So wie es aussieht, lerne ich das Gitarreeinstellen auf die harte Tour.
Als ich den alten Sattel vorsichtig rausgehauen habe, ist ein wenig Holz mit abgegangen,
da der Sattel doch ziemlich fest verklebt war.
Der neue Sattel war aber hoch genug, also dachte ich das feile ich wieder glatt.
Ist auch wunderbar glatt geworden, schließlich habe ich Werkzeugmacher gelernt und sollte mit einer
Feile umgehen können.
Leider habe ich den "Sattelgrund" im Eifer des Gefechtes parallel zur Kopfplatte und nicht zum Griffbrett gefeilt.
Natürlich lag der Sattel jetzt nicht am Griffbrett an, sondern kippte nach hinten.
Den Fehler korrigieren konnte ich jetzt nicht mehr, da ich sonst zu tief gekommen wäre.
Naja, ich habe ja nun einen ausreichenden Vorrat an Klebstoff.
Also habe ich die Nut mit Tesa "eingeschalt" und das Ganze mit 2K Kleber aufgefüllt, über Nacht trocknen lassen
und dann diesmal richtig nachgefeilt.
Der Sattel sitzt jetzt perfekt!
Als nächstes habe ich die neuen Saiten eingebaut, um die Saitenlage einzufeilen.
Dazu habe ich ein 0,6 Plektron benutzt und jede Rille so weit eingefeilt, bis die Saite vom Plektron leicht
angehoben wurde.
Saiten gestimmt und getestet und; Oh wie wunderbar! kein Scheppern.
Die e-Saite könnte noch etwas tiefer .... PING!
Mist!
Gitarre wieder weghängen und Warten bis der neue Saitensatz da ist.
Gibt es die Saiten auch einzeln?
Als der Satz dann da war, habe ich die vorderste Saite aus der Schachtel genommen,
eingebaut, eingefeilt und gesti ....
Irgendwas stimmt doch hier nicht...
Oh nein! Ich habe die B-Saite erwischt.
Jetzt war ich fast soweit!!!
Das war knapp, kurz bevor ich die Gitarre durchs geschlossene Fenster entsorgt habe,
kam ich wieder zur Besinnung.
Nachdem ich dann die richtige Saite eingebaut habe und auch noch Glück hatte, das die viel
dünnere Saite nicht zu tief lag, konnte es endlich losgehen.
Dennoch fühlte sich das alles nicht gut an, irgendwie musste ich immer noch viel zu fest drücken,
um einen sauberen Ton zu erzeugen.
Erst habe ich vermutet, das das an den dickeren Saiten liegt.
Sicher haben dickere Saiten Einfluss auf die Spielbarkeit, aber das kam mir doch unnatürlich vor.
Die Höhe der Stegeinlage war auch perfekt.
Dann kam ich auf die Idee, die Halskrümmung zu prüfen, eigentlich war die mit den dünneren Saiten ganz OK.
Hätte ich das nur vorm Satteleinschleifen gemacht.
Der Hals war viel zu krumm, die Saiten hatten in den mittleren Bünden viel zu viel Spiel.
Also habe ich die Saiten entspannt, die Krümmung korrigiert und die Saiten wieder gestimmt.
Die Gitarre ließ sich jetzt wieder wunderbar spielen, leider schnarren jetzt fast alle Saiten am 1. Bund.
Gottseidank habe ich mir gleich 2 Sättel bestellt, um das Porto etwas mehr zu kompensieren.
Im Moment habe ich die Gitarre mit Kapo im 1. Bund gestimmt, bis ich wieder mentale Kraft gefunden habe,
um die Sattelprozedur von vorne zu beginnen.
Ich habe fertig, es darf gelacht werden.
