kann ich gar nicht dazu sagen, weil ich nicht weiß, wie ich es beschreiben soll.
Dabei gefällt sie mir beim Melodiespiel etwas besser, als beim strumming.
Da klingt sie irgendwie leicht verwaschen. Wobei das auch an den absolut neuen Saiten liegen kann.
So völlig neu aufgezogen und frisch, gefallen mir selten Saiten beim strumming.
Ich mag es eher einen hauch abgespielt.

Die Ostertage werd ich nutzen, um eine Entscheidung zu fällen.
Wenn man sich klanglich mit ihr arrangiert, bzw. wem das sogar absolut zusagt,
der kann sich diese Gitarre getrost zulegen. Für den Preis ein richtig gutes Instrument!

Gruß Alex
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Re: Gitarrentest

Verfasst: Fr 25. Mär 2016, 12:39
von Hawky
Alex,danke für deine ausführlichen Berichte.
Du trägst damit sehr zur Erhaltung dieses Forums bei!
Ich bin gespannt wie du dich entscheiden wirst.

Ruby, du natürlich auch.... ;)

Ich wünsche euch ein frohes Osterfest

Uwe ;)

Re: Gitarrentest

Verfasst: Sa 26. Mär 2016, 12:59
von Kraich
Hallo Alex,
suche zwar zur Zeit selbst keine weitere Gitarre. Finde jedoch Testberichte zu Gitarren immer sehr interessant - wen wunderts, ist ja unser Hobby ;) .
Insofern vielen Dank für Deinen Bericht und noch weitere Infos.
Die Bilder der Harley Benton gefallen mir gut. Finde sie hat eine richtig schöne Maserung/Schattierung.
Viele Grüße
Joachim

Re: Gitarrentest

Verfasst: Mi 30. Mär 2016, 20:19
von LeonFR
Vielen Dank für euer Feedback!
Eigentlich habe ich auch eine Aufnahme gemacht (Video), um euch die Harley Benton
mal vorzustellen. Zum einen habe ich mich dann aber nicht getraut das ausgewählte
Lied (When you say nothing at all) hier einzustellen, damit Reinhold keinen
Ärger bekommt (Gema), zum anderen konnte ich ein anderes Video hier nicht hochladen.
Ich hatte dann "House of the rising Sun" genommen, weil es vermutlich Gemafrei ist
(da in der "Gitarrenschule ohne Noten" vorhanden).
Ich musste es hier uploaden, da ich kein Youtube Konto mehr besitze,
allerdings dauerte das immer eine ganze Weile und als es fertig war, war ich immer wieder ausgeloggt
und der Upload dann somit umsonst. :|

Was solls.

Die Gitarre wandert in meine Sammlung!
Ich habe bis heute mit der Entscheidung gewartet, weil ich heute Unterricht hatte und mich mal frontal vor sie setzen wollte um sie zu hören, während mein Lehrer auf ihr spielt.
Das hat mich endgültig überzeugt.
Der Klang bleibt wohl Geschmacksache. Er ist nicht ganz so "offen" wie bei meiner Sigma.
Aber das macht sie irgendwie interessant.
Ich habe immer wieder in den letzten Tagen die Gitarre von der Wand genommen und gespielt.
Und das war letztlich der entscheidende Punkt.
Ich hab das gar nicht weiter erwähnt im Unterricht.
Mein Lehrer sagte unabhängig davon, "wenn du irgendwie einen Drang verspürst immer wieder mit der Gitarre zu spielen, dann kannst du sie behalten."

Und so ist es auch. Also bleibt sie hier. Ich bin immernoch absolut überrascht über diese insgesamte sehr gute und einwandfreie Verarbeitung der Gitarre. Sie kam in einem Top Zustand hier an.
Die Saiten sind übrigens D'addario 12er EXP 16.
(Steht ja sogar auf der Thomann Seite. :lol: )
Also schon richtig gute.
Deshalb spielt sie sich vielleicht aber etwas straff (bin 11er gewohnt).

Beim nächsten Wechsel kommen dann wahrscheinlich mal die 80/20 Bronze Saiten von Martin drauf. (11er)
Die sind günstig, halten aber nicht so lange. Aber ich will sie mal darauf hören.
Langfrisitig wird es sicherlich auf 11er Elixir Saiten hinauslaufen.

Gruß Alex

Re: Gitarrentest

Verfasst: Mi 30. Mär 2016, 23:26
von Kraich
Hallo Alex,
dann gratuliere ich Dir zu Deiner Neuen :)
und wünsche Dir weiter viel Spaß mit ihr.
Viele Grüße
Joachim

Re: Gitarrentest

Verfasst: Do 31. Mär 2016, 17:56
von LeonFR
So, Youtube Konto eingerichtet.
Hier ist mal ein kurzer Test mit "House of the rising Sun".
In der Beschreibung steht noch kurz was zu den
Materialien beim strumming.

https://youtu.be/qy0NrvCbGhI

Gruß Alex

Re: Gitarrentest

Verfasst: Do 7. Apr 2016, 15:40
von Kristina
Danke für das Video.

Der Klang gefällt mir!

Und dein Spielen ist tadellos - richtig klasse :!:

Wenn ich dich so spielen seh, erinnere ich mich wieder daran, dass ich das Strumming mal ohne Plektrum lernen muss. Bisher habe ich nie den Elan dafür gehabt, das durchzuziehen. Liegt vielleicht auch daran, dass ich meine Nägel gerne kurz habe.

Re: Gitarrentest

Verfasst: Do 7. Apr 2016, 20:04
von LeonFR
Hi Kristina,

ich habe meine Fingernägel auch immer kurz.
Berufsbedingt darf ich mir auch keinen langen Daumennagel wachsen lassen.
Deshalb zupfe ich ausschließlich mit den Fingerkuppen.
Beim strummen benutze ich sonst eigentlich immer ein Plektrum,
weil es bei mir durch die Arbeit auch immer mal passiert, dass mir die
Nagelfalz leicht einreißt an verschiedenen Fingern.
Das ist unangenehm und neigt beim strummen mit den Fingern dann dazu, auch mal zu bluten.
Und damit das nicht passiert, nutze ich das Plektrum.
So kann das besser abheilen.

Gruß Alex