Herzlich Willkommen, Puhdy!
Tatsächlich hört es sich für mich so an, dass der Rhythmus bzw. der fehlenden Rhythmus dazu führt, dass die Songs sich trotz beherrschter Akkorde nicht so rund anhört. Der Rhythmus ist das halbe Lied! Es wird insbesondere bei Anfängern unterschätzt, welchen Einfluss der Rhythmus hat. Ein falscher Ton wird leichter toleriert als ein eieriger Rhythmus.
Ziele sind z.B. "Nothing Else Matters" oder Lieder von Emigrate, Billy Talent, Rammstein und und und
Dazu musst du verschiedenste Techniken beherrschen. Gerade Rammstein spielen wie einen ganz strengen Maschinen artigen Rhythmus, das über 3 oder 4 Minuten durchzuhalten bei relativ einfachen Akkorden ist eine gute Herausforderung. Bei "Nothing else ..." musst du verschiedenste Techniken können, auch nichts für Anfänger.
Richtig ist, wie du es machst, du kannst und darfst für deine Ziele die Basics nicht gering schätzen, sie sind superwichtig!
Was noch wichtig ist: Verzettele dich nicht, gehe vom einfachen zum Schweren und fange das nächste Buch erst an, wenn das erste durch ist. Wenn du Lust auf Neues hast, dann lege ein paar zusätzliche Übungsstunden ein, damit du das alte Buch schneller "durchgeübt" hast.
Zu der Buchkritik: Dass der Kritiker über 1234/ZMRK herzlich lacht, sagt mehr über seinen Humor als über das Buch.
Dass er es als Lehrer nicht gebrauchen kann, sagt auch wieder mehr über seine Expertise als Lehrer als über das Buch. Er hat nämlich als Lehrer nicht die Aufgabe nach Schema F zu unterrichten, sondern entsprechend den Talenten und Wünschen jeden Schülers ein individuelles Programm zu erstellen. Genau aus diesem Grund sind im Allgemeinen Unterrichte bei guten Lehrern effektiver als Selbstlern-Bücher. Ihn würde ich nicht dazu zählen, weil er sich bei fremden Systemen bedienen will und erwartet, dass er damit seine Schüler da abholen kann, wo sie stehen. Das geht natürlich nicht, ein fertiges Buch und individuelles Eingehen auf einen Schüler schließen sich zwangsweise aus. Dass er diese Selbstverständlichkeit als Negativum darstellt wundert mich und ist nicht die feine englische Art unter Kollegen. Dass mehrere Griffvarianten angeboten werden, ist eine Erleichterung, weil ja jeder andere Finger hat. Ein persönlicher Lehrer sieht das und schlägt seinem Schüler zuerst den für ihn leichteren vor, aber in einem Buch sollten schon Alternativen stehen, wenn eine Variante individuell (am Anfang) zu schwer ist. Es ist keineswegs too much, sondern notwendig. Bei individuellem Unterricht kann das Anbieten mehrer Varianten natürlich entfallen, sie werden nach und nach geübt, je nach Stand des Schülers muss der Lehrer immer einen nach dem anderen trainieren lassen. Ohne Lehrer muss der Schüler eine Art des Greifens selber finden können, die seine Finger zulassen, daher das Angebot von Alternativ-Varianten.
Er schreibt, dass es fürs Selbststudium taugt und genau dafür ist es gedacht.
Allerdings habe ich es meiner Enkeltochter geschenkt und die ist damit zum Lehrer gegangen, damit er mit ihr einen Song übt, das geht natürlich auch trotzdem, dadurch ging es 3x schneller, sie konnte als absolute Anfängerin (vorher nur eine Stunde von mir bekommen) den Song in 30 Minuten, mit neu gelerntem 2. Akkord und richtigem Rhythmus, mit Singen und ohne Begleitmusik.
Zu der Auswahl der Songs: Sie sind gemafrei und daher ist der günstige Preis des Buches zu erklären. Sie eigenen sich allesamt, um die Grundtechniken zu erlernen. Und wenn du mal Hansis Tagebuch
viewtopic.php?t=3101
hier im Forum ansiehst, merkst du, mit wie viel Spaß und Humor man das Programm durcharbeiten kann.
Das Buch, das der Kritiker als Link gesetzt hat
http://www.amazon.de/Lets-Play-Guitar-S ... roduct_top, braucht einen Lehrer als Begleitperson (für den Anfänger jedenfalls), weil es zu schnell ist und einige Grundlagen fehlen. Das Buch ohne Lehrer für den Anfänger führt nur zu Frust und schlimmstenfalls zum Aufgeben des Gitarrespielens.
Außerdem fehlt dort das Forum, wo man immer Hilfe bekommt, per Thread, persönlichen kleinen Treffen der Fories oder auch im großen Forentreff.
Wenn die Grundlagen da sind, kommst du hier auch trotzdem weiter, auch zu deinen Rock-Klassikern, weil hier alles gefragt und gespielt werden kann und auch Hilfe kommt.
Meine Meinung zu der Rezension fasse ich so zusammen: Er geht von einer ganz anderen Aufgabenstellung aus, die für einen Selbststudenten überhaupt keine Rolle spielen. Thema verfehlt, setzen!
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Zum Greifen der Akkorde.
Das geht schneller, wenn du mit Metronom (findest du kostenlos im Internet) übst und das bei 40 bpm einstellst und so langsam anschlägst. Einen Takt G, einen Takt C. Nach 8 Takten Pause. Wenn die Akkorde schnell genug auf dem Beat richtig gesetzt sind, dann auf 42 bpm erhöhen. Einen Takt G, einen Takt C, immer in Schleife. Nach 8 Takten Pause. Hände lockern. Dann auf 44...Die Anschläge nur so langsam, wie der Wechsel gut klappt. Also wenn der Wechsel bei 44 bpm gut klappt, dann die anderen Anschläge auch so langsam spielen, egal wie quälend langsam du das empfinden solltest. Wenn du auf diese Tour nach ein oder 2 Tagen bei 60 bpm ankommst,noch ein paar Tage später später bei 80 oder 100, merkst du, wie gut die Griffe sitzen und punktgenau rhythmisch gespielt werden können. Das ist meiner Meinung nach die schnellst Art, Akkordwechsel zu lernen und Rhythmus nebenbei auch.
Mit Üben kann man der Natur ein Schnippchen schlagen.